Parlamentskorrespondenz Nr. 1001 vom 06.11.2025

Analyse der Umsetzung der Reformen der Pädagoginnen- und Pädagogenbildung

Wien (PK) – Eine Novelle der gesetzlichen Vorgaben für die Ausbildung von Pädagoginnen und Pädagogen brachte 2024 grundlegende Änderungen der Curricula für die Lehramtsstudien. Die Umsetzung der Reformen wird vom "Qualitätssicherungsrat für Pädagoginnen- und Pädagogenbildung" (QSR) begleitet. Dieser legte nun einen aktuellen Bericht vor (III-242 d.B.) und spricht auf Basis seiner Analyse Empfehlungen aus. Diese richten sich an die Politik und an die "Anbietenden von Lehramtsstudien".

Kontinuierliche Fort- und Weiterbildung empfohlen

Der QSR betont in seinen Empfehlungen, dass es zentral sei, dass die Ausbildung von Lehrkräften auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft basiere. Dazu brauche es autonom und kooperativ handelnde Bildungseinrichtungen. Weiters solle die Pädagoginnen- und Pädagogenbildung an einem konsistenten akademischen Berufsbild ausgerichtet sein. Der QSR empfiehlt außerdem einen "Paradigmenwechsel hin zu kontinuierlicher Fort- und Weiterbildung". Die Auseinandersetzung mit Themen wie künstlicher Intelligenz, Digitalität, Globalisierung, Diversität und Bildungsgerechtigkeit müsse laut QSR für bestehendes und zukünftiges Lehrpersonal obligatorisch sein. Auch Monitoring und wissenschaftliche Begleitung der laufenden Reformen seien Schlüsselbereiche, heißt es im Bericht.

Stellungnahmen und Analysen zu den Curricula

Zu drei übergreifenden Themenfeldern hält der QSR seine Erkenntnisse im Bericht fest. Behandelt werden dabei die Bereiche "Professions- und Kompetenzorientierung sowie Constructive Alignment", "Diversität und Inklusion" und "Künstliche Intelligenz, Medienbildung, Digitalisierung und Globalisierung".

Zum Thema Kompetenzorientierung betont der QSR, dass das Kernelement zielführender Lehre die konkreten Kompetenzen und Fertigkeiten seien, welche die Studierenden erwerben sollen, und nicht mehr einzig der zu vermittelnde Inhalt. Damit habe sich das Augenmerk von einer Input- zu einer Output-Steuerung verlagert. Die Prüfung der Curricula habe laut QSR ergeben, dass in der Umsetzung von Constructive Alignment und Kompetenzorientierung österreichweit noch Optimierungsbedarf bestehe.

Beim Thema Diversität wurde festgestellt, dass das Kompetenzprofil der meisten Hochschulen ein klares Statement zu einem elaborierten Verständnis von Diversität und Inklusion aufweise. Eine Empfehlung betreffe die ausgewogene Berücksichtigung von gemeinsamen Lernen von Schülerinnen und Schüler. Im Kontext der Diversität solle der weiterhin auf sprachliche Bildung gerichtet werden, denn diese stelle einen wesentlicher Baustein zu mehr Bildungsgerechtigkeit dar.

Im Hinblick auf das Thema künstliche Intelligenz (KI) weist der QSR insbesondere darauf hin, dass nicht ein "stereotyper Zugang" verfolgt werden solle – beispielsweise KI nur als Textproduzent zu sehen – sondern alle Chancen und Gefahren der KI berücksichtigt werden sollten. (Schluss) bea

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