Parlamentskorrespondenz Nr. 1065 vom 24.11.2025

Neu im Bildungsausschuss

Wien (PK) – Drei neue Entschließungsanträge wurden dem Bildungsausschuss zugewiesen. Die FPÖ fordert die Einführung von Gewerbe- und Handwerksmittelschulen. Für eine verpflichtende und österreichweit einheitliche Ausbildung für Leitungspersonen in elementaren Bildungseinrichtungen sowie die Rücknahme der Kürzungen beim Jugendcoaching treten die Grünen ein.

FPÖ will Gewerbe- und Handwerksmittelschulen einführen

Die FPÖ schlägt in einem Entschließungsantrag die Einführung von Gewerbe- und Handwerksmittelschulen (GHMS) vor und fordert den Bildungsminister dazu auf, dem Nationalrat eine entsprechende Gesetzesvorlage vorzulegen. GHMS sollen laut Antrag eine praxisorientierte, auf gewerbliche und handwerkliche Berufsfelder ausgerichtete Ausbildung bieten und damit einen Beitrag zur Bekämpfung des Fachkräftemangels leisten (567/A(E)). Denn derzeit seien zahlreiche Branchen mit erheblichen Nachwuchsproblemen konfrontiert. Trotz einer "traditionell starken dualen Ausbildung" gelinge es zunehmend weniger, junge Menschen für handwerkliche Berufe zu begeistern. Das derzeitige Bildungssystem - insbesondere das Polytechnikum – vermöge "diese Lücke nicht ausreichend zu schließen", da viele Schülerinnen und Schüler die Pflichtschule ohne ausreichende berufspraktische Orientierung verlassen würden, heißt es im Antrag. Dies führe laut FPÖ wiederum zu einer wachsenden Abhängigkeit von ausländischen Arbeitskräften und gefährde langfristig die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Betriebe. Die von der FPÖ vorgeschlagene GHMS solle daher als fünfjährige Ausbildungsform konzipiert sein und das bisherige polytechnische Jahr integrieren. Nach vier Jahren solle für die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit bestehen, entweder in eine weiterführende Schule zu wechseln oder im fünften Jahr eine vertiefende praktische Ausbildung in einem Betrieb zu absolvieren. Die GHMS soll laut Antrag eine "gleichwertige Alternative zu bestehenden spezialisierten Mittelschulen" – wie beispielsweise Sportmittelschulen - darstellen.

Grüne für verpflichtende Ausbildung für Leitungspersonen elementarer Bildungseinrichtungen

Die Grünen kritisieren in einem Entschließungsantrag, dass es bisher keine einheitlichen und verpflichtenden Anforderungen an die Qualifikation von Leitungspersonen in elementaren Bildungseinrichtungen gibt, obwohl Expertinnen und Experten seit Jahren betonen würden, dass gut ausgebildete Leitungspersonen entscheidend für die Qualität in den Einrichtungen seien. Daher fordern die Grünen die Verankerung einer "österreichweit verpflichtenden Qualifikation" für Leitungspersonen von elementaren Bildungseinrichtungen im Anstellungserfordernisse-Grundsatzgesetz (595/A(E)).

Grüne plädieren für Stärkung des Jugendcoachings

Das Jugendcoaching habe sich als äußerst wirksames Instrument zur Orientierung, Beratung und Begleitung junger Menschen bewährt, jedoch seien die finanziellen Mittel dafür "massiv gekürzt" worden, kritisieren die Grünen in einem weiteren Entschließungsantrag. Sie weisen zudem auf eine "Kompetenzzersplitterung" hin, da das Jugendcoaching in die Zuständigkeit des Sozialministeriums fällt, die praktische Arbeit aber im schulischen Bereich geschehe. Daher fordern sie Bildungsminister Christoph Wiederkehr dazu auf, mit Sozialministerin Korinna Schumann Gespräche aufzunehmen, um die Kürzungen beim Jugendcoaching rückgängig zu machen. Außerdem solle das Jugendcoaching in die Zuständigkeit des Bildungsministeriums überführt werden, um eine "einheitliche, planbare und bedarfsgerechte Versorgung" aller Schulen mit professionellem Supportpersonal zu gewährleisten (598/A(E)). (Schluss) bea

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