Parlamentskorrespondenz Nr. 1194 vom 15.12.2025

Finanzpolizei vermehrt mit Gewalt, Waffen und Drogen konfrontiert

Wien (PK) – Zwischen 2022 und 2024 führte die Finanzpolizei 789 Kontrollen illegaler Glücksspiellokale durch, beschlagnahmte 1.047 Geräte und beantragte Geldstrafen in Höhe von 7,355 Mio. €, während organisierte Banden zunehmend bewaffnet und mit Drogen in Verbindung standen, so der Tätigkeitsbericht der Finanzpolizei zum Glücksspiel. Gleichzeitig berichtet das Finanzministerium über Spenden der Glücksspielkonzessionäre und Bewilligungsinhaber, die vor allem Organisationen zur Suchtberatung, psychischen Gesundheit und Bildung unterstützten, darunter die größte Einzelspende von 830.000 € der Österreichischen Lotterien im Jahr 2022 (III-253 d.B.).

Aktuelle Herausforderungen der Finanzpolizei

Zwischen 2022 und 2024 führte die Finanzpolizei 789 Kontrollen illegaler Glücksspiellokale durch, davon 99 auf eigene Veranlassung, den Rest auf Basis von Mitteilungen und Anzeigen. Es wurden Geldstrafen in Höhe von 7,355 Mio. € beantragt und 1.047 Glücksspielgeräte beschlagnahmt. Gemeinsam mit dem Bundeskriminalamt seien mehrere Großaktionen gegen organisierte Banden gesetzt worden, die als Veranstalter und Betreiber von Glücksspiellokalen agierten, berichtet das Finanzministerium. Neben - wie bereits zuvor - Niederösterreich und Burgenland, vermeldet das Finanzministerium in dem Bericht auch die Bundesländer Tirol, Vorarlberg, Steiermark und Kärnten als praktisch frei von erkennbaren illegalen Glücksspielangeboten.

Die Finanzpolizei sei bei den Kontrollen vermehrt mit Gewalt, Waffen und Drogen und damit mit Strukturen der Organisierten Kriminalität konfrontiert. Die verbliebenen illegalen Lokale würden oftmals bewacht, seien technisch bestens gesichert und könnten daher nur noch mit aufwendiger Technik von Schlüsseldienst und Sondereinsatzkommanden aufgebrochen und überprüft werden. Die Kontrollen würden stets gemeinsam mit der Polizei stattfinden, häufig sogar mit Drogenspürhunden, da in fast allen Fällen die Lokale auch als Drogenumschlagplatz oder als Drogenzwischenlager genutzt werden, informiert der Finanzminister.

Vereinzelt sei ein Angebot an geheimen Pokerrunden festzustellen. Diese Pokerveranstaltungen werden in Privatwohnungen, umgebauten Kellerabteilen, Gewerbeimmobilien veranstaltet und über Social Media oder Messengerdienste beworben. Die Verantwortlichen würden regelmäßig Standorte wechseln und dabei ein hohes Maß an Kreativität bei der Wahl und Beschaffung geeigneter Räumlichkeiten zeigen.

Spenden der Konzessionäre und Bewilligungsinhaber laut Glückspielgesetz

Konzessionäre und Inhaber von Glücksspielbewilligungen müssen über Spenden berichten, die den Betrag von 10.000 € überschreiten. Alle drei Jahre wird dazu vom Finanzministerium ein Bericht übermittelt. Konkret umfasst der Bericht die Spenden der beiden Konzessionäre des Bundes (Casinos Austria AG und Österreichische Lotterien GmbH) sowie der sechs Bewilligungsinhaber, dazu zählen Admiral Casinos & Entertainment AG, P.A. Entertainment & Automaten AG, Excellent Entertainment AG, Amatic Entertainment AG, Fair Games GmbH, PG Enterprise AG. Der vorliegende Bericht behandelt die Jahre 2022 bis 2024. Die größte Einzelspende im Berichtszeitraum leistete die Österreichische Lotterien GmbH im Jahr 2022 mit 830.000 € an Nachbar in Not – Hilfe für die Ukraine. Der Fokus der Spenden von beiden großen Konzessionären lag auf Organisationen zur Suchtberatung und psychischen/sozialen Gesundheit sowie auf der Universität Wien.

Insgesamt beliefen sich die Spenden der Österreichischen Lotterien im Jahr 2022 auf 1,276 Mio. €. 2023 wurden 311.000 €, 2024 204.000 € gespendet. Die Casinos Austria spendeten 2022 195.000 €, 2023 262.000 € und 2024 127.000 €. Das Unternehmen PA Entertainment & Automaten AG spendete wie in den Jahren davor jährlich 20.000 € an die pro mente OÖ – Gesellschaft für psychische und soziale Gesundheit. Zu den größten Spendenempfängern zählen die Universität Wien, die jährlich sowohl von den Casinos Austria als auch von den Österreichischen Lotterien eine Spende in Höhe von jeweils 49.800 € empfing. (Schluss) gla