Bundesrat Stenographisches Protokoll 679. Sitzung / Seite 358

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"Auslaufen des MAS-Titels" für uns ganz einfach nicht akzeptabel ist. Wir glauben nach Gesprächen mit Vertretern der Donau-Universität Krems und einem Resolutionsantrag im Niederösterreichischen Landtag, der einstimmig angenommen wurde, dass man diesem Auslaufen ganz einfach nicht zustimmen kann.

Gerade in einer Gesellschaft, in der lebenslanges Lernen von enormer Bedeutung ist, hat sich die Donau-Universität Krems auf die lebenslange Weiterbildung spezialisiert. Der "Master of Advanced Studies" wurde erst vor fünf Jahren eingeführt. Er ist im Weiterbildungsbereich angesiedelt und daher von enormer Bedeutung, wenn man die vorgesehene Akademikerquote von 20 Prozent erreichen möchte.

Deshalb bitte ich um Verständnis dafür, dass wir zwei niederösterreichische freiheitliche Bundesräte getreu dem föderalistischen Prinzip an den Antrag unseres Landtagsklubs und an den einstimmigen Beschluss des Niederösterreichischen Landtages gebunden sind und diesem Antrag hier leider nicht unsere Zustimmung geben können. – Danke. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

19.05

Präsident Alfred Schöls: Zu Wort gemeldet ist die Frau Bundesministerin. Ich erteile es ihr.

19.05

Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Herr Präsident! Hohes Haus! Ich darf nun einige Dinge richtig stellen.

Von dem Oppositionsmandatar wurde gesagt (Bundesrat Konecny: Wen meinen Sie jetzt? Den sozialdemokratischen oder den freiheitlichen?), dass von Lehrerinnen und Lehrern die entsprechende Qualität im Schulwesen oft nicht eingebracht wird. Ich stelle dazu fest, dass wir sehr viele Lehrerinnen und Lehrer haben – das sind die meisten von ihnen –, die gut qualifiziert sind und bestens in unseren Schulen arbeiten. Ich glaube, das sollten wir immer wieder in den Vordergrund stellen. (Beifall bei der ÖVP und bei Bundesräten der Freiheitlichen.)

Wenn gesagt wird, dass alle aus allen sozialen Schichten Zugang zur Universität haben müssen, dann muss ich hinzufügen: "alle, die dafür geeignet sind, aus allen sozialen Schichten"! Aber dieses alte Wunschdenken, dass alle Menschen einen Abschluss an einer Universität machen, existiert in der Realität einfach nicht. Alle, die geeignet sind, aus allen sozialen Schichten sollen die Möglichkeit haben, an der Universität zu studieren. Es wird niemand aus finanziellen Gründen nicht studieren können, weil wir die Studienförderungen um 450 Millionen Schilling auf 2 Milliarden Schilling angehoben haben. Wer es braucht, erhält eine Förderung, und wer es nicht braucht, kann es sich leisten, einen geringen Beitrag für seine beste Ausbildung selbst zu leisten. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Die vorliegende Änderung des Universitäts-Studiengesetzes ist deswegen von besonderer Wichtigkeit, weil sie den richtigen Weg in die richtige Richtung der Mobilität geht. Es muss unser Anliegen sein, unseren jungen Menschen eine Ausbildung zu geben, die international anerkannt ist und internationale Graduierungen nach sich zieht. Wir werden sehr genau prüfen, ob dieser "Master of Advanced Studies" in den nächsten Monaten und Jahren auch europaweit angenommen wird – ich weiß, dass es darüber Überlegungen in Deutschland gibt –, dann werden wir uns neu darüber unterhalten.

Ich denke aber, unsere jungen Leute haben ein Anrecht darauf, Graduierungen zu erhalten, die internationale Anerkennung haben. Gerade darauf müssen wir in den nächsten Jahren besonderen Stellenwert legen, damit der europäische Hochschulraum 2010 Wirklichkeit wird. (Beifall bei der ÖVP und bei Bundesräten der Freiheitlichen.)

19.08

Präsident Alfred Schöls: Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor.

Wünscht noch jemand das Wort? – Das ist nicht der Fall.


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