Bundesrat Stenographisches Protokoll 702. Sitzung / Seite 90

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Standard auch gemacht ... (Bundesrat Kritzinger: ... übrigens ganz gegen Genfor­schung!) – Genforschung ist sehr wichtig für die Medizin! (Bundesrat Kritzinger: ... wa­ren die Grünen ganz dagegen!) – Es geht um den industriellen Einsatz der Gen­technologie und nicht um die Genforschung, Herr Kollege! In der Medizin ist die Genforschung wichtig, und da sollten wir uns auch ganz vorne positionieren.

Herr Minister! Bei der länderübergreifenden Arbeitsgruppe, die Sie eingerichtet haben, gehört einmal Klarheit geschaffen, auch gegenüber den Ländern, da sich die einzelnen Ländervertreter und -vertreterinnen eigentlich nicht klar darüber sind, welches Mandat sie darin haben. Es droht die Gefahr, dass diese Arbeitsgruppe mangels Kenntnis ihres Mandats beziehungsweise mangels Umsetzung eine von jenen Arbeitsgruppen ist, de­ren wir schon viele kennen. Ihre Ergebnisse wären wichtig, damit der Maßnah­men­plan, das Maßnahmenpaket, das dann 2004 für 2005 vorgelegt wird und hoffentlich wesent­lich konkreter und effizienter ist, diesen Namen tatsächlich auch verdient – was das gegenwärtige, heute hier zu diskutierende Paket nicht tut.

In diesem Sinne, Herr Minister, noch einmal ein Kompliment für Ihr Haus, was die Er­stellung des Grünen Berichtes betrifft, aber auch unsere eindeutige und klare Kritik an diesem „Geheimplan“, an dieser „Topsecret-Action“ Agrarischer Maßnahmen-Katalog, den wir aus diesem Grunde a) nicht sehen und den es deshalb b) auch schwer fällt zu diskutieren. (Beifall bei den Grünen und bei Bundesräten der SPÖ.)

14.35

 


Präsident Hans Ager: Zu Wort gemeldet ist Herr Bundesminister Dipl.-Ing. Pröll. – Bitte, Herr Minister.

 


14.35

Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Dipl.-Ing. Josef Pröll: Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Der Grüne Bericht 2001 sowie der Grüne Bericht 2002 sind angesprochen. Viele andere agrarpolitische Themen, auf die ich ebenfalls eingehen will, sind diskutiert worden.

Zur Frage Grüner Bericht 2001 und 2002 möchte ich nur überblicksmäßig ein paar Zahlen nennen, damit wir auch wissen, auf welcher Basis wir die zukünftigen Ent­wick­lungen in der Land- und Forstwirtschaft in Österreich zu diskutieren haben. Wir haben 2001 eine sehr erfreuliche Entwicklung gehabt: plus 17 Prozent beim Einkommen für den Durchschnittsbetrieb, plus 18 Prozent für die Familienarbeitskraft, zurückzuführen auf eine sehr gute Marktsituation im Schweine- und Geflügelbereich, in der Milch, also im Veredelungsbereich. Wir haben die Endproduktion auf 6,74 Milliarden €, auf ein Plus von 4 Prozent steigern können.

2002 – und das ist eine Entwicklung, die uns natürlich nicht freut – weist der Bericht im Bereich der Familienarbeitskraft ein Minus von 6 Prozent aus, auf betrieblicher Ebene ein Minus von 7 Prozent. Ich möchte mich an dieser Stelle auch ganz ausdrücklich bei meinen Beamten im Ressort bedanken, die diesen Bericht erstellt haben. Ohne ihre hervorragende Arbeit könnten wir heute nicht auf Basis dieser knapp über 360 Seiten so im Detail diskutieren, ihnen gebührt mein besonderer Dank. (Beifall bei Bundesräten der ÖVP, der SPÖ, der Freiheitlichen und der Grünen.)

Was mich noch besonders freut, was 2002 gelungen ist, sind zwei Tatsachen: erstens die Entwicklung, dass wir im bergbäuerlichen Bereich bei weitem geringere Probleme in der Einkommensentwicklung haben, nämlich nur minus 1 Prozent im Grün­land­be­reich, aber in der größten Erschwerniszone, nämlich in der Bergbauernzone IV, im Ge­gen­satz zu minus 6 und minus 7 im Durchschnitt 2 Prozent zulegen konnten. Das heißt, wir haben entgegen dem oftmals vorgebrachten Vorwurf, Gunstlage und Un-


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite