Bundesrat Stenographisches Protokoll 717. Sitzung / Seite 215

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Auf der anderen Seite tut es mir ein bisschen Leid, dass die Maturantinnen und Maturanten nicht so sehr berücksichtigt wurden. Ich weiß aber, möchte ich dazusagen, dass das bei dem ersten Entwurf sehr wohl der Fall war. Ich weiß auch, dass gerade jene Kolleginnen und Kollegen, die selbst mit diesem Schultyp verbunden sind, das nicht wollten, und das tut mir doch ein bisschen Leid, denn wir alle, die wir an Univer­sitäten oder in anderen tertiären Bereichen arbeiten, wissen, wie schwierig es ist, wenn man nicht wirklich sinnvoll darüber informiert wird, wie seine Berufslaufbahn aussehen kann.

Ich weiß sehr wohl, dass sehr viel von Seiten der ÖH passiert – weil wir heute schon darüber gesprochen haben –, nur diejenigen, die sich dort informieren, sind ja schon an der Universität. Ich denke, hier sollte man das eine oder andere vielleicht noch bedenken und noch nicht Halt machen.

Ich möchte auf ein Projekt hinweisen – weil die Frau Kollegin aus dem Burgenland auch eines ihrer Projekte vorgestellt hat –, auf ein steirisches Projekt, das auch vom Ministerium unterstützt wird. Es gibt bei uns ein Ausbildungsberatungszentrum, SAB, Schul- und Ausbildungsberatung. Dort werden vor allem Maturantinnen und Maturan­ten informiert und beraten, und die Jahresstatistik 2004 zum Beispiel ist durchaus interessant.

10- bis 14-jährige Schulabbrecherinnen und -abbrecher mitsamt Eltern, wenn ich das jetzt einfach nur mit einem Schlagwort sagen darf: In diesem Bereich hat es – nur in der Steiermark! – 5 950 persönliche Beratungen und Kontakte plus 100 E-Mail-Anfra­gen gegeben. Bei Maturanten/Maturantinnen und Studienabbrecherinnen und –ab­brechern hat es 9 200 persönliche Beratungen und Kontakte gegeben und 720 E-Mail-Anfragen.

Dieses Projekt führte zur Verfügungstellung eines Berufsorientierungspasses, der einige wichtige Tipps, auch die Berufsorientierung betreffend, enthält, vor allem aber auch Platz vorsieht für Bestätigungen, wo man sich informiert, wo man sich um eine Berufsinformation umgeschaut hat. Dadurch hat man die Möglichkeit, sich ganz individuell beraten zu lassen und das in der Schule auch nachzuweisen.

Ich bitte, dass man solche Projekte unterstützt – noch dazu, wenn sie überregional angesetzt werden; für das eben erwähnte Projekt wird auch mit Slowenien zusam­mengearbeitet, denn wir legen großen Wert auf diese Zukunftsregion. Ich denke, es wird immer wichtiger, dass wir Informationen auch über die Grenzen hinaus sammeln, es wird immer wichtiger, für ein größeres Feld tätig zu werden. Ich bitte einfach, dass man diese Projekte – die man jetzt gesetzlich gar nicht groß fixieren muss, sage ich dazu – dementsprechend ausstattet.

Ich weiß sehr wohl, dass das Ministerium dieses Projekt immer unterstützt hat, aber manchmal – und deshalb sage ich das auch – tun mir gerade solche Ausbildungs­zentren ein bisschen Leid, weil sie sich wirklich jedes Jahr um jeden einzelnen Euro und jeden einzelnen Cent neu bemühen müssen. Ich möchte mich einfach ein Stück weit für dieses Projekt verwenden, weil ich es für eine ganz großartige und sinnvolle Ergänzung und Erweiterung zu dem heute vorliegenden Gesetzesbeschluss halte. – Danke schön. (Allgemeiner Beifall.)

11.12

 


Vizepräsident Jürgen Weiss: Ich erteile nun Frau Bundesministerin Gehrer das Wort.

 


11.13

Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Herr Präsident! Hohes Haus! Ich freue mich, dass es allgemein anerkannt wird, wie wichtig die Individualisierung, die spezielle Förderung in den verschiedenen Schulbereichen ist


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