Bundesrat Stenographisches Protokoll 720. Sitzung / Seite 40

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Fehlern und Defiziten entsprechende Konsequenzen gezogen und das System der Fleischkontrolle verbessert wurde.“

Damals waren wir in Niederösterreich noch hoffnungsfroh, dass sich da irgendetwas ändert.

Es folgte dann eine Reihe von Anfragen an den zuständigen Landesrat Plank, wie viele Kontrollen in den einzelnen Schlachthöfen durchgeführt worden sind, wie viele davon im Zusammenhang mit dem aufgetretenen BSE-Fall gestanden sind, wie viele Kon­trollen in Niederösterreichs Schlachthöfen überhaupt von Seiten der zuständigen Behörden vorgenommen wurden, und so weiter und so fort.Die Beantwortung durch Landesrat Plank lautete – ich zitiere –: „Nach Artikel 32 der Landesverfassung bezieht sich das Fragerecht der Abgeordneten nur auf Angelegenheiten der Landesvoll­ziehung. Da die gegenständliche Anfrage Angelegenheiten der mittelbaren Bundesver­waltung zum Inhalt hat, ist eine Beantwortung nicht möglich.“

Das heißt, es war damals nicht einmal in einem akuten Notfall möglich, von Landesrat Plank eine Anfragebeantwortung zu erhalten! – Soweit zum Thema „Transparenz“.

Was wir uns im Zusammenhang mit diesem Lebensmittelsicherheitsgesetz wün­schen – das ist leider nicht in Erfüllung gegangen – und was im Sinne aller Beteiligten, der KonsumentInnen, der ProduzentInnen und auch der KontrollorInnen, läge: mehr unabhängige Kontrollen, mehr Transparenz, was tierärztliche Kontrollen betrifft; mehr Transparenz aber auch, was dieses gesamte Gesetz betrifft. (Beifall bei den Grünen und der SPÖ.)

10.51


Vizepräsident Jürgen Weiss: Als Nächstem erteile ich Herrn Bundesrat Zellot das Wort. – Bitte.

 


10.51.28

Bundesrat Roland Zellot (Freiheitliche, Kärnten): Geschätzter Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Geschätzte Damen und Herren! Zunächst zu den Ausführungen meiner beiden Vorrednerinnen und da zunächst zur Rede von Frau Kollegin Neuwirth, die auch auf die BSE-Krise sowie auf die Maul- und Klauenseuche Bezug genommen hat.

Liebe Frau Kollegin Neuwirth, Maul- und Klauenseuche kann auftreten; das kann man durch kein Gesetz verhindern. Und: Eine Seuchengefahr kann natürlich leider nicht nur bei Tieren, sondern eben auch bei Menschen auftreten, hereingebracht aus einem anderen EU-Mitgliedsland beispielsweise oder aus irgendeiner Region dieser Erde. Gegen so etwas ist man – das muss man zugeben – wirklich machtlos.

Hinweisen möchte ich jedenfalls darauf, dass es in Österreich keine BSE-Krise gegeben hat. Österreich hat, und zwar in Zusammenarbeit mit den damals dafür zu­ständigen Ministern, den Ministern Haupt und Molterer, eine vorbildliche Haltung einge­nommen und Sofortmaßnahmen ergriffen, Maßnahmen, bei denen andere EU-Mitgliedsländer oft gar nicht nachgekommen sind.

Daher: Auch was diesen einen BSE-Fall anlangt, hat diese Bundesregierung aus­gezeichnete Arbeit geleistet.

Was die Kontrollen der Amtstierärzte anlangt – Frau Kollegin Kerschbaum, entweder haben Sie Recht oder ich; das ist so ein Streitfall –: Für meinen bäuerlichen Betrieb habe ich sozusagen einen Haustierarzt, der zugleich Amtstierarzt ist und in Form des Tiergesundheitsdienstes kontrolliert. Ich kann Ihnen sagen: Erbarmungslos – wirklich erbarmungslos! – und mit großem Verantwortungsbewusstsein deckt dieser Tierarzt jeden Fall auf, wo nicht vorschriftsgemäß gearbeitet wurde und wird, auch dann, wenn


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