Bundesrat Stenographisches Protokoll 720. Sitzung / Seite 166

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Vizepräsident Jürgen Weiss: Der von den Bundesräten Professor Konecny (die Bun­desräte von den Freiheitlichen kommen wieder in den Sitzungssaal zurück – lebhafter Beifall und Oh-Rufe bei der SPÖ), Schennach, Kolleginnen und Kollegen eingebrachte Entschließungsantrag betreffend Amtsenthebung der Bundesregierung ist genügend unterstützt und steht demnach mit in Verhandlung.

Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor.

Wünscht noch jemand das Wort? – Das ist nicht der Fall.

Die Debatte ist geschlossen.

Ich lasse nun über den genannten Entschließungsantrag abstimmen. – Bitte, Platz zu nehmen!

Ich bitte jene Bundesrätinnen und Bundesräte, die diesem Antrag zustimmen, um ein Handzeichen. (Bundesrätinnen und Bundesräte von SPÖ und Grünen heben die Hand. Auch der freiheitliche Bundesrat Mag. Gudenus hebt die Hand. Er wird dabei von hinter ihm sitzenden Bundesrätinnen behindert. – Beifall sowie Bravorufe bei der SPÖ und den Grünen für Bundesrat Mag. Gudenus. – Zwischenrufe bei der ÖVP.) – Das ist die Stimmenminderheit. Der Antrag ist abgelehnt. (Heftiger Widerspruch sowie zahlreiche Zwischenrufe bei der SPÖ und den Grünen. – Gegenrufe bei der ÖVP. – Bundesrat Stadler: Tiefnig hat mitgestimmt!)

Ich lasse die Abstimmung wiederholen; ich habe nur gesehen, dass Herr Kollege Gudenus mitgestimmt hat. (Bundesrat Stadler: Tiefnig hat mitgestimmt! Eine Frech­heit! – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Zur Geschäftsbehandlung: Bitte, Herr Kollege Konecny.

 


20.54.42

Bundesrat Albrecht Konecny (SPÖ, Wien) (zur Geschäftsbehandlung): Herr Prä­sident, es scheint mir hier die Mathematik nicht richtig angewendet zu werden! Ich bin zunächst einmal einigermaßen verblüfft darüber, Herr Präsident, dass es bei uns üblich ist, dass Bundesräte hier – egal, ob irrtümlich oder nicht; das ist nicht mein Thema – beinahe mit Brachialgewalt (Zwischenruf der Bundesrätin Roth-Halvax) am Heben der Hand behindert werden, Frau Kollegin! (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenrufe bei den Freiheitlichen.) – Das ist das eine Faktum.

Das zweite Faktum ist: Es gab eine weitere Stimme hiefür; ich konnte sie nicht identi­fizieren. (Rufe bei der SPÖ: In der letzten Reihe hinten! Tiefnig! – Weiterer Ruf bei der SPÖ: Tiefnig hat die Hand gehoben! – Gegenrufe bei der ÖVP.)

Und drittens: Wenn ich mich richtig entsinne, hat der Bundesrat 62 Mitglieder. Die beiden den Antrag stellenden Fraktionen verfügen über 30 Stimmen. Herr Kollege Gudenus hat jetzt bekräftigt (Bundesrat Mag. Gudenus nickt zustimmend), dass er die Hand absichtsvoll oben hatte. Das sind also 31 Stimmen! Und da es nur 30 Gegen­stimmen geben kann, ist dieser Antrag angenommen. (Lang anhaltender lebhafter Beifall und Bravorufe bei der SPÖ sowie Beifall bei den Grünen.)

20.55


Vizepräsident Jürgen Weiss: Herr Kollege Konecny, Sie haben vergessen, dass ich auch noch da bin (demonstrativer Beifall bei der ÖVP) und dass der Präsident – wenngleich er in der Regel an einer Abstimmung nicht teilnimmt – seine Stimme abgeben kann, soweit er nicht Stimmengleichheit herbeiführt. Offenkundig ist das der Fall.

 


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite