Bundesrat Stenographisches Protokoll 736. Sitzung / Seite 35

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Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Wir kommen zur 5. Anfrage, die Herr Bundesrat Schnider stellt. – Ich bitte um Verlesung.

 


Bundesrat Dr. Andreas Schnider (ÖVP, Steiermark): Sehr geehrte Frau Bundes­ministerin! Ich bin erstaunt, was manchmal in Bildungsprogrammen von Parteien drinnen steht. Deshalb möchte ich jetzt konkret wissen:

1516/M-BR/2006

„Was würde es bedeuten, wenn die Vorschläge der SPÖ zur Berufsausbildung umgesetzt werden sollten?“

 


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Frau Bundesminister, bitte.

 


Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Sehr geehrter Herr Bundesrat! Man muss in diesem Bildungsprogramm „Startklar“ nach­schlagen, das Herr Dr. Gusenbauer während seiner „Startklar-Tour“ durch Österreich überall verteilt hat. (Die Rednerin hält ein Schriftstück mit dem Titel „Startklar für Österreich“ in die Höhe. – Bundesrat Schennach: Das haben Sie zufällig dabei?!) – Das habe ich immer bei mir. Das habe ich schon im Nationalrat gezeigt. (Bundesrat Konecny: Das kann ich nicht glauben, Frau Bundesministerin!) Das habe ich immer bei mir, denn da drinnen steht ganz deutlich ... (Demonstrativer Beifall bei der SPÖ.)

Es ist ein hervorragendes Programm, um die Unterschiede ... (Neuerlicher demons­trativer Beifall und Bravorufe bei der SPÖ.)

Es ist ein Beweis, um die Unterschiede zwischen einer SPÖ-Bildungspolitik und einer FPÖ-Bildungspolitik (ironische Heiterkeit bei der SPÖ) – ÖVP-Bildungspolitik aufzu­zeigen. Da steht ganz klar drinnen, die SPÖ möchte die guten Oberstufen der Gymnasien mit den berufsbildenden höheren Schulen in einem Modulsystem zusam­menlegen. – Wir wollen das nicht! Wir wollen unsere guten HTLs, unsere guten Handelsakademien, unsere guten landwirtschaftliche Schulen weiterhin in der Form belassen. Wir wollen die Schulen nicht zusammenlegen. Wir wollen die Berufsaus­bildung weiter erhalten.

Zweitens. Die SPÖ möchte die gute Lehrausbildung verschulen. Das können Sie hier drinnen nachlesen. Eine Ganztagsschule soll anstelle des Unterrichts in den Berufs­schulen und der Ausbildung im Betrieb erfolgen. – Wir wollen das nicht! Wir wollen die gute Lehrausbildung aufrechterhalten – und wir werden sie auch in Zukunft auf­rechterhalten. (Beifall bei der ÖVP sowie des Bundesrates Ing. Kampl.)

 


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Wünschen Sie eine Zusatzfrage? – Bitte.

 


Bundesrat Dr. Andreas Schnider (ÖVP, Steiermark): Den Umstand betreffend, dass es gerade bei den Älteren ab 15 aufwärts sehr differenziert zugehen soll, stellt sich für mich die Frage: Welche Maßnahmen hat die Bundesregierung zur Stärkung und Attrak­tivierung der Lehre gesetzt?

 


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Bitte, Frau Bundesminister.

 


Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Die Bundesregierung hat gerade für die Lehrberufe und zur Aufrechterhaltung der Lehr­berufe eine Lehrlingsausbildungsprämie, eine Senkung der Lohnnebenkosten für Lehr­linge sowie die integrative Berufsausbildung eingeführt. Dabei möchte ich betonen, dass das ein besonders erfolgreiches Modell für junge Menschen ist, die sich schwerer tun. Das ist unser Weg der Individualisierung und der speziellen Förderung für junge Menschen. Wir haben 1 940 Lehrlinge im Bereich der integrativen Berufsausbildung.

 


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