Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 133. Sitzung / Seite 159

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Die Position der ÖVP ist ein Bekenntnis – ein klares Bekenntnis! – zu den Freiwilligen Feuerwehren und zu den vielen gemeinnützigen Vereinen unseres Landes. Wenn wir heute abstimmen, werden die Gewinner nicht irgendwelche Parteien, sondern die Freiwilligen Feuerwehren, die Vereine und wir alle, die wir an deren Veranstaltungen teilnehmen, sein. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)

20.39

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Jetzt gelangt Herr Abgeordneter Dietachmayr zu Wort. 3 Minuten Redezeitbeschränkung. – Bitte, Herr Abgeordneter.

20.40

Abgeordneter Helmut Dietachmayr (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Die Freiwilligen Feuerwehren leisten unverzichtbare Arbeit im kommunalen Bereich, und wie sie verlangen auch andere Hilfsorganisationen oder karitative Vereine, die ähnliche Dienste erbringen, von der Politik nicht mehr, als daß sie sich selbst die Mittel beschaffen können, die sie brauchen, um Menschen Hilfe angedeihen lassen zu können und ihre Aufgaben erfüllen zu können. Daher bin ich sehr froh, daß es nach langwierigen Verhandlungen hier im Hohen Haus zu dieser Einigung gekommen ist!

Ich verstehe überhaupt nicht, daß vor einigen Tagen die Wirtschaftskammer Oberösterreich, konkret der Fachgruppenvorsteher der Gastronomie, Oberndorfer, noch ganz massiv gegen diese Regelung und gegen den "Zeltfestpfusch", wie er es ausdrückt, aufgetreten ist. In Anbetracht dessen frage ich Sie, meine Damen und Herren: Ist es Pfusch, wenn die Freiwilligen Feuerwehren zum Beispiel in Oberösterreich im vergangenen Jahr über 20 000 technische Einsätze leisteten? Ist es Pfusch, wenn sie über 7 000 Brandeinsätze allein in Oberösterreich absolvierten? Ist es Pfusch, wenn freiwillige Helfer Tag und Nacht zur Verfügung stehen, um verletzte Personen zu bergen, zu retten und rasch in ein Krankenhaus zu bringen? Ist es Pfusch, wenn Männer der Bergrettung, die mit Bergegeräten, die sie sich selbst bei einem Sommerfest verdient haben, Menschen aus schwierigen Situationen wieder sicher ins Tal bringen? Ist es Pfusch, wenn sich Mitarbeiter vom Arbeiter Samariter Bund stundenlang bei Kinder- oder Familienfesten hinstellen und kleine Verletzungen sofort verarzten? Ist es Pfusch, wenn Tausende ehrenamtliche Funktionäre in Sportvereinen Hunderttausende Kinder – und oft ganz kleine Kinder – anhalten, Sport zu betreiben, mit ihnen Fußball trainieren und sie für Sport begeistern?

Meine Damen und Herren! Ich bin sehr froh, daß es zu dieser Einigung gekommen! Ich meine, daß dieser Fachgruppenvorsteher der Gastronomie der Oberösterreichischen Wirtschaftskammer beileibe weit übers Ziel geschossen hat! Dafür gebührt ihm die rote Karte! (Beifall bei der SPÖ.)

20.42

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Mag. Gaßner. Auch für Sie sind 3 Minuten Redezeitbeschränkung vorgesehen. – Bitte, Herr Abgeordneter.

20.43

Abgeordneter Mag. Kurt Gaßner (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich möchte ganz schlicht und einfach meine Freude darüber bekunden, daß es zu dieser Lösung für unsere Vereine gekommen ist! Ich bin vor allem froh, daß wir für die vielen Tausend Funktionäre und Funktionärinnen in unseren Vereinen – von den Freiwilligen Feuerwehren angefangen über das Rote Kreuz bis hin zu den sozialkaritativen Vereinen, Sportvereinen und Musikvereinen – diese unbürokratische Lösung getroffen haben. All diesen Funktionären und Funktionärinnen, die sich dafür hergeben, Feste zu veranstalten und dafür stundenlang und tagelang zu arbeiten, um das erwirtschaftete Geld wieder zum Wohle der Öffentlichkeit einsetzen zu können, möchte ich an dieser Stelle Dank sagen! (Beifall bei der SPÖ.)

Eine Bemerkung möchte ich auch zu den Ausführungen des Herrn Abgeordneten Peter machen, der gemeint hat, daß der Gesangsverein einen Ausflug nach Amerika gemacht hat: Soweit ich die Erträge aus solchen Festen kenne, dürfte es sich dabei nur um ein Quartett oder gar nur um ein Duo gehandelt haben, denn so viel kann man dort nicht verdienen, daß man damit


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