Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 166. Sitzung / 86

14.04

Abgeordneter Franz Kampichler (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Herren Bundesminister! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Hohes Haus! Die Entwicklung des ländlichen Raums wird durch die Beschlüsse der Vereinbarungen im Rahmen der Agenda 2000 nachhaltig beeinflußt. Das hat Herr Minister Molterer bereits sehr klar dargestellt. Auch einer meiner Vorredner, Günter Stummvoll, hat darauf hingewiesen, welche neuen Möglichkeiten uns hier ins Haus stehen.

Eine Reihe wichtiger Maßnahmen ist vorgesehen, um Benachteiligungen im ländlichen Raum abzubauen, um diesem wichtigen Lebensraum neue, notwendige Wirtschaftsimpulse zu geben und um vor allem Spielräume für neue Initiativen zu schaffen. Durch Veredelung und durch eine Verbesserung soll die Wertschöpfung bei Produkten des ländlichen Raumes erhöht werden. Im ländlichen Raum werden dadurch Arbeitsplätze geschaffen, und die Wirtschaftskraft steigt. (Die Abgeordneten Ablinger, Dr. Niederwieser und Hans Helmut Moser stehen an der Regierungsbank und sprechen mit den Bundesministern Edlinger und Mag. Molterer. – Abg. Dr. Khol: Herr Präsident! Sie sollen ihre Sprechstunden woanders abhalten!)

Für innovative Investitionen ...

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Ich bitte, die Fragen an die Herren Minister etwas kürzer zu halten – oder vielleicht die Antworten.

Abgeordneter Franz Kampichler (fortsetzend): Für innovative Investitionen können Beihilfen in der Höhe von 40 Prozent des förderfähigen Volumens gewährt werden; in Ziel-1-Gebieten sind es sogar 50 Prozent.

Ein gemeinsames Entwicklungsprogramm für Wirtschaft und Landwirtschaft soll gewährleisten, daß der ländliche Raum nicht nur Lebens- und Erholungsraum bleibt, sondern auch attraktive Arbeitsplätze anbietet. Neue Voraussetzungen geben uns in diesem Bereich auch neue Chancen: Die Vernetzung und die moderne Telekommunikation ermöglichen es uns, daß auch qualitativ hochwertige Beschäftigungsbereiche in den ländlichen Raum verlagert werden können. Denn viele Arbeitsplätze müßten nicht in Ballungszentren angesiedelt werden, sondern die entsprechenden Unternehmen könnten ihre Produktions- und Forschungsstätten genausogut im ländlichen Bereich aufbauen.

Hochqualifizierte Fachkräfte kommen aus den ländlichen Gebieten. Sie sind derzeit dazu verurteilt, täglich in die Ballungszentren zu pendeln, mit all den Schwierigkeiten, die damit verbunden sind. Durch die Auslagerung würden viele von ihnen einen Arbeitsplatz vor Ort bekommen und sich das unangenehme Pendeln ersparen.

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Gleichzeitig bekämen wir die Chance, jene Rohprodukte, die aus dem ländlichen Raum kommen, so zu veredeln, daß eine höhere Wertschöpfung erzielt wird. Damit blieben die Arbeitsplätze in der Region erhalten, und selbstverständlich erhielte die Region mehr Wirtschaftskraft.

Dafür können künftig Investitionsbeihilfen gewährt werden. Das Ziel dieser Beihilfen sind die Anpassung der Produkte an die Marktentwicklung, die Entwicklung neuer Absatzmöglichkeiten für Produkte aus dem ländlichen Raum, die Förderung innovativer Investitionen, die Anwendung neuer Techniken und vor allem auch der Schutz der Umwelt.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Diese Unterstützung soll Betriebe im ländlichen Raum motivieren, neue Geschäftsbereiche zu erschließen. Wir als Verantwortliche und vor allem auch als Auftraggeber – ich denke da insbesondere an die Wirtschaftskraft, die von den Gemeinden ausgeht – müssen unsere Möglichkeiten besser nützen und uns dieser Möglichkeiten besonders bewußt werden. Wir müssen auch selbst einen Beitrag leisten, der den ländlichen Raum stärkt, und wir müssen darauf achten, daß Aufträge soweit wie möglich im ländlichen Raum vergeben werden und Anbieter aus diesen Gebieten zum Zug kommen.


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