Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 32. Sitzung / Seite 152

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Allerdings erfolgte dieser Beschluß befristet auf eine Probezeit von zwei Jahren, doch sollten wir in diesen zwei Jahren in der Lage sein, diesen Problemkreis endgültig und zufriedenstellend zu lösen. (Beifall bei der SPÖ.)

Wir konnten bei der Novelle zum Studienförderungsgesetz – und ich hoffe, wir beschließen das jetzt – uns im Ausschuß darüber einig werden, daß es verbesserte Übergangsbestimmungen für Studenten gibt, die auf dem zweiten Bildungsweg, etwa durch den Besuch der AHS für Berufstätige und die Ablegung der Reifeprüfung, die Voraussetzung für die Studienzulassung erlangt haben. Und ich hoffe – darauf ist mein Vorredner schon eingegangen; ich sage es aber nochmals –, daß wir auch die Ungerechtigkeit mit dem Notendurchschnitt von 2,5 zur Erreichung eines Stipendiums an den Fachhochschulen – so das Hohe Haus das beschließen wird, und darum bitte ich – wegbekommen.

Meine Fraktion wird die Berichte zur Kenntnis nehmen und wird selbstverständlich die vorgeschlagenen Novellierungen mitbeschließen. (Beifall bei der SPÖ.)

18.56

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Schöggl. – Bitte, Herr Abgeordneter.

18.56

Abgeordneter Dipl.-Ing. Leopold Schöggl (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Minister! Meine sehr geehrten Damen und Herren Abgeordneten! Die Fachhochschulen wurden 1990 als Alternative zum Universitätsstudium geboren. Drei Ziele hat man sich damals gesteckt: Man wollte für die Wirtschaft Fachkräfte bereitstellen, man wollte die Universitäten entlasten, und man wollte ein zusätzliches Bildungsangebot kreieren, um Studenten und Studierenden, die nicht die wissenschaftliche Laufbahn ergreifen wollen, die Möglichkeit einer weiterführenden, sogenannten postsekundären Ausbildung zu geben.

Derzeit studieren an 20 Studiengängen 1 756 Studierende. Planungen zufolge werden es im Jahr 2000 ungefähr 10 000 Studierende sein. Was kostet uns so ein Platz? – Ein Studienplatz kostet etwa zwischen 85 000 und 95 000 S, wobei die technischen Ausbildungsplätze die teureren sind.

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wir werden diesem Bericht zustimmen, weil es sich um einen umfassenden, engagierten Bericht handelt, der so nicht, wie es diese Berichte gewöhnlich tun, alles in den schönsten Farben malt, sondern auch mit sehr harscher Kritik nicht spart. So wird zum Beispiel unter dem Titel "arbeitserschwerende Bedingungen" harte Kritik am zuständigen Ministerium verpackt, vor allem im Zusammenhang mit den Genehmigungsverfahren von Studienrichtungen. Es ist ein Ablauf vereinbart, der so aussehen sollte: Der Fachhochschulrat führt die Antragsprüfung durch, das Ministerium fällt die Entscheidung über die Förderungswürdigkeit, und letztlich kommt es zur Anerkennung der Studienrichtung durch den Fachhochschulrat.

Diese wahrscheinlich eher informell vereinbarte Vorgangsweise wird in verschiedenen Fällen vom Ministerium unterlaufen. Das führte in der Öffentlichkeit zu den bekannten Reaktionen, wie zum Beispiel in Graz, wo die Studienrichtung Verkehrstechnik, die schon genehmigt schien, dann doch wieder nicht anerkannt werden sollte. Graz hat sehr stark dagegen angekämpft, sodaß es nun doch wieder zur Realisierung dieses Studienganges kommt.

Es kann wirklich nicht angehen, daß aufgrund einer vorläufigen Zusage alle Vorbereitungen getroffen werden, daß Studenten geworben werden, daß aber durch eine Absage diese Studenten, die ja dieses Studium in ihre Lebens- und Berufsplanung integriert hatten, sich dann irgendwie geprellt und um ihre Ziele gebracht sehen. – Ich denke, daß in dieser Hinsicht die Zusammenarbeit zwischen dem Fachhochschulrat und dem Ministerium verbesserungswürdig ist. (Beifall bei den Freiheitlichen.)


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