Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 32. Sitzung / Seite 154

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Meine sehr geehrten Damen und Herren! Es wurden zahlreiche Vorschläge zur Novellierung des Fachhochschul-Studiengesetzes gemacht. Sie sind im Bericht nachzulesen, und ich denke, daß Sie, Herr Minister, und das Ministerium diese Vorschläge aufzugreifen und in kürzester Zeit umzusetzen haben. So gesehen ist dieser Bericht ein ausgezeichnetes Nachschlagewerk, mit dessen Hilfe das Ministerium ständig auf Säumigkeiten hin überprüft werden kann, was wir in weiterer Folge sicher wieder gründlich machen werden. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Am 30. September 1996 läuft die Funktionsperiode des Fachhochschulrates aus. Dem Bericht ist zu entnehmen, daß mit den Funktionären noch nicht gesprochen wurde und sie nicht disponieren können, inwieweit sie diesem Gremium für eine weitere Funktionsperiode angehören werden. Dieses wichtige Gremium muß arbeitsfähig bleiben. Die Besetzung hat transparent und nach objektiven Kriterien zu erfolgen. Proporzdenken hat im Sinne der Ausbildung unserer Jugend keinen Platz. Kritische Stimmen in diesen Gremien müssen gehört werden, außerdem ist anzustreben, daß bei der Zusammensetzung dieses Fachhochschulrates auch alle Bundesländer vertreten sind.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! 1997 und 1998 werden die ersten Absolventen der Fachhochschul-Studiengänge den Weg in die Berufspraxis antreten. Dann wird sich zeigen, ob die Erwartungen der Wirtschaft, aber auch die Erwartungen der Absolventen erfüllt werden können. Dann wird sich das Schicksal der Fachhochschule entscheiden. Bis dahin, sehr geehrter Herr Minister, sind Sie verpflichtet, die optimalen Voraussetzungen für die Fachhochschulen zu schaffen. Und dieser Bericht gibt uns, wie erwähnt, als wertvolles Nachschlagewerk die Möglichkeit, dies effizient zu überprüfen. – Danke. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

19.06

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Dr. Brinek. – Bitte, Frau Abgeordnete.

19.06

Abgeordnete Dr. Gertrude Brinek (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Lassen Sie mich, so wie meine Vorredner, auf zwei wesentliche Punkte eingehen. Weitere Aspekte werden noch meine Klubkollegen akzentuieren.

Fachhochschulrat. – Der Fachhochschulrat hat, so meine ich, einen vorbildlichen Bericht vorgelegt. Differenziert, ausführlich, von hoher Informationsqualität zeigt er kritisch, bisweilen auch selbstkritisch, die Stark- und Schwachstellen dieser Einrichtung auf. Er spiegelt die Leistungen eines effizienten Gremiums, das professionell und sparsam wie kein zweites arbeitet. Das sollten wir uns einmal vor Augen führen.

An der Spitze ist – auch wenn meinetwegen dazu ein paar kritische Untertöne zu hören sind, aber das sei in Erinnerung gerufen – von Anfang an ein ambitionierter Emeritus gestanden, der ehemalige Rektor der Grazer Universität, Professor Schelling, der aufgrund seiner persönlichen Situation – eben Emeritus – viel an Ressource einbringen konnte, was sonst kaum einer hätte leisten können. Sein Einsatz macht auch weitgehend wett, daß die Geschäftsstelle noch nicht entsprechend gut ausgestattet ist. Er, der Vorsitzende, beweist Hartnäckigkeit und Lernbereitschaft und sieht sich dennoch zusammen mit den Fachhochschulratsmitgliedern oft unverständlicher und unnachvollziehbarer Kritik ausgesetzt. Ein so junges Gremium kann nicht in allen Punkten schon so erfolgreich sein, wie das mein Vorredner urgiert hat. Die Mitglieder arbeiten weitgehend nebenberuflich, wenn auch mit unterschiedlichen Hintergrundressourcen. Im Berichtszeitraum wurde eine zeitgemäße Struktur entwickelt – Büro- und Organisationsstruktur, EDV-Vernetzung –, die Aufgaben formuliert und so weit wie möglich umgesetzt.

Aus diesen personellen und inhaltlichen Erfahrungen gilt es zu lernen. Eines ist mir dabei besonders wichtig: Wenn auch weiterhin die österreichische Unsitte der Intervention in den Fachhochschulrat nicht einziehen soll, bedarf es einer Unterstützung dieses Gremiums auf diesem Weg. Ich meine daher, daß angesichts des 30. Septembers beziehungsweise der Nachbesetzung der Funktion des Vorsitzenden einige Überlegungen angestellt werden müssen. Ich meine, daß politische Geschmeidigkeit und gruppendynamisches Wissen, vielleicht auch mediophile Sveltezza die Qualität der Mitglieder nicht ausmachen, genauso nicht die des Vorsitzenden. (Beifall des


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