Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 41. Sitzung / Seite 43

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Kollege Wabl –, und die hellen jene, wohin weniger Geld geht. Wenn man über diese Karte eine Karte legt, die sich mit den öffentlichen Mitteln je Betrieb beschäftigt, so stellt man fest, daß sich die dunkelgrünen Flecken verdunkeln und die hellen Flecken hell bleiben. Diese Graphiken, diese Ergebnisse sind, meine sehr geehrten Damen und Herren, ebenfalls eine Grundlage für die Diskussion, für die weitere Debatte betreffend einen aus sozialer Sicht gerechteren Einsatz der öffentlichen Gelder im Bereich der Land- und Forstwirtschaft. (Beifall bei der SPÖ. – Präsident Dr. Neisser übernimmt den Vorsitz. – Zwischenruf des Abg. Ing. Reichhold. )

Mit Herrn Kollegen Schwarzböck gibt es manchmal durchaus kontroversielle, aber viel sachlichere Auseinandersetzungen als mit dir, Kollege Reichhold, weil wir keine Zeit für Polemik haben, sondern die Zukunft der österreichischen Landwirtschaft und Agrarpolitik gestalten wollen. Mit Hilfe der Daten des Grünen Berichts 1995 sind wir, meine sehr geehrten Damen und Herren, auf dem besten Wege dazu.

Ich darf daran erinnern, daß in der vergangenen Woche im Landwirtschaftsausschuß ein Beschluß gefaßt wurde, der uns bis Ende des Jahres in die Lage versetzen wird, noch genauere Vorstellungen und Vorschläge zu diskutieren. Nur eine Fraktion des Hauses, nämlich die von mir aus gesehen rechts außen sitzende, hat dem nicht zugestimmt.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich möchte Sie bitten, in diesem konsensualen und sachlichen Klima weiterzuarbeiten – für unsere Landwirtschaft, für unsere Bäuerinnen und Bauern.

Wir werden dem Grünen Bericht unsere Zustimmung geben. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

11.03

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Wabl. – Bitte, Herr Abgeordneter. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 15 Minuten. (Zwischenrufe bei der SPÖ und den Freiheitlichen.)

11.03

Abgeordneter Andreas Wabl (Grüne): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Ich bin der finstere Stalinist und Trotzkist, Herr Kollege Reichhold, der Finsterling, der gegen die EU war, der mit rechtsradikalen und anderen dunklen Gestalten in Österreich gegen den EU-Beitritt war – aus Sorge um die österreichische Landwirtschaft. – Originalzitat Haider.

Meine Damen und Herren! Wir wissen, daß sich die Meinung mancher Menschen und mancher Parteien sehr rasch ändert. Es ist natürlich jedem vorbehalten, am nächsten Tag gescheiter zu sein, Herr Reichhold, so wie dies Ihrem Kollegen Firlinger gelungen ist. Er hat von der letzten Landwirtschaftsausschußsitzung bis heute seine Meinung geändert und schließt sich nun offensichtlich Ihrer an. (Abg. Ing. Reichhold: Willst du auch zu uns kommen?) Ich bin froh darüber, daß heute wieder der liberale Standpunkt gesiegt hat und Barmüller den Standpunkt der Liberalen im Hinblick auf die Landwirtschaft hier präsentiert hat.

Aber lassen Sie mich doch folgendes anmerken: Herr Kollege Reichhold! Würde ich die Rede, die Sie heute hier gehalten haben, nur isoliert betrachten, könnte ich sagen – wenn ich nicht ihren Hintergrund kennen würde –: Eine recht passable Rede! Da ich aber weiß, wie Sie sich bisher bei allen Abstimmungen verhalten haben, wie Sie auch in der EU-Frage agiert haben (Mag. Ing. Reichhold: Bei welchen konkret?) – bei den Abstimmungen im Zusammenhang mit der Düngemittelabgabe, bei den Abstimmungen im Zusammenhang mit den Pflanzenschutzmitteln, bei den Abstimmungen im Zusammenhang mit den Forstgesetzen, bei den Abstimmungen im Zusammenhang mit dem EU-Beitritt (Abg. Ing. Reichhold: Keine Verbote!) –, muß ich sagen, Herr Kollege Reichhold: Es ist ein bißchen ein Problem – sagen wir es einmal vorsichtig; ich habe heute meinen vornehmen Tag – mit dem Kollegen Reichhold.

Meine Damen und Herren! Ich wollte eigentlich auf die Regierungsparteien eingehen, insbesondere auf die sehr konstruktive Wortmeldung des Kollegen Gradwohl, der gesagt hat: Wir wollen doch das konstruktive Klima hier fortsetzen.


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