Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 48. Sitzung / Seite 166

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Immerhin betrifft das 60 000 Pensionisten, darunter 38 000 Invalide, die davon profitieren, und das sind Bezieher niedriger Einkommen, darunter viele Frauen. Auch das ist ein Teil der Wahrheit, der Ihnen offensichtlich nicht passt.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Insbesondere Herr Minister! (Die Rednerin wendet sich zur Regierungsbank.)  – Der Herr Bundesminister ist nicht mehr da. Liebe Frau Staatssekretärin, ich würde Sie bitten, meinen Wunsch weiterzuleiten, und zwar den Wunsch, dass man sich im Bereich des AMS, das jetzt zu Bundesminister Bartenstein ressortiert, die Frauenberatungsstellen besser anschaut, sich anschaut, ob die Förderungen ausreichend sind, dass man aber auch ein Controlling einführt, sodass man hier auch eine effiziente Handhabe hat. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Zwischenruf der Abg. Haidlmayr. )

Ich sage Ihnen auch warum. Beim Familienhearing, bei der Enquete, beim Expertengespräch hat nämlich Frau Mag. Moritz aus der Arbeiterkammer Wien behauptet, es gäbe österreichweit keine Beratungsstelle für den Wiedereinstieg. Ich habe mich gewundert und da nachgehakt, und sie hat sich dann offensichtlich korrigiert und gemeint, es gäbe keine Beratung für Frauen bezüglich Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie für Wiedereinstieg. Ich habe dafür einige Ohrenzeugen. (Abg. Steibl: Genau!)

Ich war zutiefst erstaunt, weil gerade in diese Frauenberatungsstellen, in diese Frauenvereine viele Mittel fließen. Da frage ich mich: Was tun die? Ich habe eine Verantwortung, und ich höre das auch immer wieder aus meinem eigenen Wahlkreis. Ich werde immer gefragt: Was tun die denn? Die vor Ort wissen das offenbar auch nicht, und dabei habe ich eigentlich immer gedacht, die wären dazu da, um den Frauen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Da es das AMS, also das Arbeitsamt, und AMS-Kosten sind, habe ich gemeint, es gehe hierbei um Beratung bezüglich Wiedereinstieg, es handle sich also um echte Hilfe. Das muss ich jetzt hinterfragen. Wie gesagt, Frau Mag. Moritz aus der Arbeiterkammer Wien hat mich da sehr unsicher gemacht, und ich würde daher bitten, diesen Bereich zu überprüfen. All jene, die gute Arbeit leisten, haben es nicht nötig, sich Vorwürfe gefallen lassen zu müssen. Ich denke, hier müsste man den Finger drauflegen und sich das auch wirklich genau anschauen, denn es ist Steuergeld, das da verwendet wird, und wir haben ein Anrecht auf Effizienz! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

20.14

Präsident Dr. Werner Fasslabend: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Dr. Pittermann. – Bitte.

20.14

Abgeordnete Dr. Elisabeth Pittermann (SPÖ): Herr Präsident! Frau Staatssekretärin! Hohes Haus! – Herr Präsident, ich war eigentlich sehr unangenehm berührt, dass es keinen Ordnungsruf gab, als ein Mann, ein Abgeordneter eine weibliche Abgeordnete der "Keiferei" bezichtigte. Wegen anderer Dinge werden Ordnungsrufe gegeben, Frauen kann man offensichtlich der Keiferei bezichtigen, und das ist keinen Ordnungsruf wert! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Freund: Na geh! – Zwischenruf des Abg. Dr. Krüger. )

Es ist durchaus möglich und auch richtig, wenn Fraktionen keine Zustimmung zu einem Antrag geben wollen. Das muss man nicht einmal erklären. Nur: Dass man eine Opposition immer der Fundamentalopposition bezichtigt, wenn sie den Regierungsvorlagen nicht zustimmt, das ist für mich nicht mehr erklärbar. Wieso dürfen die einen schon und die anderen nicht? Oder sind Sie wirklich von Ihrer Überwertigkeit so überzeugt? Sie haben Recht, man soll auch keine Torten werfen, aber noch ärger war es, als echte Gewehrkugeln auf Menschen geworfen wurden beziehungsweise geschossen wurden und die Menschen daran starben.

Aber nun zu meinem eigentlichen Thema: Der Bundeskanzler erklärte, dass das Pensionsalter wegen der höheren Lebenserwartung weiter angehoben werden soll. Viele Menschen sind aber bedingt durch ihren Gesundheitszustand nicht mehr in der Lage, zu arbeiten, und auch auf dem Arbeitsmarkt nicht gefragt. Aus diesem Grund ist der Einsatz der Arbeitsmedizin besonders wichtig, um arbeitsbedingte Erkrankungen, Berufserkrankungen und das Burn-out-Syndrom zu verhindern. Die Zunahme von Pensionierungen wegen psychischer Probleme ist in den letzten


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