Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 56. Sitzung / Seite 191

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stellen! Wenn Sie mit uns zusammenarbeiten, um diese Missstände abzustellen, damit wir es für die Angestellten besser machen, dann sitzen wir in einem Boot.

Ein Wort noch zu den "Orchideenfächern": "Orchideenfach" ist eine Definitionssache, habe ich immer gesagt. Ich war froh darüber, dass diesbezüglich ein Impuls gekommen ist, auch vom Finanzminister. Froh war ich nicht, dass er ein Beispiel in diese Richtung genannt hat, denn in Wirklichkeit – darin sind wir uns doch einig – müssen wir dort Schwerpunkte bilden, wo es Sinn macht. Und es macht durchaus Sinn, in dem einen oder anderen Bereich Schwerpunkte zu bilden.

Für mich ist es zum Beispiel ein Orchideenfach, eine Atomphysik an der Haupt-Uni und gleich daneben an der TU auch eine Atomphysik zu haben. Das wäre für mich viel eher ein Orchideenfach als zum Beispiel die Byzantinistik, zu der ich sehr stehe, oder auch die Orientalistik, wo wir hervorragende Leistungen vollbringen, wo wir Botschafter unseres Österreichs für das Ausland auf dem Gebiet der Archäologie, im Bereich der Sprachen und so weiter heranbilden und ausbilden, die letztendlich für uns, für die gesamte Republik einen großartigen Dienst leisten.

Die Diskussion darüber, was ein Orchideenfach ist und was nicht, darf nicht am Begriff festgemacht werden, sondern soll inhaltlich geführt werden. Dort wollen wir hin, und auf diesem Weg werden Sie sicher mit uns in einem Diskussionsprozess stehen, und wir werden das Beste für Österreich machen. Es ist nicht alles, was wir an den Universitäten derzeit in diesem zerspragelten Tertiärbereich haben, in Ordnung. Das ist der Ist-Stand. Gehen Sie daher mit uns ans Werk, und machen Sie es besser! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

20.18

Präsident Dr. Werner Fasslabend: Ich gebe bekannt, dass der in seinen Kernpunkten von Herrn Abgeordnetem Dr. Graf erläuterte Abänderungsantrag der Abgeordneten Dr. Brinek, Dr. Graf, Dr. Niederwieser, Dr. Grünewald und Kollegen bereits verteilt ist, selbstverständlich auch ausreichend unterstützt ist und damit mit in Verhandlung steht.

Ich gebe weiters bekannt, dass der Entschließungsantrag, der vom Herrn Abgeordneten Graf in seinen Kernpunkten erläutert wurde, beim nächsten Tagesordnungspunkt, so wie es von ihm angekündigt wurde, dann tatsächlich zur Debatte stehen wird, von ihm angesprochen werden wird und mit einem vereinfachten Verfahren ebenfalls mitbehandelt werden kann.

Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Grünewald. – Bitte.

20.19

Abgeordneter Dr. Kurt Grünewald (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Minister! Meine Damen und Herren! Vorweg und zur allgemeinen Beruhigung darf ich Ihnen sagen, dass ich als Teil des "grünen Mob" zeigen werde, wie friedfertig wir Grünen sind: Wir werden diesem Gesetz zustimmen.

Nun haben sich alle Gemüter hier wieder beruhigt, und der Biorhythmus spricht auf Erregungszustände kaum mehr an, und das hat unter Umständen auch Nachteile. Daher möchte ich der Frau Minister einen Vorschlag machen: Vielleicht könnte man sich gemeinsam bemühen, ganz im Sinne der Regierungsschwerpunkte Forschung und Wissenschaft zu einem Zeitpunkt zu debattieren, der sozusagen noch Aufmerksamkeit und Erregung gleichzeitig zulässt. Ich hielte das für ausgesprochen günstig! (Beifall bei den Grünen.)

Ich stimme diesem Gesetz zu, nicht nur weil einige Regelungen notwendig waren, um Gesetze einander anzupassen oder anzugleichen und gewisse Unstimmigkeiten zu eliminieren, sondern auch – wie Niederwieser erwähnt hat –, weil im § 3 Bestrebungen nun Wirklichkeit geworden sind, die Hochschullehrgänge in die Teilrechtsfähigkeit überzuführen. Das war von einer Sorge getragen, die ich folgendermaßen interpretiere: Man kann dadurch erstens erreichen, dass Kostensätze klar geregelt sind. Man kann erreichen, dass es Transparenz gibt beziehungsweise ein besserer Einsatz der Ressourcen für alle nachvollziehbar wird.


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