Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 61. Sitzung / Seite 116

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professionell mit dem Angebot – da bin ich ganz bei Ihnen, Kollege Schwemlein – auseinander zu setzen.

Es gibt bisher, und das bestätigt auch das, was Sie gesagt haben, unterschiedliche Ergebnisse. Es gibt Destinationen, Regionen, die absolut professionell unterwegs sind, wo die Angebote durchaus marktkonform sind, und es gibt Destinationen, die Aufholbedarf haben, wo ich selbst noch nicht weiß, wie es dort weitergehen soll. Aber dieses Destinationsmanagement ist der erste Schritt hin zu einer Modellregion; ich bin da ganz bei Ihnen.

Wir legen einmal den Grundstein, um daraus dann Modellregionen zu entwickeln. Wir sind bereits ganz knapp daran, eine Modellregion zu starten, und zwar die Modellregion Oberkärnten, 365 Tage Familienurlaub Oberkärnten, und das funktioniert folgendermaßen:

Destination Oberkärnten: Der erste Teil umfasst den Millstätter See, zusätzlich noch eine Hotelkooperation mit elf Hotels, die sich in einer Holding zusammengeschlossen haben – wir haben den Vertrag mit dem Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds und der ÖHT vorige Woche unterschrieben –; elf Hotels mit 1 200 Betten, eine gemeinsame Rezeption das ganze Jahr über, eine gemeinsame Küche, eine gemeinsame Buchhaltung, einen gemeinsamen Lehrlingspool, einen gemeinsamen Personalpool, eine gemeinsame Wäscherei und, und, und. Diese Kooperation ist mustergültig für ganz Österreich. Der zweite Teil umfasst die Hotelkooperation in einer Modelldestination, -region nach eigenen Vorstellungen, eben 365 Tage Familienurlaub Oberkärnten.

Es wird spannend werden, es wird sehr, sehr aufwendig sein, und es erfordert alle Kräfte, das heißt alle Kommunen, das Land Kärnten, aber selbstverständlich auch den Bund.

Es gibt also – wenn man so will – einfach nur Auffassungsunterschiede. Wir bewegen uns auf einem gemeinsamen Nenner, und so gesehen kann ich verstehen, dass man meint, diesen Antrag nicht mehr weiter verfolgen zu müssen, weil das Modell schon geschaffen wird. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Einen Satz noch – und das darf ich ruhig auch mit etwas Stolz sagen; Touristiker haben es mir bestätigt mit der Aussage: "Also, dass ich das auf meine Tage noch erlebe!" – unter Anführungszeichen –: Wir haben es geschafft, erstmals sämtliche Tourismusförderungen an einer Stelle zu bündeln. Es gibt keinen Canossagang von Pontius zu Pilatus von Förderwerbern, von Steuerzahlern, die einfach investieren wollen, sondern bei der ÖHT sind alle Top-Tourismusförderungen an einer Stelle angesiedelt. Wir wickeln sogar die Kooperation der Landesförderung gemeinsam mit ab.

Ich kann Ihnen beipflichten – ich habe dieselben Überlegungen angestellt –: Tourismus- und Freizeitwirtschaft sind nicht zu trennen! Deshalb haben wir die Tourismusförderungen erstmals auf die gesamte Freizeitwirtschaft ausgeweitet. Das ist ja bitte ein Quantensprung! Wir haben die Förderungen auf die Freizeitwirtschaft ausgeweitet, um endlich jene Infrastruktur zu schaffen, die die Regionen brauchen. Man kann nicht immer nur Hotelinvestitionen, in welcher Form auch immer, fördern, Marketingkooperationen fördern, sondern wir brauchen das ganze Umfeld der Freizeitindustrie, um eben endlich Saisonverlängerungen zu erreichen, um wetterunabhängige Angebote zu schnüren. Das ist die Intention.

Wie gesagt, es herrscht hier, glaube ich, nur ein Auffassungsunterschied, aber ich bin trotzdem sehr, sehr froh, dass einmal grundsätzlich in diesem Hohen Haus über Tourismuspolitik debattiert wird. – Danke sehr. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

17.19

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Es liegt eine weitere Wortmeldung des Herrn Abgeordneten Schwemlein vor. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 7 Minuten. – Bitte.

17.19

Abgeordneter Emmerich Schwemlein (SPÖ): Hohes Haus! Die Ausführungen der Frau Staatssekretärin haben sehr deutlich bestätigt, dass unser Antrag bei Gott nicht so ist, wie ihn Kollege Trinkl dargestellt hat, nämlich irgendein planwirtschaftliches Konzept – wie Sie das


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