Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 92. Sitzung / Seite 39

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es dabei doch um substanzielle Inhalte geht. Jetzt, so denke ich, geht es eher wieder um die Frage der Inszenierung, um dieser wieder einen Rahmen zu geben. Kollege Grollitsch kann in breiten Worten all das loben, was Sie bislang getan haben.

Aber schauen wir uns das doch noch etwas näher an: In Einzelbereichen stimme ich dem durchaus zu; auch ich halte unter anderem das Zugestehen von Prämien auch für Behindertensportler für einen sehr positiven Schritt. Dass diesbezüglich noch sehr viel anderes zu tun ist, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren, dazu kann Frau Kollegin Haidlmayr sehr viel sagen. Auf der anderen Seite gibt es nach wie vor Dinge, die ausständig sind, wie beispielsweise die Frage der besonderen Sportförderung und der Transparenz; ich habe das immer wieder angesprochen. Ich hoffe, dass sich bei den nächsten Sportberichten und bei der Evaluation zeigen wird, ob klarere und bessere Richtlinien vorliegen, ob man besser bewerten kann, was mit den eingesetzten Geldern passiert.

Betreffend Berufssportgesetz erfolgte im Sommer einmal ein erster Versuch, es hat dazu einen "runden Tisch" gegeben, der, so glaube ich, im Juli stattgefunden hat. Seitdem habe ich nichts mehr gehört. Es hat geheißen, es soll da eine gemeinsame Einigung geben. Ich bin gespannt, was diesbezüglich weitergeht. Dass das eine sehr schwierige Materie ist, ist mittlerweile auch allen klar geworden. Es ist zwar viel davon die Rede, aber ob es wirklich umgesetzt wird, ist ein anderes Kapitel.

Ich habe auch schon mehrmals darauf aufmerksam gemacht, dass es meiner Meinung nach unter anderem im Bereich der Fußballbundesliga ziemliche Probleme mit der Umsetzung des EU-Rechts geben wird, weil wir in der 1. Division eine Regelung haben, die dem EU-Recht mit Sicherheit widerspricht, da die Anzahl der EU-Ausländer begrenzt ist, was mit allen Richtlinien nicht in Übereinstimmung zu bringen ist. Da hätte ich mir erwartet, dass Sie als Sportministerin entsprechende Initiativen setzen.

Aber belassen wir es dabei: Dieses Gesetz verdient unsere Zustimmung und wird sie bekommen. Ich hoffe aber auch, dass die Sportpolitik von der Inszenierung abgeht und vermehrt zu den Inhalten findet. – Danke. (Beifall bei den Grünen.)

10.44

Präsident Dr. Heinz Fischer: Zu Wort gemeldet hat sich die Frau Vizekanzlerin. – Bitte.

10.45

Bundesministerin für öffentliche Leistung und Sport Vizekanzler Dr. Susanne Riess-Passer: Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Meine Damen und Herren! Ich freue mich sehr über die heutige Debatte, weil sie, wie Herr Kollege Grollitsch schon gesagt hat, einmal nicht in den Nachtstunden stattfindet.

Herrn Kollegen Brosz möchte ich nur sagen: Ich bin für die Erstellung der Tagesordnung dieses Hauses nicht zuständig, aber ich weiß, dass das die Präsidiale des Nationalrates macht, in der auch Ihre Fraktion einen Vertreter hat. (Abg. Ing. Westenthaler: Kogler ist in der Präsidiale!) Und wenn Sie sich dafür einsetzen, dass Sportangelegenheiten immer an solch prominenter Stelle, nämlich zu Beginn der Tagesordnung behandelt werden, dann werde ich mich sehr darüber freuen, und Sie finden dafür selbstverständlich auch unsere Unterstützung.

Obwohl es nicht auf der heutigen Tagesordnung steht, möchte ich noch eine kleine Anmerkung zu dem machen, was Sie, Herr Kollege Brosz, am Schluss Ihrer Rede bezüglich der Ausländerregelung im österreichischen Fußball gesagt haben. Ich glaube nicht, dass es gerade angesichts der Nachwuchsprobleme, die wir im österreichischen Fußball haben, zweckmäßig ist, jetzt in die Richtung zu gehen, dass wir sagen, wir nehmen noch mehr ausländische Spieler in die österreichische Bundesliga. Ich meine, dass es der ÖFB, aber auch die Bundesligavereine erkannt haben, dass die Zukunft des österreichischen Fußballs nur dann gesichert werden und nur dann eine positive Entwicklung nehmen kann, wenn wir unsere jungen österreichischen Talente fördern und ihnen auch die Möglichkeit geben, in österreichischen Vereinen zu spielen. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)


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