Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 94. Sitzung / Seite 155

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Meine sehr geehrten Damen und Herren! Die gesellschaftlichen Anforderungen an den Wald haben sich seit der Erlassung des Forstgesetzes 1975 entscheidend verändert. Geänderte Ansprüche der Bürger an den Wald, die Entwicklung auf dem Holzmarkt, forstliche Raumplanung und Forstschutz, die Auswirkungen des EU-Beitrittes, neue Verhältnisse und Rahmenbedingungen – all diese Faktoren haben einfach ein neues Forstgesetz notwendig gemacht, das den heutigen Anforderungen entsprechen soll. Meine Vorredner und besonders der Herr Bundesminister haben das bereits sehr, sehr deutlich ausgeführt.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Das Forstrecht regelt auch die Kompetenzbereiche und Aufgabengebiete der Förster. Auf Grund der Wichtigkeit und großen Verantwortung dieses Berufsstandes möchte ich näher auf ihre Aufgabengebiete eingehen. Das Forstgesetz regelt nämlich, welche Tätigkeiten mit welcher Ausbildung durchgeführt werden können. Der Verband österreichischer Förster hat sich deshalb auch sehr nachdrücklich bei der Gesetzwerdung dieses neuen Forstrechtes eingebracht und hat natürlich ganz entscheidende Erfahrungswerte aus der Praxis einfließen lassen.

Ein Wunsch der Standesvertreter konnte bedauerlicherweise aber nicht erfüllt werden, denn die Förster wollten wieder – wie es bis zum Jahr 1975 möglich war –, dass sie Forststraßen in alleiniger Verantwortung planen können. Diese Frage wurde in sehr, sehr vielen Beratungen eingehend diskutiert. Letztendlich haben aber die Argumente für die Beibehaltung der derzeit gültigen Regelung überzeugt. Noch nicht erschlossene Forste befinden sich in geologisch und hydrologisch äußerst sensiblen Bereichen, sodass es gerechtfertigt ist, dass die Erschließung von Absolventen eines Fachdiplomstudiums durchgeführt wird. Es bleibt also in dieser Forstgesetz-Novelle bei der bisherigen Aufgaben- und Kompetenzverteilung.

Geschätzte Damen und Herren! Förster tragen als Naturmanager die Verantwortung für die Lebensgrundlage künftiger Generationen. Verantwortungsbewusstsein und Sensibilität sind deshalb besonders wichtige Faktoren. Gesundheit, Lebensqualität, Erholungsraum werden von ihnen entscheidend beeinflusst. Der Zustand des Waldes hat wesentlichen Einfluss auf Luft und Wasser, also unsere lebensnotwendigen Elemente.

Durch die fachgerechte Betreuung und die Bewirtschaftung unseres Erholungs- und Lebensraumes sichert der Förster nachhaltig unsere Lebensqualität. Die Fähigkeiten, die ein Förster einbringen muss, sind sehr vielfältig: Es erfordert ein gewaltiges Fachwissen und ein gewaltiges Engagement im Bereich Naturschutz, Umweltschutz, Wildbach-, Lawinenverbauung, Raumordnung; genauso muss sich der Förster bei Jagd und Fischerei auskennen, er muss in Holz- und Pflanzenkunde Bescheid wissen und natürlich auch im technischen Bereich ganz besonders versiert sein.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Viele verantwortungsbewusste und verantwortungsvoll agierende Förster schützen unseren Lebensraum, und die Forstgesetz-Novelle schafft die Grundlage dafür.

Ein kleines Stück in diesem Gesetz ist noch zu ändern, und deshalb darf ich folgenden Antrag einbringen:

Abänderungsantrag

der Abgeordneten Schwarzenberger, Hornegger und Kollegen zur Regierungsvorlage betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Forstgesetz 1975, das Bundesgesetz zur Schaffung eines Gütezeichens für Holz und Holzprodukte aus nachhaltiger Nutzung, das Bundesgesetz über die Bundesämter für Landwirtschaft und die landwirtschaftlichen Bundesanstalten und das Forstliche Vermehrungsgutgesetz geändert werden, 970 der Beilagen idF des Berichtes des Ausschusses für Land- und Forstwirtschaft, 991 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates XXI. GP

Der Nationalrat wolle in Zweiter Lesung beschließen:


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