Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 104. Sitzung / Seite 155

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Von der Austrian Business Agency haben wir die besten Bewertungen in Bezug auf den Wirtschafts- und Arbeitsstandort Österreich erhalten, und dieser sichert Arbeits­plätze für die Zukunft. Da kann man nicht dagegen sein! Da finde ich schon gar kein Argument dafür, das neuerlich in einem Finanzausschuss mit Ihnen besprechen zu wollen, meine Damen und Herren. (Abg. Dr. Matznetter: Das ist der Budgetaus­schuss!)

Ein Einwand von Ihnen war, dass in diesem Budget keine Akzente zu erkennen seien, was die Wirtschaftsentwicklung betrifft.

Meine Damen und Herren von der SPÖ, Sie verkennen die Realität! Sie verkennen, dass wir eine erste Etappe der Steuerreform gemacht haben, die seit 1. Jänner 2004 umgesetzt wird! Sie verkennen, dass wir die größte steuerliche Entlastung mit Beginn dieses Jahres in Kraft gesetzt haben. (Abg. Dr. Matznetter: Das stimmt ja nicht!) Sie verkennen, dass wir mit der Gruppenbesteuerung in Wahrheit einen Meilenstein ge­setzt haben.

Es gibt heute die Erkenntnis des Europäischen Gerichtshofes ... (Neuerlicher Zwi­schenruf des Abg. Dr. Matznetter.) Haben Sie sich die Gruppenbesteuerung schon einmal angeschaut, Herr Matznetter? (Abg. Dr. Matznetter: Es gibt höhere budgetäre Risken!) Es gibt eine Empfehlung an die europäischen Mitgliedsländer, eine Gruppen­besteuerung durchzuführen. Deutschland droht ein Milliardenentgang an Steuern, weil man dort nicht eine solche Weitsicht wie diese Bundesregierung gehabt hat, was die steuerliche Absetzbarkeit von Verlusten von Tochtergesellschaften ausländischer Fir­men betrifft. (Abg. Dr. Matznetter: Wir sind beim Budget!) Das ist ein Beweis für die Weitsichtigkeit dieser Bundesregierung in der Steuerpolitik unseres Landes!

Wir werden diesem Budget mit großem Stolz und Anerkennung zustimmen. – Danke sehr. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

17.21


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Bundes­minister Mag. Grasser. – Bitte, Herr Bundesminister.

 


17.21.24

Bundesminister für Finanzen Mag. Karl-Heinz Grasser: Frau Präsident! Herr Staatssekretär! Meine sehr geehrten Damen und Herren Abgeordneten! Das Budget 2006 – am Ende dieser Budgetdebatte möchte ich das noch einmal bekräftigen – ist solide gemacht. Es setzt die richtigen Schwerpunkte. Wir schaffen es mit diesem Bud­get, das Defizit gemessen am Bruttoinlandsprodukt wieder zu reduzieren – das heißt, die Richtung stimmt –, mit der Zielsetzung, im Jahr 2008 wieder einen ausge­glichenen Haushalt zu erreichen. (Abg. Dr. Cap: Ich kann das schon nicht mehr hören!)

Meine Damen und Herren! Es sinkt das Defizit, obwohl die Entlastung steigt! Das heißt: Wir haben damit für das Jahr 2006 einen Impuls gesetzt, mit dem wir eine Entlastung erreichen, die um 1,5 Milliarden € höher ist als im Jahr 2005. In Summe sind es 3,6 Milliarden € an Entlastung durch die Steuerreform. Trotzdem geht das Defizit zurück. (Abg. Dr. Matznetter: Um wie viel sinkt das Budgetdefizit?)

Meine Damen und Herren! Das Defizit geht zurück, obwohl wir den niedrigsten Stand an Einmalerlösen haben, den wir seit vielen Jahren im Budget zu verbuchen hatten. Wir haben die Einmalerlöse deutlichst reduziert und damit die Struktur des Budgets verbessert. Trotzdem geht das Defizit von 1,9 auf 1,7 Prozent zurück.

Meine Damen und Herren! Wir erreichen im Jahr 2006 einen Überschuss der laufen­den Einnahmen im Vergleich zu den laufenden Ausgaben. Das heißt: Wenn wir die Zinsen für die Altschulden herausrechnen, dann haben wir einen so genannten Primär­überschuss.

 


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