Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 104. Sitzung / Seite 159

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Was machen denn die neuen Manager und die neuen Eigentümer? – Sie erpressen Österreich durch laufende Drohungen, dass sie abwandern werden. – Das ist die Kon­sequenz! (Abg. Neudeck: „Arbeiter-Zeitung“ ...! Zwischenruf des Abg. Mag. Ikrath.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, das ist nicht unser Weg! Herr Minister Gras­ser, wir wollen diese eine Milliarde zurück, und zwar sehr schnell! (Beifall bei der SPÖ. Abg. Neudeck: Also das war sehr schwach! Abg. Mag. Ikrath: Nicht genü­gend, setzen!)

17.33


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeord­neter Auer. Wunschredezeit: 5 Minuten. – Bitte.

 


17.33.15

Abgeordneter Jakob Auer (ÖVP): Frau Präsident! Herr Bundesminister! Herr Staats­sekretär! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Herr Kollege Moser! Über Folgen­des bin ich schon erschüttert und verwundert: Wenn Sie behaupten, dass die Öster­reicher um eine Milliarde geprellt worden seien, dann weise ich diese Behauptung auf das Schärfste zurück! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. Abg. Mag. Johann Moser: Ich kann es Ihnen beweisen!)

Herr Kollege Moser, Sie sagen sehr oft zu Recht, dass es wichtig wäre, Mitarbeiter­beteiligung zu ermöglichen. (Abg. Mag. Johann Moser: Richtig!) Was ist bei der Voest machbar geworden? – Die größte Mitarbeiterbeteiligung, und Sie sollten stolz sein und den Mitarbeitern diesen Mehrwert an diesem Unternehmen vergönnen! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. Abg. Mag. Johann Moser: Die habe ich heraus­gerech­net!)

Meine Damen und Herren! (Abg. Mag. Johann Moser: Ich habe sie herausgerechnet!) Sie sollten den Mitarbeitern danke sagen, dass sie bereit waren, über 10 Prozent der Aktien zu kaufen. Sie haben damit eine Verdoppelung ihres Wertes erreicht. Da ist etwas geschehen, worüber sich Mitarbeiter freuen können, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. Abg. Dr. Fekter: Da wart ihr dagegen!)

Herr Kollege Moser, Sie haben vor kurzem zu Recht in einem Artikel im „Wirt­schafts­Blatt“, der mir durchaus gefallen hat, darauf hingewiesen, dass die Wirtschaft Konjunk­tur braucht und dass das Bundesbudget auch von der Konjunktur abhängig ist. – Ja! Aber ich sage Ihnen: Konjunktur ist eine Frage der Stimmung! (Abg. Mag. Ikrath: So ist es!) Mit Ihrer Miesmacherei erzeugen Sie keine positive Stimmung. (Abg. Mag. Gaß­ner: Ihr mit eurer Schönfärberei auch nicht!) Sie tragen zu keiner Konjunktur bei, meine Damen und Herren, lassen Sie sich das sagen! (Beifall bei der ÖVP und bei Abge­ordneten der Freiheitlichen.)

Wenn man sich einmal in einer ruhigeren Stunde Zeit nimmt und sich im deutschen Fernsehen Bundestagsdebatten anhört, sieht, wie dort vorgegangen wird, wie hilflos ein Bundesfinanzminister Eichel erklären muss, warum er schon wieder Maastricht-Probleme hat (Abg. Murauer: SPD!), warum es wiederum große Schwierigkeiten gibt (Abg. Großruck: Sozialisten!), dass das Bundesbudget Deutschlands nicht haltbar ist, dann sage ich dazu: Ja, er hat erschwerte Bedingungen. – Das sei auch gesagt. Die Wiedervereinigung verursachte erschwerte Bedingungen, das ist eine Tatsache.

Aber ich frage mich manchmal schon: Was ist denn der Unterschied zwischen dem öster­reichischen Bundesminister und seinem deutschen Kollegen? – Der österreichi­sche hat das Bundesbudget im Griff! Der österreichische Bundesminister hat kein Problem mit Maastricht. (Abg. Eder: Der hat auch 20 Prozent Mehrwertsteuer! Der deutsche hat nur 16 Prozent! Tu nicht vergleichen, wenn du es nicht verstehst! Denk lieber an deine Landwirtschaft!)

 


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