Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 109. Sitzung / Seite 147

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Ausbau der Infrastruktur oder im Bereich der Forschung und Entwicklung die Auftrags­forschung, die nun steuerlich anerkannt werden soll.

Ich darf noch einen speziellen Punkt ansprechen, und zwar die Breitbandoffensive. Hiefür gibt es 10 Millionen € mehr.

Ich darf auch noch einen Wunsch sozusagen „daranhängen“, und zwar, dass die steuer­liche Begünstigung für Breitbandanschlüsse im ländlichen Raum – und zwar für private Anschlüsse –, die bis zum 1. Jänner 2005 begrenzt war, eine Fortführung finden sollte, und zwar deshalb, weil beispielsweise in Oberösterreich erst jetzt tat­sächlich die Möglichkeit zu einem Breitbandanschluss besteht; diese steuerliche Be­günstigung ist aber nicht mehr gegeben. Ich plädiere also für eine Verlängerung und werde das klubintern und in der Folge auch mit dem Koalitionspartner besprechen. (Abg. Dr. Gabriela Moser: Die begünstigt leider nur die Reichen! Steuerlich absetzen können nur die Reichen!)

Geschätzte Damen und Herren! Die Bundesregierung nimmt die aktuelle Heraus­forderung an. Das Ziel ist und bleibt die Vollbeschäftigung, und es wird alles getan, um dieses Ziel auch zu erreichen. – Danke schön. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

16.19


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Mag. Weinzin­ger. 5 Minuten Wunschredezeit. – Bitte. (Abg. Silhavy: Das Problem ist nur, dass die ÖVP selbst nicht an dem Problem interessiert ist! Ruf bei der ÖVP: Das sagst gerade du! Abg. Silhavy: Bringen einen eigenen Antrag ein, und keiner ist da!)

 


16.20.00

Abgeordnete Mag. Brigid Weinzinger (Grüne): Herr Präsident! Geschätzte Mitglieder der Bundesregierung! Der Mai 2005 ist der Monat, wo wir sagen können: Seit einem Jahr gibt es einen neuen Trend auf dem österreichischen Arbeitsmarkt: Seit einem Jahr, im Schnitt genommen, steigt die Arbeitslosigkeit bei Frauen und sinkt inzwischen wieder die Arbeitslosigkeit bei Männern. Auf dem 1.-Mai-Arbeitsgipfel, sind da die Frauen vorgekommen? – Man kann da wirklich nur zitieren, Herr Bundeskanzler – Sie entschuldigen das Du, aber das ist so im Text des Liedes –: Sag mir wo die Frauen sind, wo sind sie geblieben? In Ihren Beiträgen waren sie jedenfalls nirgends vor­zufinden!

Herr Bundeskanzler, in Ihrer Rede zu diesem Gipfel haben Sie schon fast mit Non­chalance behauptet, Sie würden neue Antworten statt alter Lösungen suchen, haben uns aber dann, genauso wie beim Gipfel selbst, die älteste aller Antworten zu dem Thema serviert, nämlich Wachstum, Wachstum, Wachstum. Das würde automatisch Beschäftigung erzeugen, und zwar Wachstum über den Bau. Das erinnert mich an die Staaten in den dreißiger Jahren, aber das ist keine neue Antwort auf neue Heraus­forderungen. (Beifall bei den Grünen.)

Noch eine Anmerkung zur Lektüre, falls Sie einmal zwischendurch Zeit haben, wenn Sie nicht gerade Gipfel machen: Es gibt inzwischen ziemlich viele Grundlagenwerke über „Jobless growth“, über genau jene Wirtschaftswachstumsprozesse, die keine Arbeitsplätze schaffen. Das sollte sich schon bis in das Kanzleramt herumgesprochen haben, und vielleicht schauen Sie dort auch einmal nach. Es gibt inzwischen ebenfalls ich weiß nicht wie viele Studien, die Ihnen belegen werden, dass gerade bei Infra­strukturprojekten, etwa im hochrangigen Straßennetz, die Beschäftigungseffekte wesentlich geringer sind als in anderen Branchen der Bauwirtschaft. Vielleicht sollten Sie sich Ihre angeblich neuen Lösungen noch einmal anschauen, denn die schauen


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