Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 120. Sitzung / Seite 45

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darüber unterhalten müssen, ob wir alle Berufe akademisieren wollen. Wir werden uns mit den Gemeinden und mit denen, die dann die Gehälter zu bezahlen haben, darüber unterhalten müssen.

Die Akademikerquote ist aber in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen. Ich hoffe, das haben Sie auch der Studie entnommen.

Nun komme ich zur Frage 5, meine Damen und Herren, und darin ist eine Unterstel­lung enthalten, die ich zurückweise: „Wie soll die niedrige Anzahl von Studienanfän­gerInnen erhöht werden, wenn Sie gleichzeitig Uni-Zugangsbeschränkungen ein­führen?“

Ich führe keine Uni-Zugangsbeschränkungen ein, meine Damen und Herren! Wir haben mehr Studierende, wir haben mehr Absolventen, wir haben mehr Doktoranden. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Wer wirklich Uni-Zugangsbeschränkungen einführen möchte, das ist ersichtlich aus einem Artikel in den „Salzburger Nachrichten“, in dem von Herrn Abgeordnetem Broukal verlangt wird, zentral koordinierte, objektivierbare und nachvollziehbare Uni-Aufnahmekriterien einzuführen. (Oh-Rufe bei der ÖVP.) – Sie wollen also diese Uni-Zugangskriterien einführen!

Die österreichische Bildungspolitik ist eine Bildungspolitik der Zukunft. Wir werden auch in Zukunft dafür sorgen, dass es weniger Zentralismus und mehr Autonomie gibt. Wir werden auch in Zukunft dafür sorgen, dass die Begabten besonders gefördert und die Schwächeren besonders unterstützt werden. Und ich persönlich werde dafür sorgen, dass es in den nächsten Jahren für die Universitäten ein gutes Budget gibt, für die Schulen ein gutes Budget und für die Forschung ein gutes Budget. – Das ist unser Programm. (Anhaltender Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Bravorufe bei der ÖVP.)

15.02


Präsident Dr. Andreas Khol: Als nächste Rednerin zu Wort gelangt Frau Abge­ordnete Dr. Glawischnig-Piesczek. Ihre Redezeit beträgt 10 Minuten. – Bitte.

 


15.03.14

Abgeordnete Dr. Eva Glawischnig-Piesczek (Grüne): Herr Präsident! Frau Bundes­ministerin! Hohes Haus! Es ist schon bemerkenswert, mit welcher Unbeirrbarkeit, mit welcher Selbstgerechtigkeit und mit welcher satten Zufriedenheit Sie, Frau Bundes­ministerin, immer die bildungspolitische Situation in Österreich in den rosigsten Farben darstellen und so tun, als gäbe es überhaupt keine Probleme. Wenn man das umgangssprachlich formulieren würde, dann würde man sagen, das ist Sturheit und das ist vor allem die Unfähigkeit, die Probleme zu sehen, sie wahrzunehmen und sie zu lösen. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Sie stellen sich hin und sagen: Alles ist bestens! Bildungspolitik ist dieser Bundes­regierung wichtig, und wir machen weiter so. – Das klingt wie eine gefährliche Dro­hung, sowohl für die Schülerinnen und Schüler als auch für die Studierenden in Österreich. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Sie haben eine eigene Art, die Probleme, die jetzt am Tisch liegen, zu lösen. Als die PISA-Studie in Österreich diskutiert worden ist, kritisch diskutiert worden ist, haben Sie ein paar Monate damit zugebracht, die Ergebnisse zu verleugnen. Dann gab es den Auftrag an eine ExpertInnenkommission, die nachweisen sollte, dass es dieses Prob­lem überhaupt nicht gibt.

 


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