Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 120. Sitzung / Seite 67

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soll, um die Gewalt in der Schule noch stärker zu reduzieren, und dass in Zukunft die Möglichkeit verstärkter Mediation und Konfliktbewältigung geschaffen wird, aber dass vor allem eine Ausweitung in Bezug auf Schulpsychologen möglich wird. Deshalb bringe ich folgenden Entschließungsantrag ein:

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Frau Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur wird ersucht, das bereits erstellte allgemeine Informations- und Maßnahmenbündel zur Gewaltprävention an Schulen verstärkt bekannt zu machen und zu prüfen, inwieweit weitere Präventiv­maßnahmen im Hinblick auf das Mitführen von sicherheitsgefährdenden Gegenstän­den getroffen werden können. So können Aggression und Bewegungsdrang zum Beispiel durch ein gezieltes Sport- und Bewegungsangebot abgearbeitet beziehungs­weise gesteuert werden.

Weiters wird die Frau Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur ersucht, die Schulbehörde I. Instanz aufzufordern,

statistische Angaben zu aggressiven und gewaltorientierten Vorfällen an Schulen zu erheben („Redezeit!“-Rufe bei der SPÖ),

ein Symposium der Schulpartner im Bereich Konfliktbewältigung, Kommunikation und Aggression durchzuführen und

unter Prüfung einer Ausweitung der Möglichkeiten des schulpsychologischen Dienstes den gezielten Einsatz von Schulpsychologinnen und -psychologen sowie speziell auf schulische Gewalt ausgebildete Mediatorinnen und Mediatoren zu verstärken bezie­hungsweise zu installieren. Ziel einer solchen Ausweitung ist es, dass der schul­psychologische Dienst verstärkt von sich aus seine Dienste den Schulpartnern vor Ort anbietet.“

*****

(Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

16.15


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Der soeben eingebrachte Entschließungsantrag wurde ordnungsgemäß eingebracht, ist ausreichend unterstützt und steht daher mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

 Entschließungsantrag

der Abgeordneten Mares Rossmann, Werner Amon MBA, Kolleginnen und Kollegen betreffend weitere Maßnahmen zur Gewaltprävention an Schulen

eingebracht im Zuge der Debatte zur Dringlichen Anfrage der Abgeordneten Van der Bellen, Brosz, Grünewald, Freundinnen und Freunde betreffend Bildungs-Misere

Tage nach dem schrecklichen Vorfall an einer Wiener Polytechnischen Schule, wo ein Schüler im Zuge einer Pausenrauferei durch Messerstiche getötet wurde, flammt die Diskussion über Ursachen und Strategien zur Verhinderung von Gewalt an Schulen erneut auf. Die Gewaltbereitschaft bei Jugendlichen insgesamt ist zwar statistisch ge­sehen nicht gestiegen, Expertinnen und Experten sprechen jedoch von einem hohen Aggressionspotential, einem Sinken der Hemmschwelle, dem bewussten Eingehen eines Verletzungsrisikos beim Kontrahenten und der Übernahme von virtuellen Wert­vorstellungen aus gewaltorientierten Computerspielen.

 


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