Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 122. Sitzung / Seite 155

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Präsident Dr. Andreas Khol: Ich erteile Ihnen einen Ordnungsruf.

Ich muss aber dazusagen, dass wir uns nicht wundern dürfen, wenn unser Prestige in der Öffentlichkeit ständig sinkt, wenn wir uns selber so beschuldigen. (Zahlreiche Zwi­schenrufe bei der SPÖ.)

Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Stadlbauer. 7 Minuten Redezeit. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


16.36.13

Abgeordnete Bettina Stadlbauer (SPÖ): Herr Präsident, ich denke, diese Worte soll­ten Sie auch an den Herrn Bundeskanzler richten. (Beifall bei der SPÖ und den Grü­nen.)

Herr Präsident! Herr Minister! Herr Staatssekretär! Ich möchte zunächst einmal Kolle­gen Amons Polemik ein bisschen ins rechte Lot rücken. Herr Kollege Amon, wären Sie so freundlich, mir zuzuhören? – Tut er nicht, hält er nicht für notwendig. Ich möchte trotzdem Folgendes ausführen:

Die Therme, die in der Gemeinde Fohnsdorf gebaut werden soll, wird unter anderem vom zuständigen ÖVP-Landesrat finanziert. Es gibt einen Beschluss von der Landes­regierung. – Nummer eins.

Nummer zwei: Diese schöne Einladung zum Fliegerhorst Hinterstoisser nach Zeltweg, die Kollege Amon hier vom Rednerpult aus an Kollegen Gradwohl ausgesprochen hat, hätte Herr Abgeordneter Gradwohl sehr gerne angenommen. Er hat kurz mit Minister Platter gesprochen, Minister Platter allerdings erteilt keine Genehmigung dafür.

Das, meine Damen und Herren, ist ÖVP-Politik: Das eine wird geredet, und das andere wird getan! (Beifall bei der SPÖ.)

Herr Minister Platter, Sie könnten heute das vollziehen, was der Großteil der österrei­chischen Bevölkerung will, nämlich: aus dem Vertrag über den Ankauf dieser Kriegs­geräte, der Eurofighter, auszusteigen.

Es hat im Übrigen immer schon Anlass für einen Ausstieg gegeben. Lassen Sie mich nur ein paar Details in Erinnerung rufen, schon allein deshalb, um die immer wieder­kehrenden Vorwürfe des Abgeordneten Murauer und auch des Klubobmannes Scheib­ner, wir hätten immer wieder dieselben Argumente, entkräften zu können. Das stimmt nicht! Es geht Schlag auf Schlag, immer wieder passiert irgendetwas Neues. (Abg. Murauer steht an der Regierungsbank und spricht, der Rednerin den Rücken zuwen­dend, mit Bundesminister Platter. – Präsident Dr. Khol gibt das Glockenzeichen.)

September 2003 ...

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Darf ich den Abgeordneten Murauer bitten, der Rednerin nicht den Rücken zuzuwenden!

Am Wort ist Frau Abgeordnete Stadlbauer.

 


Abgeordnete Bettina Stadlbauer (fortsetzend): Bereits im September 2003 übte der deutsche Rechnungshof auf Grund technischer Mängel Kritik am Eurofighter; Kritik zum Beispiel daran, dass es bei bestimmten Geschwindigkeiten gefährliche System­fehler in der Höhenanzeige gäbe. Oder: dass, wenn in Bodennähe Dunst und Tempe­raturen von unter 5 Grad herrschen, die Kampfmaschinen gar nicht abheben dürften, dass wesentliche Systeme nicht eingebaut wären, kurz, dass sie eben nicht funktions­fähig wären.

Im Übrigen, und deshalb habe ich das auch noch einmal erwähnt, hat Bundesminister Platter nach Bekanntwerden dieser Kritik damals argumentiert, dass es sich dabei um


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite