Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 122. Sitzung / Seite 191

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Dieses Geld für die ländliche Entwicklung gibt einerseits unseren bäuerlichen Familien­betrieben entsprechende Planungssicherheit, andererseits aber auch die Möglichkeit, im ländlichen Raum wichtige Impulse und Akzente zu setzen.

Die wichtigsten Punkte für unsere Bäuerinnen und Bauern sind sicherlich die Aus­gleichszulage und das erfolgreiche österreichische Umweltprogramm. Diese Pro­gramme bedeuten Sicherheit für unsere Betriebe, aber auch Sicherheit für die öster­reichischen Konsumentinnen und Konsumenten, gesunde Produkte aus nachhaltiger heimischer Produktion zu bekommen. Eine gepflegte Landschaft gibt es noch dazu.

Obwohl wir im Landwirtschaftsausschuss durchaus kontroversiell über die Verwendung dieser Mittel diskutiert haben, bin ich völlig überzeugt davon, dass allen Mitgliedern dieses Ausschusses das Wohl des ländlichen Raumes am Herzen liegt.

Ich bin ebenso überzeugt davon, dass uns allen die Wichtigkeit dieser Mittel bewusst ist und Kürzungen in diesem Bereich zu einer eklatanten Benachteiligung des ländlichen Raumes führen würden.

Deshalb frage ich mich, wie Sie, Herr Gradwohl, oder Sie, Herr Gaßner, oder auch Sie, Herr Kummerer, oder sämtliche anderen Abgeordneten der SPÖ im Landwirtschafts­ausschuss die Forderung Ihres Parteivorsitzenden Gusenbauer akzeptieren konnten, der eine Halbierung dieser Mittel gefordert hat. Sie gefährden nicht nur bäuerliche Familienbetriebe, sondern auch die Arbeitsplätze, die auch im ländlichen Raum so immens wichtig sind, und setzen in weiterer Folge die Existenz Tausender Menschen aufs Spiel. (Beifall bei der ÖVP.)

„Weil der Mensch zählt“ war meines Wissens einmal Ihr Wahlkampfslogan. Offensicht­lich haben Sie das für den ländlichen Raum vergessen. (Zwischenruf des Abg. Eder.)

Wir von der ÖVP, wir vom Bauernbund mit unserem Minister Sepp Pröll werden auch in Zukunft für die Interessen des ländlichen Raumes weiterkämpfen. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

18.27


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Grad­wohl. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 5 Minuten. – Bitte.

 


18.27.34

Abgeordneter Heinz Gradwohl (SPÖ): Geschätzte Frau Präsidentin! Herr Bundes­minister! Hohes Haus! Lieber Kollege Sieber! „Weil der Mensch zählt“ ist nach wie vor unser Motto. Daher, lieber Kollege Sieber, wird es bei uns auch nicht darum gehen, Bodenrenten- und Kuhschwanzprämien zu zahlen, sondern wir fordern seit Jahren, dass die Arbeitskraft unterstützt wird.

Der Herr Bundesminister hat eine entsprechende Studie seit drei Jahren in seinem Schreibtisch liegen. (Zwischenbemerkung von Bundesminister Dipl.-Ing. Pröll.) Was macht er damit? – Verschimmeln lässt er sie! (Zwischenruf des Abg. Dr. Bauer.)

Das, meine sehr geehrten Damen und Herren, ist das, was die österreichische Agrar­politik in Zukunft schwer belasten wird. Aber Sie tragen die Verantwortung dafür! (Bei­fall bei der SPÖ.)

Herr Bundesminister! Ich habe Sie jetzt leider nicht verstanden. Sie haben vorher von den Prozentsätzen gesprochen: für die erste Säule, für die zweite Säule, für die länd­liche Entwicklung, für die Querfinanzierungen, für die Ausgleichszahlungen. Sagen Sie mir bitte einmal: Welche Summen stehen hinter diesen Prozentsätzen?! (Abg. Gril­litsch: Nach Gusenbauer 50 Prozent weniger!) Sie haben im Agrarministerrat be­schlossen, wie ein fiktiver Kuchen prozentuell aufgeteilt werden soll! (Abg. Grillitsch: Nach Gusenbauer 50 Prozent weniger!) – Dazu komme ich schon noch. Für den Fall,


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