Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 127. Sitzung / Seite 96

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Unsere Position ist klar: Wir wollen keine Atomkraft, keine neuen Kraftwerke, keine Laufzeitverlängerung, und wir sind auch sehr kritisch, was Pläne hinsichtlich der grenz­nahen Deponierung radioaktiver Abfälle betrifft.

Das ist unsere Position. Wir werden, wissenschaftlich untermauert, diese Position auch gegenüber der Schweiz klar und deutlich beziehen. (Beifall bei der ÖVP und den Frei­heitlichen.)

13.17


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Sieber. – Bitte.

 


13.17.41

Abgeordneter Norbert Sieber (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundes­minister! Hohes Haus! Wir haben bei diesem Thema seit jenem unseligen Bau von Zwentendorf und dem darauf folgenden negativen Volksentscheid in diesem Haus immer Einigkeit gezeigt. Unzählige Entschließungsanträge, unzählige einstimmige Aus­schussfeststellungen zeugen von der klaren Haltung, die dieses Haus zum Thema Atompolitik immer eingenommen hat.

Deshalb, meine Damen und Herren, vor allem von den Grünen, verstehe ich nicht, war­um Sie bei dieser Frage des Endlagers in Schaffhausen nun anscheinend diesen Weg der Einstimmigkeit verlassen wollen. Ich bedaure das zutiefst. Man hat hier die Vermu­tung, dass Sie offenbar über eigenes Versagen, eigenes Versäumen hinwegtäuschen wollen. (Abg. Kopf: Das könnte wohl so sein!)

Denn was ist Faktum? – Unser Minister hat schon festgestellt, dass er bereits am 7. Juli Gespräche geführt hat. Es wurde am 17. September eine offizielle Veranstaltung der Schweizer Behörden abgehalten, und bereits am 6. Oktober hat die Vorarlberger ÖVP einen Antrag im Landtag eingebracht, der dann wohl von den Grünen mitgetragen wurde, aber er wurde von der Vorarlberger ÖVP eingebracht. Und auf Bundesebene wurde am 19. Oktober, wiederum von der Volkspartei, ein Antrag eingebracht.

Wo waren die Initiativen der Grünen? – Am heutigen Tag bemühen Sie sich, dazu auch einen Antrag einzubringen, der gleichlautend mit jenem der Vorarlberger Landesregie­rung ist, aber man kann doch mit gutem Recht behaupten, dass Sie die Entwicklungen hier wirklich verschlafen haben. Vielleicht ist das damit zu erklären, dass Sie in der jüngeren Vergangenheit einen Bundesparteitag abgeführt haben, bei dem – und dazu möchte ich Ihnen schon gratulieren – Sie etwas wirklich Großartiges gemacht haben, indem Sie die Vorarlberger Grün-Abgeordnete auf den dritten Platz nominiert haben. Ich möchte über die Parteigrenzen hinweg der Kollegin Mandak zu dieser Entschei­dung gratulieren, und ich möchte auch der Klubführung wirklich gratulieren, dass sie eine Vorarlbergerin so gut platziert hat.

Ich möchte Sie aber ganz eindringlich bitten, dass Sie unseren Antrag einstimmig mit­tragen, damit wir gegenüber der Schweiz mit einer deutlichen Stimme sprechen. Bitte, gehen Sie in sich und nehmen Sie die Interessen der Vorarlberger Bevölkerung, der österreichischen Bevölkerung wahr! (Beifall bei der ÖVP.)

13.20


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dr. Bauer. – Bitte.

 


13.20.39

Abgeordneter Dkfm. Dr. Hannes Bauer (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Ich glaube, wir sind uns alle einig, dass die Frage der Atomenergie, das Schweizer Endlager, nicht nur die aktuelle Diskussion


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