Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 127. Sitzung / Seite 117

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Tempolimits der Länder in belasteten Gebieten können nach drei Monaten vom Ver­kehrsminister wieder aufgehoben werden.

Das Gesetz ignoriert den vorbeugenden Gesundheitsschutz und ist damit glatt EU-wid­rig.

Künftig müssen erst 24 (!) Monate nach Auftreten von Grenzwertüberschreiungen Ge­genmaßnahmen verordnet werden.

Projekte wie etwa das Motorsportzentrum Spielberg in bereits hoch belasteten Gebie­ten dürfen nun genehmigt werden.

Die Gesetzesnovelle bedeutet eine klare Verschlechterung zur geltenden Rechtslage und ist angesichts der heurigen hohen Feinstaubbelastung ein Affront gegenüber jenen Menschen und vor allem den zehntausenden Kindern, die an den gesundheitlichen Folgen der Feinstaubbelastung leiden.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

Der Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft wird dringend aufgefordert, das neue, rückschrittliche Feinstaubgesetz so abzuändern, dass es zu einer deutlichen Reduktion der insbesondere für Kinder gravierenden Gesund­heitsbelastung kommt.

*****

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Rädler. – Bitte.

 


14.26.41

Abgeordneter Johann Rädler (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Mit der Beschlussfassung über das Umweltrechtsanpassungsge­setz schreiben wir die österreichische Umweltpolitik in einer sehr positiven Form fort. Es wurde hier vielfach angesprochen, und ich zitiere die heutige SPÖ-Aussendung, den SPÖ-Pressedienst, Herrn Abgeordneten Krainer, der meint, dass die österrei­chische Bundesregierung mit ihrer Umweltpolitik in den Abgrund fährt (Zwischenruf bei der SPÖ) – oder in die Hölle, wie Sie es bezeichnen –, dass sie keine Maßnahmen gegen den erhöhten Ausstoß der CO2-Emissionen in den Ländern ergreift.

Ich darf Ihnen sagen – das soll einmal deutlich festgehalten werden; ich weiß nicht, welche Länder Sie hier vergleichen –: Die österreichische Umweltpolitik ist eine Er­folgsstory. Ich denke beispielsweise nur daran, dass etwa 315 österreichische Unter­nehmen in diesem Investitionsbereich tätig sind. Auch die heutige Beschlussfassung trägt dazu bei, dass wir zum Beispiel beim Emissionszertifikatshandel nunmehr eine Möglichkeit haben, hier auch Investitionen anzurechnen, die im Ausland getätigt wer­den, oder Anlagen, die knapp vor der Genehmigung stehen.

Niederösterreich und seine Umweltpolitik seien Ihnen ein Beispiel dafür. Niederöster­reichs CO2-Ausstoß der letzten Jahre ist gegenüber dem Vergleichszeitraum, den ich Ihnen dann gleich nennen werde, neutral geblieben, und das trotz eines doppelt so ho­hen Wirtschaftswachstums wie in der Eurozone, trotz der Tatsache, dass wir die größte Raffinerie auf niederösterreichischem Boden stehen haben, und trotz des Bevölke­rungszuwachses. Wenn Sie im Vergleich dazu die Stadt beziehungsweise das Land


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite