Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 132. Sitzung / Seite 63

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Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abge­ordneter Dr. Rada. Wunschredezeit: 2 Minuten. – Bitte.

 


14.09.10

Abgeordneter Dr. Robert Rada (SPÖ): Sehr geschätzte Frau Präsidentin! Frau Bun­desministerin! Was die Inhalte der Schulpakete angeht, müsste ich mit meinem Vor­redner noch irgendwo ein Privatissimum durchführen, denn all das, was er gesagt hat bezüglich der Inhalte, kann ich nicht wirklich unterstreichen.

Tatsache ist, wir werden diesem Schulpaket 2 insgesamt zustimmen, obwohl die Fra­gen nicht alle so gelöst sind, wie wir das aus der Sicht der Sozialdemokratie haben wollten. Ich möchte nur zwei Dinge anschneiden; die Zeit lässt auch nicht mehr zu.

Da ist erstens einmal das Schulzeitgesetz mit der wirklich guten Absicht, Frau Ministe­rin, einen Schulbeginn zu haben, wo Eltern, Schüler und Lehrer darauf vertrauen kön­nen: Wir beginnen am 1. September mit der Schule.

Das ist aber nicht gelungen. Die Regelung bezüglich Nachprüfungen hat nicht das ge­bracht, was wir wollten. Wir wollten eigentlich nur eines erreichen: Dass all jene Schü­lerinnen und Schüler, die das Problem haben, eine Nachprüfung absolvieren zu müs­sen, diese in Zeiten außerhalb des normalen Schulalltagsdrucks absolvieren können. Das ist nicht gelungen, das haben Sie nicht zustande gebracht.

Auch wenn Sie sagen: Am Mittwoch wird der Unterricht beginnen! – Der wird nicht am Mittwoch beginnen, Frau Bundesministerin, das wissen Sie ganz genau. Und die päda­gogischen Konzepte zu all diesen Fragen sind Sie uns noch immer schuldig geblieben. Ich frage mich immer wieder: Was bringen Klassenwiederholungen? Klassenwiederho­lungen bedeuten eigentlich nur unnötige Dienstposten, die wir verbrauchen. Klassen­wiederholungen verbrauchen auch sehr viel Lebenszeit von einzelnen Schülerinnen und Schülern.

All diese Dinge haben Sie im Paket 2 nicht verpackt! (Beifall bei der SPÖ.)

14.11


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeord­neter Neugebauer. Wunschredezeit: 2 Minuten. – Bitte.

 


14.11.47

Abgeordneter Fritz Neugebauer (ÖVP): Meine sehr geehrten Kolleginnen und Kolle­gen! Frau Präsidentin! Frau Bundesminister! Ich denke, es ist müßig, darüber zu disku­tieren, ob das ein Packerl oder ein Paket ist und welches Gewicht es hat. Wenn Sie den übernächsten Tagesordnungspunkt mit berücksichtigen, wo wir die Pädagogi­schen Hochschulen mit einem Quantensprung – Ausbildung, Fortbildung und berufs­bezogene Forschung – zusammenführen, dann sind das Tonnagen. Und diesen Unter­schied müssen Sie einmal Klavier spielen können! Da wird Sie Rudolf Buchbinder gerne zum Vierhändig-Spielen einladen. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Öllinger: „Quan­tensprung“?!)

Die Botschaft des Schulpaketes 2: Ausnützung des Unterrichtsjahres; ein deutlicher Hinweis, dass es im Sprach- und Sprechverfahren Defizite gibt. Vielleicht hat diese Diskussion auch trotz mancher Unterschiedlichkeit den Zweck, bewusst zu machen, dass es nicht mehr reicht, Lehrer allein tätig sein zu lassen, sondern dass Schule, Bil­dungs- und Erziehungsarbeit der kompetenten Mitarbeit auch der Erziehungsberechtig­ten bedarf. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.) Sprachförderung und Sprech­erziehung wird nicht dadurch erreicht, die Kinder vor die Mattscheibe zu setzen. Da muss es den Dialog mit den Erziehungsberechtigten geben, und davon lebt auch die Schule.

 


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