Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 139. Sitzung / Seite 79

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ministerin stellt hier auf der Regierungsbank Rechenexempel an, die dann im Fernsehen unter den Hoppalas kommen. Die obersten Spitzen der Regierung können nicht rechtschreiben und legen so etwas als Beispiel der österreichischen Nation vor. Jeder der hier gelobten Sportlerinnen und Sportler kann das offensichtlich besser, als es die beiden Herren, Bundeskanzler und Vizekanzler, können. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

Vielleicht, Frau Bundesministerin, können Sie die beiden noch einmal in einen Nach­hilfekurs für Deutsch schicken.

Zu den Pädagogischen Hochschulen – wo wir hoffen, dass Deutsch gut unterrichtet wird – haben sich heute einige Direktoren der derzeitigen Pädagogischen Akademien zu Wort gemeldet und gemeint, sie sind froh, dass dieses gute Gesetz jetzt endlich beschlossen wird, und dass jeder, der meint, das sei ein Schildertausch, nicht viel von der Materie verstehen würde.

Dazu zwei Bemerkungen. Das eine ist: Die Unterzeichner dieser Aufforderung an den Nationalrat haben offensichtlich wenig Ahnung davon, was Hochschulen und Univer­sitäten sind. Das werden sie mit ihrer Presseaussendung sehr deutlich dokumentieren. Und zum Zweiten verstehe ich es schon, dass man sich hier zu Wort meldet, denn momentan ist ja der große Run auf die künftigen Rektorinnen- und Rektorenposten im Gange, und alle, die jetzt Direktoren an den Pädagogischen oder Berufspäda­go­gischen Akademien und Instituten sind, erwarten sich von dieser Bundesregierung – denn da ist ja keine Autonomie gegeben –, zum Rektor bestellt zu werden. Ich sehe diese Einmischungen, diese Dinge schon auch unter dem Aspekt, dass sie es sich im Hinblick auf diese Funktion nicht mit der Regierung verscherzen wollen.

Was die inhaltliche Kritik betrifft, so bleibt diese unverändert: Es sind keine Hoch­schulen, und daher lehnen wir dieses Gesetz nach wie vor ab. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Öllinger.)

13.06


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Amon. – Bitte. (Abg. Dr. Cap: Kommt jetzt der Schmutzkübel?)

 


13.06.10

Abgeordneter Werner Amon, MBA (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Meine Damen und Herren! Es war ein schöner Beweis dafür, wie Sie Ihre Aufgabe hier verstehen: Sie bringen hier diesen Fehler in einem Inserat vor. (Ruf bei der SPÖ: Im Kleingedruckten ist noch ein Rechtschreibfehler! – Abg. Dr. Cap: Kommt jetzt der Schmutzkübel?) Ich wünsche Ihnen, Herr Dr. Niederwieser, dass Ihnen nie ein Fehler passiert. (Abg. Broukal: Also wenigstens nicht einer um 1 Million €!) Ziel des Inserates war es, unseren Sportlerinnen und Sportlern von Herzen zu gratulieren. Das hat die Bun­desregierung gemacht, und ich glaube, die Regierungskoalition schließt sich dem in jeder Hinsicht an. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Dr. Cap: Ja, aber der Fehler?! – Abg. Schieder: Der Fehler macht nichts! Die haben schon eine Staatsbürgerschaft!)

Das ist aber nicht das eigentliche Thema dieser Debatte. Das eigentliche Thema der Debatte ist die Frage des Beharrungsbeschlusses zur Weiterentwicklung der Päda­gogischen Akademien hin zu Pädagogischen Hochschulen. (Abg. Dr. Cap: Was sagen Sie zum Fehler?) Das ist eine gute Weiterentwicklung. (Abg. Dr. Cap: Was sagen Sie zum Fehler?) Ich bedauere es sehr, dass Sie diesen Einspruch im Bundesrat erhoben haben, der ja eigentlich auch keine wirklich guten inhaltlichen Begründungen hatte, sondern zweifelsohne taktisch motiviert war, aber das ist natürlich zulässig. (Abg. Dr. Cap: Und der Fehler?!) Ich glaube nur, dass es schade ist, weil man damit auch


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