Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 140. Sitzung / Seite 45

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

trag ablehnen sollte. – Ich sage auch ganz klar, warum: Wenn man sich den Antrag im Detail anschaut, sieht man, dass die Grünen fordern, dass die ländliche Entwicklung Europas und damit speziell auch Österreichs in den Jahren 2007 bis 2013 den Bioland­bau als Leitbild sehen soll. (Abg. Dr. Pirklhuber: Leitbild, natürlich!) Ich sage ganz ehr­lich, da wird versucht, der Mehrheit eine Minderheit aufs Auge zu drücken!

In Wirklichkeit ist es so: Es kann jeder Bauer für sich entscheiden, ob er biologisch wirt­schaftet oder ob er konventionell wirtschaftet. (Ruf bei der ÖVP: Genau!) Wir brauchen diese freie Entscheidung für die Landwirtschaft! Das steht weder für noch gegen Bio­landbau oder für oder gegen konventionelle Landwirtschaft, aber es ist falsch, dieses Leitbild an die oberste Stelle zu stellen, denn die Bäuerinnen und Bauern in diesem Land können selbst und frei entscheiden, ob sie konventionell wirtschaften, ob sie da­mit den Wettbewerb auf europäischer Ebene bestehen wollen oder ob sie sich für die Schiene des Biolandbaus entscheiden. (Abg. Dr. Pirklhuber: Kein Diktat! Es ist ein Leitbild!)

Wenn man sieht, dass in der Entwicklung des Biolandbaus in Wirklichkeit alles hinter den Erwartungen bleibt und der Biolandbau anscheinend über die Nischenproduktion nicht hinauskommt, dann muss man das zur Kenntnis nehmen. (Abg. Dr. Pirklhuber: Das stimmt nicht!) Dann halte ich es agrarpolitisch für den falschen Weg, dass man den Bäuerinnen und Bauern das aufoktroyieren möchte und muss.

Herr Kollege Pirklhuber, wir hatten gestern selbst eine Aussprache mit dem tschechi­schen Landwirtschaftsausschuss – eine sehr gute Diskussion, sehr interessant – über die Entwicklungen dort. Man sieht sehr wohl, dass Biolandbau nicht die reine Lehre für die Zukunft der Landwirtschaft sein kann. Deshalb lehne ich es ab, dass dies zum Leit­bild wird, und habe dem Antrag im Landwirtschaftsausschuss nicht zugestimmt, oder besser gesagt: Ich wollte der Vertagung nicht zustimmen und damit den Antrag abset­zen. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

10.36


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort gemeldet hat sich nunmehr Herr Bundesminis­ter Dipl.-Ing. Pröll. (Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Zur Geschäftsbehandlung!)

Zur Geschäftsbehandlung: Frau Abgeordnete Glawischnig. – Bitte.

 


10.36.40

Abgeordnete Dr. Eva Glawischnig-Piesczek (Grüne) (zur Geschäftsbehandlung): Herr Präsident! Kollege Scheuch hat jetzt in seiner Rede einen Kärntner Landtagsab­geordneten als ehemaligen Faschingsnarren bezeichnet.

Ich denke, das ist dem Stil dieses Hauses nicht zuträglich, und ich beantrage einen Ordnungsruf für diese Bezeichnung. (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Zur Geschäftsbehand­lung!)

10.36


Präsident Dr. Andreas Khol: Bitte, Herr Kollege Scheuch.

 


10.37.01

Abgeordneter Dipl.-Ing. Uwe Scheuch (Freiheitliche) (zur Geschäftsbehandlung): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Abgeordneter Rolf Holub bekennt sich dazu und macht das sehr gerne. Er war jahrelang Mitglied des „Klagenfurter Stadtgerüchtes“. Wenn man dort Mitglied und Akteur ist, so nennt sich das Faschingsnarr!

Das ist keine Wertung seiner sonstigen politischen Arbeit gewesen, sondern das war ein klarer Ausdruck für das, was er gemacht hat, bevor er in der Politik war.

10.37

 


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite