Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 146. Sitzung / Seite 46

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scheinlich viel weniger Probleme entstehen werden, als hier konstruiert werden kön­nen.

Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Hohes Haus! Lassen Sie mich nur noch als dritten Punkt zum Gesetz über die Diplomatische Akademie etwas durchaus sehr Persönliches sagen. Ich bin dem Herrn Abgeordneten Cap und der Frau Abgeordneten Lunacek sehr dankbar, dass sie das auch erwähnt haben.

Als ich 1968 an die Diplomatische Akademie ging, habe ich damit einen Beruf ergriffen, der mir seit 36 Jahren viel Freude bereitet. Dass ich heute noch immer im außenpoliti­schen Bereich, wenn auch in etwas anderer Funktion, tätig sein darf, verdanke ich der Diplomatischen Akademie. Ich möchte einen Punkt ganz besonders hervorheben, den Grund nämlich, warum die Diplomatische Akademie 1964 gegründet wurde. Sie wurde gegründet, um Leuten wie mir, die aus nicht sehr reichen und privilegierten Verhältnis­sen kommen, die Möglichkeit zu geben, einen Beruf zu ergreifen, der jahrhundertelang immer als ein Beruf der Privilegierten angesehen wurde. Dafür bin ich auch heute noch der Diplomatischen Akademie wirklich sehr dankbar.

So habe ich heute das Privileg – und ich empfinde es als solches –, in dieser Präsi­dentschaft mitwirken zu dürfen. Und, Herr Abgeordneter Cap, diese Präsidentschaft ist in sehr hohem Maße eine Teamarbeit, eine Teamarbeit unter der Leitung des Bundes­kanzlers, unter der Leadership des Bundeskanzlers und der Außenministerin. Da arbei­te ich mit, da darf ich im Team mitarbeiten. Es ist ein Team-Effort. Und dafür muss ich in letzter Konsequenz nach über 40 Jahren eigentlich der Diplomatischen Akademie dankbar sein, und das wollte ich doch hier gesagt haben. – Danke schön. (Allgemeiner Beifall.)

12.45


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als nächste Rednerin gelangt Frau Abgeord­nete Riener zu Wort. Wunschredezeit: 4 Minuten. – Bitte.

 


12.45.14

Abgeordnete Barbara Riener (ÖVP): Werte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Staatssekretär! Hohes Haus! Am 13. Februar dieses Jahres war ich als Vorsitzende des Zweigvereines SOS-Kinderdorf Steiermark in Innsbruck bei der Mitgliederver­sammlung des Hauptvereins, und dort hat Helmut Kutin, der Präsident von SOS-Kin­derdorf, sich bei allen Parteien für die Nominierung zum Friedensnobelpreis recht herz­lich bedankt. Wie das heute schon mehrfach ausgeführt wurde, glaube auch ich, dass das eine sehr wichtige Sache ist. Ich bin auch darüber informiert, dass, wie Abgeord­nete Lunacek gesagt hat, auch andere Länder SOS-Kinderdorf nominiert haben.

Abgeordnete Bleckmann hat den gestrigen 20. Todestag von Hermann Gmeiner er­wähnt. Bei einer dieser Veranstaltungen zum Gedenken an Hermann Gmeiner wurde die Frage gestellt: Wäre Hermann Gmeiner mit der Entwicklung in den letzten 20 Jah­ren einverstanden? Ich bin davon überzeugt: ja. Durch die revolutionäre Idee, Kindern in einer Familie mit Geschwistern, Müttern in einem Dorf Heimat zu geben, wurde 1949 eine Trendwende in der Jugendwohlfahrt in Österreich eingeleitet. Zu diesem Zeitpunkt waren Burschen und Mädchen getrennt in Heimen untergebracht. Geschwistergruppen konnten daher nicht zusammenbleiben, und das erzeugte für die, die gerade ihre Eltern verloren hatten, eine hohe zusätzliche Dramatik.

Das Prinzip von SOS-Kinderdorf, nicht nur Hilfe zur Selbsthilfe zu bieten, sondern auch rasch und unbürokratisch zu helfen, zeigen gerade die letzten 20 Jahre. In 132 Län­dern gibt es über 1 700 SOS-Kinderdorfeinrichtungen. Die Tätigkeiten reichen von den ursprünglichen SOS-Kinderdörfern über Kinder- und Jugendwohnen, Kindergärten bis hin zu Bildungs- und medizinischen Einrichtungen. Besonders verdient machte sich


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