Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 154. Sitzung / Seite 111

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Ich bitte jene Damen und Herren, die für diesen Entschließungsantrag sind, um ein Zeichen der Zustimmung. – Es ist dies die Minderheit. Abgelehnt.

14.17.42 3. Punkt

Bericht des Finanzausschusses über die Regierungsvorlage (1355 d.B.): Ab­kommen zwischen der Republik Österreich und Barbados zur Vermeidung der Doppelbesteuerung und zur Verhinderung der Steuerumgehung auf dem Gebiete der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen samt Verständigungsprotokoll (1474 d.B.)

4. Punkt

Bericht des Finanzausschusses über die Regierungsvorlage (1388 d.B.): Proto­koll zur Abänderung des am 30. Jänner 1974 in Wien unterzeichneten Abkom­mens zwischen der Republik Österreich und der Schweizerischen Eidgenos­senschaft zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiete der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen (1475 d.B.)

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Nun gelangen wir zu den Punkten 3 und 4 der Tagesordnung, über welche die Debatte unter einem durchgeführt wird.

Auf eine mündliche Berichterstattung wurde verzichtet.

Erster Debattenredner ist Herr Abgeordneter Dr. Matznetter. Ich erteile ihm das Wort für 4 Minuten, wie er wünscht.

 


14.18.37

Abgeordneter Dr. Christoph Matznetter (SPÖ): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Doppelbesteuerungsabkommen bieten normalerweise wenig Gelegenheit, hier im Hohen Haus kontroversielle Auseinandersetzungen zu führen. Es ist insofern doch eine Besonderheit – und ich möchte das gleich vorweg ankündigen –, dass die SPÖ-Fraktion dem Doppelbesteuerungsabkommen mit der Eidgenossenschaft der Schweiz nicht die Zustimmung erteilen wird. (Abg. Großruck: Da wird die Schweiz böse sein! Da wird sich die Schweiz ärgern!)

Ich werde im Folgenden auch erläutern, warum: Wenn man sich anschaut, was der „Werdenberger & Obertoggenburger“ – das ist nichts anderes als das amtliche Publikationsorgan von Sankt Gallen – in seiner Ausgabe vom 31. Jänner 2006 schreibt, dann liest man Folgendes:

„Vorarlberger Grenzgänger füllen St. Galler Steuerschatulle“, und man liest darin weiter, dass durch dieses neue Abkommen die Schweiz von den Grenzgängern einen deutlich, einen um ein Vielfaches höheren Anteil an den Steuern kassieren wird, die bisher der öffentlichen Hand in Österreich zugekommen sind.

Jetzt kann es Situationen geben – Doppelbesteuerungsabkommen müssen immer wieder abgeändert werden –, wo man sagt: Ja, wir verändern das und passen das an die zeitlichen Veränderungen an!

Ich habe im Ausschuss Herrn Staatssekretär Finz ausdrücklich gebeten, mir zu erklä­ren, warum bei einem seit Jahrzehnten gültigen Abkommen einseitig zu Lasten des österreichischen Fiskus und zugunsten der – wie heißt es so schön in der von mir genannten Schweizer Zeitung? – „Steuerschatulle“ der Schweiz eine Änderung gemacht wurde. Ich habe keine auch nur in irgendeinem Zusammenhang nach­vollziehbare Erklärung bekommen.

 


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