Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 160. Sitzung / Seite 174

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Sie haben, als ein weiteres Beispiel nur, die Pendlerpauschale erhöht. Wir wissen, dass die Pendlerpauschale mehrheitlich den Männern zugute kommt, auf Grund der Struktur, wie sie nun einmal ist. Es gibt nichts, was Sie im Ausgleich dafür für haupt­sächlich weibliche zu Entlastende gemacht hätten.

In Summe bleibt eine Schieflage in der Steuerreform und in dem, was die Regierung in der gesamten Budgetpolitik betreibt – trotz der Tatsache, dass Sie hin und wieder im Lauf der letzten paar Jahre das Wort „Gender Budgeting“ verloren haben; Sie rechnen dann ohnehin komische Dinge wie etwa die Behinderten-Milliarde dazu. Sie haben eine Politik betrieben, die die Reichen reicher gemacht, die Männer günstiger gestellt, die Frauen weiterhin benachteiligt und die Armen ärmer gemacht hat. – Danke, das reicht. Zurücktreten wäre fein. (Beifall bei den Grünen und der SPÖ.)

17.09


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nunmehr gelangt Frau Abgeordnete Silhavy zu Wort. 5 Minuten Wunschredezeit; Gesamtrestredezeit: 7 Minuten. – Bitte, Sie sind am Wort.

 


17.10.14

Abgeordnete Heidrun Silhavy (SPÖ): Frau Präsidentin! Die Herren auf der Regie­rungsbank! Hohes Haus! Herr Kollege Auer, wenn Sie und andere Redner und Redne­rinnen der Regierungsfraktionen die heutige Dringliche mit einem Fußballspiel vergli­chen haben, dann fällt mir dazu ein: Sie erinnern mich an die Leute, die in der VIP-Lounge sitzen, keinen Kontakt mehr haben zu den ZuschauerInnen und auf die Leute, die vor dem Stadion stehen, schon lange vergessen haben. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Neudeck: Sie wissen ja, wie das ist!)

Herr Bundesminister, Sie haben erwähnt, dass Österreich zu den reichsten Ländern der Welt gehört. Es stellt sich allerdings die Frage: Wer hat etwas davon? Herr Bun­desminister, die Pensionisten und Pensionistinnen können sich nur gefrotzelt fühlen von Ihren Ausführungen, die Sie hier und heute geliefert haben.

Fakt ist, dass sich viele Pensionisten und Pensionistinnen von ihren Pensionen heute weniger leisten können als vor sechs Jahren. Und das ist es, was die Menschen tag­täglich spüren. Das ist es, was diesen Menschen sozusagen täglich auf den Kopf fällt – und da hilft Ihnen Ihr ganzes Schönreden letzten Endes nichts! Diese Menschen ver­dienen sich eine bessere, eine fairere und sozialere Politik. Wir von der SPÖ bieten diesen Menschen diese fairere und sozialere Politik an. (Beifall bei der SPÖ. – Die Abgeordneten Wattaul und Neudeck: Theoretisch!)

Meine Herren vom BZÖ, ich finde es beachtlich, wenn Sie darüber lachen, wenn man von einer sozialen und fairen Politik spricht. Es ist aber klar: Wenn man Klientelpolitik betreibt, dann weiß man nicht, was fair und sozial ist. Das ist richtig. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

Meine Damen und Herren, was haben jene 480 000 von Armut betroffenen Menschen davon, dass Österreich reich ist? Herr Bundesminister, für diese Menschen sind Ihre Ausführungen blanker Zynismus! Die akut von Armut betroffenen und die 1 Million von Armut gefährdeten Menschen verdienen sich ebenfalls eine fairere und sozialere Po­litik. Und diese Konzepte bieten wir, die SPÖ, an, denn Sie haben diese Menschen schmählich im Stich gelassen, meine Damen und Herren von den Regierungsfraktio­nen! (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der Grünen.)

Meine Damen und Herren! Was nützt jenen Österreichern der Reichtum dieses Staa­tes, die dank Ihrer Politik von der Rekordarbeitslosigkeit betroffen sind? Sie fühlen sich von Ihrer Politik höchstens verraten und verkauft, denn sie empfinden die Arbeitslosig-


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