Nationalrat, XXII.GPStenographisches Protokoll163. Sitzung / Seite 169

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und es wird teuer, wenn man SPÖ wählt, meine Damen und Herren! (Lebhafter Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen – BZÖ.)

17.21


Präsident Dr. Andreas Khol: Als Nächster ans Rednerpult gelangt Herr Abgeordneter Dr. Kräuter. 5 Minuten Wunschredezeit; Restredezeit der SPÖ: 6 Minuten. – Bitte, Sie sind am Wort.

 


17.21.12

Abgeordneter Dr. Günther Kräuter (SPÖ): Jetzt wird es wirklich hochinteressant. Da trägt der Präsident des Nationalrates Andreas Khol Länge mal Breite einen Antrag auf Einsetzung eines Untersuchungsausschusses vor. Der nächste Redner ist dann der Klubobmann der ÖVP, Molterer. Was macht er? – Polemik, Behauptungen und kein einziges Wort zum Untersuchungsausschussantrag. Also seien Sie mir nicht böse, Herr Molterer, so werden Sie sich nicht davonschleichen können! (Beifall bei der SPÖ.)

Herr Molterer, wenn Sie ehrlich wären, einige dringliche Anfragen sind ja tatsächlich zu stellen: Warum ermittelt beispielsweise die Justiz intern? Warum haben Sie es gestern für notwendig befunden, ein Protokoll hier im Parlament zu verfälschen, ein Protokoll des Ständigen Unterausschusses des Rechnungshofes? (Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Haben Sie den Mut, Herr Molterer, gehen wir heute nach der Sitzung in die Kanzlei des Herrn Präsidenten und schauen wir uns das an! Schauen wir uns das an! Haben Sie den Mut, haben Sie die Courage, wir treffen uns hier am Ende dieser Sitzung und gehen diese Protokollfälschung anschauen, denn dieses Protokoll liegt im Tresor des Herrn Nationalratspräsidenten Andreas Khol! (Abg. Neudeck: Haben Sie es hinein­gelegt? – Weitere Zwischenrufe bei ÖVP und SPÖ.)

Ein Weiteres: Herr Molterer, warum hat Ihre Partei gestern den Ladungsantrag, was Karl-Heinz Grasser betrifft, abgelehnt? Ja hier gilt es ja noch die Bootspartie aufzu­klären, wo Grasser mit Flöttl junior geurlaubt hat. Warum haben Sie, meine Damen und Herren von den Regierungsparteien, den Ladungsantrag Martin Schlaff am Dienstag abgelehnt? Hier gilt es ja den Bulgarien-Deal und den Mobiltel-Deal aufzuklären. Ja, Herr Molterer, wer war denn der Letzte, der Herrn Elsner vor seiner Verhaftung ein Kuvert zugesteckt hat? Ja wer war denn das? War das der Herr Dr. Josef Taus oder nicht? – Na Sie lachen. Na selbstverständlich. (Abg. Mag. Molterer: Da muss ich lachen über diesen Schwachsinn!)

Wenn Sie glauben, dass ein Mensch in Österreich Ihnen das abnimmt, dass er in dem Kuvert einen Ortsplan drinnen gehabt hat, da lachen ja die Hühner, Herr Molterer. (Beifall bei der SPÖ.)

Hohes Haus! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wenn der Finanzminister in einer Dringlichen etwas zur Steuerreform oder anderes verspricht, möchte ich Sie ein­laden, kein Wort davon zu glauben. Wenn Herr Grasser hier irgendetwas bei einer Dringlichen erzählt, stimmt es nicht. Er erzählt nämlich nicht die Wahrheit. Sie wissen ganz genau, wie das war am 29. März 2006, was den Bericht der Nationalbank im Zu­sammenhang mit der BAWAG-Causa betrifft.

Grasser selbst war der eigene Kronzeuge für seine Unwahrheit hier, indem er in der „ZiB 2“ am 3. April behauptet hat: Ich habe im Parlament natürlich gesagt, dass die 350 Millionen Engagements drinnen stehen in dem Bericht. – Und genau das ist nicht wahr! Auch dieses Protokoll können wir uns gerne anschauen, Herr Klubobmann Mol­terer.

Das Ganze, dieser Zusammenhang ist ja nicht so unwichtig. Peter Rabl, ich glaube, einer der anerkanntesten österreichischen Wirtschaftsjournalisten, sagt im Artikel „Sys­tematische Vertuschung“ ... (Abg. Neudeck: Seit wann versteht der etwas von Wirt-


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