Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 17. Sitzung / Seite 48

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

ungeheuerlicher Vorwurf! – Abg. Murauer: Du kommst immer mit Diffamierungen, wenn dir die Argumente ausgehen!)

Aber es geht nicht um Eurofighter rund um Grasser, sondern es geht um „Magna-Fighter“ und Magna-Verträge und Magna-Interessen und Magna-Zahlungen an etliche, die direkt oder indirekt mit diesem Prozess zu tun hatten. (Abg. Wittauer: Was heißt denn das? – Abg. Scheibner: Das ist ungeheuerlich, dass man unwidersprochen so etwas sagen darf!)

Deswegen, meine Damen und Herren, weil eine derartige Vergeudung nicht stattfinden darf und weil es so etwas wie politische Verantwortung gibt und weil gerade die Frauen, Herr Minister Bartenstein, die Sie mit dem Herunterkürzen ihrer Pensionen nach einem langen Berufsleben an die Armutsgrenze bringen wollen, ein Recht darauf haben, dass ihr Geld seriös behandelt wird (Abg. Scheibner: Das ist ungeheuerlich, so etwas unwidersprochen sagen zu dürfen!), deswegen brauchen wir einen Untersuchungsausschuss, denn Ihnen ist auch in dieser Frage keinen Millimeter über den Weg zu trauen! – Danke schön. (Beifall bei den Grünen und der SPÖ. – Abg. Murauer: Äußerst mies!)

16.59


Präsident Dr. Andreas Khol: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Mag. Pram­mer. Redezeit: wunschgemäß 5 Minuten. – Bitte, Frau Abgeordnete.

16.59


Abgeordnete Mag. Barbara Prammer (SPÖ): Mitglieder der Bundesregierung! Meine Damen und Herren! Es ist einfach zusammenzufassen, Herr Murauer, Herr Bösch: Sie reden von Überwachung und meinen Aufrüstung und Kampf! (Beifall bei der SPÖ und den Grünen. – Ironische Heiterkeit bei der ÖVP. – Abg. Scheibner: Sagen Sie einmal etwas zu Ihren Rednern! – Abg. Murauer: Welchen Kampf meinen Sie?)

Sie reden von Überwachungsflugzeugen und meinen Kampfjets! Sie meinen nicht Abwehr und Überwachung, sondern Sie stellen sich vor, Kriegsmaterial anzukaufen. Das ist nicht der Weg Österreichs! Wir bekennen uns zu unserem neutralen Österreich, meine Damen und Herren! (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Öllinger. – Abg. Murauer: Haben Sie Neutralität schon verstanden?)

Werte Kolleginnen von den Regierungsparteien! Ich wende mich jetzt ganz bewusst an Sie. Ich möchte Sie ehrlich fragen, wie Sie sich jemals wieder vor Frauen stellen können, ihnen ins Gesicht schauen können und ihnen erklären wollen, weswegen Sie Pensionskürzungsmaß­nahmen in voller Überzeugung und mit Euphorie zustimmen können, wenn Sie gleichzeitig hier mit dem gleichen Applaus einer völlig sinnlosen Beschaffungsaktion, der völlig sinnlosen Ver­schleuderung von Geld zustimmen! (Beifall bei der SPÖ.)

Sie werden sich das mit Ihrem Gewissen ausmachen müssen. Wir wissen, auf welcher Seite wir stehen: Wir stehen auf der Seite der Menschen, die es, seit Sie an der Regierung sind, nicht mehr leicht haben. Und ganz besonders schwer haben es die Frauen! (Präsident Dr. Fischer übernimmt den Vorsitz.)

In diesen Stunden, in denen Sie immer wieder von Diskussionsbereitschaft reden, in denen Sie über die Pensionsmaßnahmen und Pensionskürzungen reden, denn „Reform“ kann man es nicht nennen, streuen Sie den Frauen Sand in die Augen! Sie erklären den Frauen nicht einmal, was ihnen wirklich bevorsteht: nämlich eine Pensionskürzung, und zwar eine ganz massive Kürzung, und keine Besserstellung. Das werden Sie verantworten müssen! (Abg. Großruck: Wo steht das? Zitieren Sie! Wo stehen Pensionskürzungen?! Zeigen Sie mir das!) – Ich kann Ihnen nur empfehlen: Nehmen Sie sich einmal die Zeit und studieren Sie Ihre eigenen Ministerratsvorschläge und Abänderungsanträge! (Beifall bei der SPÖ.)

Sie reden von klaren Prioritäten. – Ihre „klaren Prioritäten“ haben die Menschen schon längst erkannt – nämlich ihnen ihn die Tasche zu greifen, um selber Profit aus diesem Griff zu ziehen, meine Damen und Herren. Klubobmann Molterer und auch Klubobmann Scheibner sind sich nicht zu gut dafür, sich hier heraus zu stellen und 100 000 Menschen, die bei schlechtester Witterung auf die Straße gegangen sind, zu verhöhnen. Diese Verhöhnung ist ein klares


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite