Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 18. Sitzung / Seite 93

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Die Angleichung des Pensionsantrittsalters zwischen ASVG-Versicherten und Politi­kern – eine Forderung, die wir umsetzen werden. Ich muss Ihnen ehrlich sagen, meine geschätzten Damen und Herren, Ihre jahrzehntelange Lethargie in diesem Bereich ist nicht nur für mich – ich bin ein junger Abgeordneter, ich kann damit leben – beschä­mend. Es ist beschämend, wenn jemand in diesem Hohen Haus sitzt und nicht bereit und nicht in der Lage ist, auch in dieser Angelegenheit Veränderungen vorzunehmen. Es ist beschämend, dass man anscheinend nur darauf bedacht ist, seine eigenen Pfründe abzusichern. (Abg. Mag. Prammer: Sie tun sich schon schwer mit Ihrer Rede, ich verstehe das gut!)

Abschließend möchte ich noch ganz kurz Stellung nehmen zu einigen interessanten Positionen, die heute hier geäußert wurden.

Zu den Kolleginnen und Kollegen von den Grünen kann ich leider nicht viel Stellung nehmen, denn diese haben sich in der Debatte um die Pensionsreform so ruhig verhal­ten, sie sind hier wirklich dem Grundsatz: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold, verfal­len. Das kann nur zwei Gründe haben: Entweder wollten sie sich nicht damit beschäfti­gen, oder sie hoffen immer noch, bei einem fliegenden Koalitionswechsel an die Macht zu kommen.

Zu den Kolleginnen und Kollegen von der SPÖ: Da sind mir heute zwei interessante Dinge aufgefallen. Frau Kollegin Bures ist hier heraußen gestanden und hat uns vorge­rechnet, dass der Herr Vizekanzler im Jahr 2034 90 Jahre alt ist. Der Herr Vizekanzler ist im Jahr 2034 87 Jahre alt und nicht 90! Das erklärt auch, warum Sie anscheinend beim Nachrechnen der Pensionsreform solche Schwierigkeiten haben. (Beifall und Heiterkeit bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Das Zweite: Herr Kollege Nürnberger – leider jetzt auch nicht hier – ist hier heraußen gestanden und hat die Hunderttausenden, Millionen Fernsehzuschauer begrüßt. Da fällt mir auch nur eines ein: Entweder hat er Probleme mit großen Zahlen – das kann ja sein, würde auch wieder sehr viel erklären (Abg. Dr. Partik-Pablé: Mit Zahlen über­haupt!) –, oder er hat wirklich gedacht, er befindet sich in einer Eurovisions-Übertra­gung. – Danke schön. (Heiterkeit und Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

13.50

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort gemeldet ist nunmehr Frau Abgeordnete Mag. Andrea Kuntzl. Wunschgemäß stelle ich die Uhr auf 5 Minuten ein. – Bitte, Frau Abge­ordnete. (Abg. Mag. Kuntzl begibt sich mit einem mit einer roten Schleife einge­bunde­nen Paket zum Rednerpult. – Ruf bei den Freiheitlichen: Ist das eine Torte?)

 


13.50

Abgeordnete Mag. Andrea Kuntzl (SPÖ): Es ist keine Torte, aber es ist ein Prä­sent – aber das eigentlich auch nicht so ganz. – Sehr verehrte Damen und Herren! Nur kurz zu den Ausführungen meines Vorredners. Es ist eine besondere Ironie der Ge­schichte dieser Pensionsreform, dass die Freiheitliche Partei gegen einen Entwurf an­läuft, der vom eigenen Parteiobmann stammt, und dann kleine Abänderungen dieses Entwurfs, den der eigene Parteiobmann auf den Tisch gelegt hat, als großen Erfolg feiert. Aber das ist eine Sache, die Sie sich miteinander ausmachen müssen. (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Danke schön!)

Sie ahnen es: Das Paket hier ist ein Präsent für den Herrn Bundeskanzler, der jetzt wieder auf der Regierungsbank sitzt. Ich würde Sie bitten, jetzt hier auch kurz zu blei­ben, denn es ist kein Präsent von mir. (Abg. Dr. Partik-Pablé: Sie hätten lieber nicht kommen sollen, Herr Bundeskanzler, denn was Gutes ist da sicher nicht drinnen!)

Ob es etwas Gutes oder nicht, ist eine Entscheidung, die wir den Frauen überlassen, die diese Briefe geschrieben haben. Es sind viele Briefe, persönliche Briefe von Frau-


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