Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 22. Sitzung / Seite 89

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In den Vorhersagen, welche Prioritäten man nach der Wahl setzen wird, sagt die ÖVP: „Nicht nur der Sportunterricht steht im Zentrum unserer Vorhaben, ...“ – Das sagt sie, wenn es um Schulsport geht.

Dazu muss ich sagen: Wenn das Streichen von Turnstunden bedeutet, dass der Sport­unterricht im Zentrum der Vorhaben steht, dann müssen wir uns wirklich davor fürch­ten, was alles die ÖVP noch ins Zentrum ihrer Vorhaben stellen wird. (Beifall bei der SPÖ.)

Es kann nicht Sinn der Sache sein, dass wir jetzt dort kürzen und dort streichen, wo wir es am nötigsten brauchen, nämlich bei den Kindern und Jugendlichen, die verstärkt Sport und Bewegung, eine Entspannung und auch eine Förderung ihrer Gesundheit brauchen würden. – Danke schön. (Neuerlicher Beifall bei der SPÖ.)

14.09

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort gemeldet hat sich nun Herr Staatssekretär Schweitzer. Redezeit: 10 Minuten. Wenn die Redezeit überschritten wird, wird sie dem FPÖ-Klub abgezogen, und das würde ein ehemaliger Klubobmann nie zulassen. – Sie sind am Wort, Herr Staatssekretär.

 


14.09

Staatssekretär im Bundeskanzleramt Mag. Karl Schweitzer: Herr Präsident! Ich habe nicht vor, die Redezeit auszuschöpfen, aber es ist mir doch wichtig, einige An­merkungen und vor allem auch Klarstellungen anzubringen.

Ich freue mich, dass die Sportdebatte – ich habe mich sehr genau informieren lassen über das, was während meiner Abwesenheit gesagt wurde – sehr konstruktiv geführt wurde und dass von allen hier im Parlament vertretenen Parteien anerkannt wird, dass sich im Rahmen der Möglichkeiten jeder nach bestem Wissen und Gewissen bemüht, das für den Sport zu tun, was notwendig ist. Das haben wir auch im Budget gemacht.

Frau Kollegin Schasching, Sie wissen, dass die Rahmenbedingungen für die Erstellung dieses Doppelbudgets im Vergleich zu anderen Ländern nicht wirklich gut waren – aber sie waren noch relativ gut –, dass aber der Sport einer jener Bereiche ist, der sich über einen Zuwachs im Budget freuen kann. Immerhin sind in diesen beiden Budgets je­weils 20 Millionen Schilling mehr budgetiert, als dies im Budget des abgelaufenen Jah­res der Fall war. Das heißt, dass es eine deutliche Erhöhung des Sportbudgets gibt.

Ich möchte einmal mit dem Märchen aufräumen, das da lautet, Österreich sollte end­lich eine „Sportmilliarde“ bekommen. Diese Forderung ist nicht notwendig, denn Öster­reich hat diese „Sportmilliarde“ bereits.

Frau Kollegin Schasching! Ich habe mir zusammenschreiben lassen, wie viel Geld tat­sächlich von der öffentlichen Hand für den Sport ausgegeben wird. Allein die Bundes­länderförderungen – und da kommt ja auch ein großer Teil vom Bund dazu – betragen in Summe mehr als 2 Milliarden Schilling. Mehr als 2 Milliarden Schilling an öffentlichen Geldern werden über die Landessportorganisationen in den Ländern verteilt. Dazu kommt die besondere Bundessportförderung, dazu kommt die allgemeine Sportförde­rung, und dazu kommt die Leistungssportförderung des Bundesheeres. Das macht in Summe, wenn ich all das zusammenzähle, einen Betrag von rund 210 Millionen € oder beinahe 3 Milliarden Schilling aus.

Klar ist aber: Dieses Geld könnte unter Umständen noch besser eingesetzt werden, als es momentan der Fall ist. Wir haben auf Grund historischer Entwicklungen im österrei­chischen Sport eine Struktur, die dazu führt, dass wir in manchen Fällen Mehrgleisig­keiten haben, die in dieser Form nicht notwendig sind. Ich bin sehr froh darüber, dass man darüber nachdenkt, wie es in den einzelnen Dachverbänden zu Schwerpunktset­zungen kommen kann, damit diese Mehrgleisigkeiten beseitigt werden.

 


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