Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 27. Sitzung / Seite 220

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Wenn Sie nun meinen, das ist ein Aspekt, der bei uns absolut nicht in Frage kommen könnte, dann, glaube ich, stimmt das nur bedingt, denn es gibt ganz konkrete Pläne, zum Beispiel dass man Wasser aus der Raab in den Neusiedler See fließen lassen will. Diese Pläne sind schon relativ weit gediehen. Da könnte man noch sagen, das ist zumindest das gleiche Wassereinzugsgebiet. Gleichzeitig haben aber die Ungarn auch Pläne, dass sie Wasser aus der Raab sogar in den Plattensee einleiten wollen. In bei­den Fällen sinken die Spiegel der Seen, und man bangt hauptsächlich um den Touris­mus.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Sie sehen schon, ich habe weniger Sorge um die Wasserqualität. Diese wurde bis jetzt einige Male angesprochen. Ich persönlich glaube, dass das stimmt, was unser Bundesminister gesagt hat – und das ist auch nachgewiesen –, dass die Wasserqualität insgesamt eine relativ hohe ist auf Grund der hohen Rate der Abwasserentsorgung, auch auf Grund des Rückgangs verschiedener Einträge aus der Landwirtschaft, sodass wir hier, glaube ich, weniger Sorge haben müssen als in vielen Teilen Österreichs um die Menge des Wassers. Da heute schon verschiedentlich angesprochen wurde, dass wir relativ geringe Ernten haben: Das hängt mit den derzeit relativ geringen Niederschlägen zusammen. Dann kommt aber auch schon der Aspekt dazu, dass man, wenn man bewässern will, schon auf den Grundwasserkörper, auf das Wasser insgesamt Rücksicht nehmen muss. Da gibt es sehr gegensätzliche Entwicklungen.

Das sei an einem Beispiel, meinem Heimatfluss sozusagen, der Lafnitz, aufgezeigt: Das ist ein Fluss, der kaum reguliert, der sehr naturbelassen ist, wo passiver Hochwas­serschutz erstmals ausgeführt wurde und sich sehr positiv bewährt hat, wo man ein Ramsar-xFeuchtgebiet hat, wo man ein Life-Projekt bereits abgewickelt hat und ein weiteres installieren will. Dennoch haben wir auch dort große Probleme, dass auf Grund der mangelnden Wasserführung Brunnen versiegen, beziehungsweise gibt es Nutzungskonflikte, dass man ganz einfach bewässern, andererseits aber ein Ramsar-Schutzgebiet, ein Feuchtgebiet aufrechterhalten will.

Deswegen bin ich sehr froh darüber, dass man hier eine Gesamtsicht des Wasserein­flussgebietes hat, weil ich glaube, dass das wichtig ist, wobei ich aber abschließend dazu sagen möchte, dass ich glaube, dass es diese Gesamtsicht durch die Wasser­wirtschaft und den Wasserbau Österreichs bis jetzt bereits gegeben hat. Was wir jetzt mit diesem Gesetz machen, ist, dass wir diese Zusammenschau auf eine rechtliche Basis stellen und dadurch die bestmöglichen Maßnahmen aus der Gesamtsicht setzen können. Und deswegen glaube ich, dass das ein großer Schritt für unser Wasser in Österreich ist. – Danke. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

20.38

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Pirklhuber. – Bitte.

 


20.38

Abgeordneter Dipl.-Ing. Wolfgang Pirklhuber (Grüne): Hohes Haus! Bevor hier alles einschläft, vielleicht ein paar Anführungszeichen. Gott sei Dank sind doch noch einige bei der Sache. Der Herr Bundesminister hat in seinem Beitrag ... (Abg. Schieder: Was­ser am Abend fördert einen gesunden Schlaf!) – Das ist grundsätzlich eine gute An­regung.

Zur Feststellung, dass das Wasser in Österreich überall so toll und super wäre, wie das Herr Bundesminister Pröll hier gebracht hat: Das ist leider nicht der Fall, weil eben sehr viele Menschen in Österreich Wasser auf Basis der Trinkwasserausnahme-Verordnung trinken müssen, das heißt: Wasser, das nicht den Richtlinien entspricht. Das wissen Sie, Herr Bundesminister, das ist nachzulesen in den Gewässerschutzberichten. Es ist


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