Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 28. Sitzung / Seite 54

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zwischen Tschechien und Österreich ... (Zwischenruf des Abg. Oberhaidinger.) Kol­lege, bin ich am Wort oder du? – Ein ganz wichtiger Punkt ist, dass die siebenjährige Übergangsregelung für die Freizügigkeit der Arbeitnehmer gekommen ist, weil es kata­strophal gewesen wäre, wenn die Billigstarbeitnehmer aus Tschechien nach Österreich eingereist wären und unsere österreichischen oder oberösterreichischen Arbeitnehmer arbeitslos geworden wären. Dasselbe gilt auch für die Betriebe. (Beifall bei den Frei­heitlichen.)

Was aber für mich als oberösterreichischen Abgeordneten ganz wichtig ist, sind die Umweltstandards. Wie ihr wisst, kämpfen wir über die Parteigrenzen hinweg gegen das gefährliche AKW Temelin. Leider haben uns die Kollegen und Kolleginnen in der EU aus anderen Ländern in dieser Frage den Rücken gekehrt und nehmen die Interessen der Österreicher nicht mehr wahr. Der Herr Bundeskanzler hat den „Melker Prozess“ in Gang gesetzt, damit die Sicherheitsstandards entsprechend eingehalten werden. Jetzt müssen wir die Möglichkeit beim Schopf packen, die Zeit nützen und über die Partei­grenzen hinweg mit den tschechischen Politikern und mit dem Betreiber weiterverhan­deln, damit dieses Kraftwerk, vor dem die österreichische Bevölkerung in den grenz­nahen Gebieten große Angst hat, stillgelegt wird.

Ganz wichtig bei dieser Erweiterung sind die Transit- beziehungsweise Verkehrspro­bleme. Daher ist es ganz wichtig, die Bahn auszubauen, die Strecke zwischen Linz und Prag; der erste Schritt ist ja schon vollzogen. Wir haben einen guten Infrastrukturminis­ter, der schauen wird, dass dies auch verwirklicht wird.

Ganz wichtig für mich als Mühlviertler ist der Ausbau der ehemaligen B 310, der jetzi­gen S 10; dieser muss zügig vorangehen. Wir sind jetzt dabei, den Verlauf der Trassen festzulegen. Im Bezirk Freistadt gibt es leider eine Fraktion, die ihre eigenen Interessen und nicht die der Bevölkerung vertritt. Es ist leider ein SPÖ-Abgeordneter, der mit Volksbefragungen und vielem mehr versucht, dieses Projekt zu verhindern. Ich ersuche wirklich, gemeinsam mit der Bevölkerung und den Betroffenen, den Zehn­tausenden Tagespendlern, die in den Zentralraum nach Linz pendeln, jetzt endlich diese Linie zu vertreten und das Projekt nicht zu verzögern. Dass diese Interessen der Tagespendler wahrgenommen werden, ist für mich ganz wichtig. (Beifall bei den Frei­heitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Was auch ganz wichtig ist: Wenn jemand wie die Tschechische Republik zur Familie EU dazukommt, dann muss er dafür sorgen, dass menschenrechtswidrige Bestimmun­gen aus seinem Rechtsbestand, die Unrechtsdekrete beseitigt werden.

Die österreichische Bundesregierung ist mit gutem Beispiel vorangegangen und hat ein Kriegsgefangenenentschädigungsgesetz für die Österreicher geschaffen, und genau das verlange ich auch von den KollegInnen in der tschechischen Regierung: dass ein Topf gegründet wird, aus dem die Vertriebenen eine kleine Entschädigung bekom­men. – Danke. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

11.20

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Mag. Lunacek. – Bitte.

 


11.21

Abgeordnete Mag. Ulrike Lunacek (Grüne): Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Herr Staatssekretär! Meine Damen und Herren! Lassen Sie mich zuerst mit ein paar grundsätzlichen Bemerkungen bezüglich dieses Ermächtigungsgesetzes und dieses ersten Schrittes, den wir hier im Nationalrat setzen, für die Erweiterung der EU begin­nen.

 


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