Rotation innerhalb des Krankenanstaltenverbundes angeboten werden, damit die Bediensteten auch in weniger belastenden Bereichen, als es der Pflegebereich der Geriatrie ist, Dienst tun können.
Meine Damen und Herren! Anstatt nur Kontrollen anzukündigen, müssen die Arbeitsbedingungen evaluiert und verbessert und in weiterer Folge das Berufsbild und die Ausbildung reformiert werden, denn ansonsten werden sich, was sich leider bereits abzeichnet, immer weniger Menschen dafür entscheiden, dieses Berufsbild der Pflege zu wählen.
Abschließend kann ich Stadträtin
Pittermann nur sehr dringend empfehlen (Abg.
Dr. Stummvoll:
Zurückzutreten!), endlich mit dieser unerträglichen Vernaderungsaktion der
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Pflegeheimen der Stadt Wien aufzuhören,
denn das, meine Damen und Herren, haben sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
dort wirklich nicht verdient. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der
Freiheitlichen.)
17.49
Präsident
Dr. Heinz Fischer: Nächste
Rednerin ist Frau Abgeordnete Mag. Lapp. Ebenfalls 5 Minuten Redezeit. – Bitte.
17.49
Abgeordnete
Mag. Christine Lapp (SPÖ): Herr Präsident!
Frau Ministerin! Hohes Haus! Frau Marek müsste sich öfters in ihrem Wahlkreis
aufhalten, dann wäre ihr die Entwicklung im Franz-Joseph-Spital mit der
Errichtung eines neuen Geriatriezentrums nicht entgangen, und sie hätte sich
nicht in ein Thema verbohrt, wo die Vorfälle aufgedeckt werden, wo die
Vorfälle behandelt und erledigt werden. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Scheibner: Wo ist die Konsequenz? Wo
ist die Konsequenz? – Abg. Dr. Fekter:
Das ist Ihr Skandal! Sozialdemokratischer Skandal!) – Wollen Sie jetzt sprechen? Dann tragen Sie sich bitte in
die Liste ein! (Abg. Scheibner: Na, vielleicht überheblich sein!)
Ich
möchte jetzt über ein Tabuthema in unserer Gesellschaft sprechen, denn Kranksein,
Altwerden, Behindertsein sind in einer Gesellschaft (Abg. Mag. Molterer: ... Pittermann-Skandal!), in
der Wellness, Fitsein und Jugendlichkeit Schwerpunkte sind, kein Thema in der
öffentlichen Diskussion. (Abg. Scheibner:
Kein Wort zu diesem Skandal!) Das sind Tabuthemen, und wir sollten uns
wirklich bemühen, darüber sachlich zu diskutieren. Ich weiß, dass Sie einer sachlichen Diskussion
nicht immer leicht folgen können. (Zwischenrufe
bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Beifall bei Abgeordneten der SPÖ.)
Es geht darum,
dass im Pflegebereich eine einheitliche Berufsausbildung geschaffen wird. (Abg. Scheibner:
Sie! Hören Sie einmal auf mit Ihrer Überheblichkeit! Sagen Sie einmal etwas zu
diesem Skandal!) Es geht darum, dass, wenn 80 Prozent der Angehörigen
in unserem Land pflegebedürftige Familienmitglieder pflegen, diese Angehörigen
gestärkt werden. Es geht darum, dass wir Qualitätskriterien für die Pflege
entwickeln. (Abg. Mag. Molterer: Und sonst ist alles in
Ordnung in Wien?!) Es geht darum, dass es eine Tagesbetreuung für pflegende
Angehörige gibt, damit die pflegebedürftigen Familienmitglieder dort
untergebracht werden können. Und es muss auch die Möglichkeit vom Urlaub von
der Pflege gegeben sein.
Es ist wichtig,
dass ein Heimvertragsgesetz ausgearbeitet wird. Und wir haben ja schon vor
einigen Jahren einen Entwurf eingebracht, der sich sehr stark an den menschenrechtlichen
Voraussetzungen für Bewohnerinnen und Bewohner in Heimen orientiert.
Hohes Haus! Die Vorfälle in Wien werden aufgearbeitet. Es gibt einen Untersuchungsausschuss. Das Kontrollamt wurde eingeschaltet, und Änderungen werden vollzogen.