Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 32. Sitzung / Seite 182

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Rotation innerhalb des Krankenanstaltenverbundes angeboten werden, damit die Be­diensteten auch in weniger belastenden Bereichen, als es der Pflegebereich der Geri­atrie ist, Dienst tun können.

Meine Damen und Herren! Anstatt nur Kontrollen anzukündigen, müssen die Arbeits­bedingungen evaluiert und verbessert und in weiterer Folge das Berufsbild und die Ausbildung reformiert werden, denn ansonsten werden sich, was sich leider bereits ab­zeichnet, immer weniger Menschen dafür entscheiden, dieses Berufsbild der Pflege zu wählen.

Abschließend kann ich Stadträtin Pittermann nur sehr dringend empfehlen (Abg. Dr. Stummvoll: Zurückzutreten!), endlich mit dieser unerträglichen Vernaderungs­aktion der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Pflegeheimen der Stadt Wien aufzu­hören, denn das, meine Damen und Herren, haben sich die Mitarbeiterinnen und Mit­arbeiter dort wirklich nicht verdient. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

17.49

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Mag. Lapp. Ebenfalls 5 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


17.49

Abgeordnete Mag. Christine Lapp (SPÖ): Herr Präsident! Frau Ministerin! Hohes Haus! Frau Marek müsste sich öfters in ihrem Wahlkreis aufhalten, dann wäre ihr die Entwicklung im Franz-Joseph-Spital mit der Errichtung eines neuen Geriatriezentrums nicht entgangen, und sie hätte sich nicht in ein Thema verbohrt, wo die Vorfälle aufge­deckt werden, wo die Vorfälle behandelt und erledigt werden. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Scheibner: Wo ist die Konsequenz? Wo ist die Konsequenz? – Abg. Dr. Fekter: Das ist Ihr Skandal! Sozialdemokratischer Skandal!) – Wollen Sie jetzt sprechen? Dann tragen Sie sich bitte in die Liste ein! (Abg. Scheibner: Na, vielleicht überheblich sein!)

Ich möchte jetzt über ein Tabuthema in unserer Gesellschaft sprechen, denn Krank­sein, Altwerden, Behindertsein sind in einer Gesellschaft (Abg. Mag. Molterer: ... Pittermann-Skandal!), in der Wellness, Fitsein und Jugendlichkeit Schwerpunkte sind, kein Thema in der öffentlichen Diskussion. (Abg. Scheibner: Kein Wort zu die­sem Skandal!) Das sind Tabuthemen, und wir sollten uns wirklich bemühen, darüber sachlich zu diskutieren. Ich weiß, dass Sie einer sachlichen Diskussion nicht immer leicht folgen können. (Zwischenrufe bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Beifall bei Abgeordneten der SPÖ.)

Es geht darum, dass im Pflegebereich eine einheitliche Berufsausbildung geschaffen wird. (Abg. Scheibner: Sie! Hören Sie einmal auf mit Ihrer Überheblichkeit! Sagen Sie einmal etwas zu diesem Skandal!) Es geht darum, dass, wenn 80 Prozent der Ange­hörigen in unserem Land pflegebedürftige Familienmitglieder pflegen, diese Angehöri­gen gestärkt werden. Es geht darum, dass wir Qualitätskriterien für die Pflege entwi­ckeln. (Abg. Mag. Molterer: Und sonst ist alles in Ordnung in Wien?!) Es geht darum, dass es eine Tagesbetreuung für pflegende Angehörige gibt, damit die pflegebedürfti­gen Familienmitglieder dort untergebracht werden können. Und es muss auch die Mög­lichkeit vom Urlaub von der Pflege gegeben sein.

Es ist wichtig, dass ein Heimvertragsgesetz ausgearbeitet wird. Und wir haben ja schon vor einigen Jahren einen Entwurf eingebracht, der sich sehr stark an den men­schenrechtlichen Voraussetzungen für Bewohnerinnen und Bewohner in Heimen orien­tiert.

Hohes Haus! Die Vorfälle in Wien werden aufgearbeitet. Es gibt einen Untersuchungs­ausschuss. Das Kontrollamt wurde eingeschaltet, und Änderungen werden vollzogen.


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite