Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 5. Sitzung / Seite 41

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Ich glaube, ein Kompromiss wird sehr schwer zu finden sein. In den kurzfristigen Maßnahmen ist er noch eher möglich, aber die langfristige Systematik muss unserer Meinung nach darauf abzielen, dass das Umlageverfahren erhalten bleibt, so dass alle davon leben können und nicht schon a priori in die private Säule abgedrängt oder darauf verwiesen werden, weil die erste Säule demoliert werden soll. Das ist der fundamentale Unterschied! Damit sollten wir uns noch länger auseinander setzen. – Die Zeit reicht jetzt nicht, ich habe schon überzogen.

Ich möchte abschließend noch die Meinung zum Ausdruck bringen, dass angesichts der Vor­stellung, dass die Frauenpensionen in 20, 30 Jahren nach Ihren Modellen um bis zu 20, 30 Pro­zent gekürzt werden sollen, außer einem wahrscheinlich niemand mehr nachvollziehen kann, warum zur gleichen Zeit die allerteuersten Abfangjäger, die überhaupt gekauft werden können, finanziert werden sollen. – Vielen Dank. (Beifall bei den Grünen.)

10.40


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort gelangt nunmehr Herr Abgeordneter Wittauer. Wunsch­gemäß stelle ich die Uhr auf 5 Minuten ein. – Bitte.

10.40


Abgeordneter Klaus Wittauer (Freiheitliche): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Hohes Haus! Die Aufgabe der Anonymität, die über eine europäische Regelung eingeführt worden ist, trifft die Spar­buchbesitzer hart. Wir haben lange dagegen gekämpft. Natürlich ist es so, dass die Übergangs­regelungen, die geschaffen wurden, Sinn machen.

Wenn ich von Herrn Abgeordneten Matznetter höre, dass das reiche und vermögende Leute wä­ren, dann muss ich sagen, dass die Leute, die 20, 30 oder 40 Jahre lang gespart haben, klei­ne Sparer sind. Die meisten Sparer – wir haben eine hohe Sparkultur bei uns im Lande – wer­den sich bei Ihnen „bedanken“, wenn Sie das so salopp sagen.

Ich bin für die Sparer, und ich glaube, dass man sie unterstützen sollte. Mit gewissen Regelun­gen, die in diesem Gesetz enthalten sind, ist, so glaube ich, dafür gesorgt, dass es diejenigen, die vermögend sind, nicht trifft.

Meine Damen und Herren! Diese Entscheidung für die Sparer ist keine einfache. Ist es für sich selbst, für die anderen, ist es für die nächste Generation, ist es für den Ehepartner? – Dafür braucht es Übergangsregelungen, damit jeder Zeit hat, sich darüber Gedanken zu machen. Wir sind in einem Umbruch – auch bei den Pensionen. Ich glaube, es ist wichtig, dass diese Zeit gegeben wird.

Die Übergangsregelungen, die es davor gegeben hat, waren zeitlich zu kurz. Mit der Deckelung von 100 000 € bei der Steuerklasse V wird sichergestellt, dass Personen, die in diese Steuer­klasse fallen, nicht betroffen sind. Es wäre unfair, Menschen, die sich vieles vom Mund abspa­ren, zu bestrafen und ihnen nicht die Möglichkeit zu geben, eine Schenkung vorzubereiten oder in eine Vorsorge zu investieren.

Meine Damen und Herren! Deshalb ist dieser Antrag sehr begrüßenswert. Ein Jahr Verlänge­rung bedeutet 1,3 Promille Anteil am Gesamtaufkommen. Auf diese Bagatellsteuer kann man leicht verzichten. Der kürzlich von Ihnen angesprochene Steuerausfall, Herr Kollege Kogler, ist wirklich zu relativieren. (Beifall bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Grünen gewillt sind, den kleinen Sparer oder gerade die älteren Leute zu strafen, bei denen das Sparbuch eine Bedeutung hat und nicht nur eine Alters­vorsorge ist, sondern auch im Laufe ihres Lebens für Stabilität und Sicherheit gesorgt hat. Mei­ne Damen und Herren! Österreich ist ein Land, in dem das Sparbuch einen außerordentlich hohen Stellenwert besitzt. Durch die Anpassung an europäisches Recht wurde, wie Sie wissen, den Menschen die Möglichkeit zur Anonymität genommen. Lassen wir nicht zu, dass derjenige, der spart, auch noch dafür bezahlen muss!

Diese Menschen werden es nicht verstehen, wenn die Grünen und die Sozialdemokraten dieser Gesetzesvorlage nicht zustimmen. Ich als Abgeordneter der Freiheitlichen und alle meine Kolle-


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