Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 55. Sitzung / Seite 68

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dumping in Österreich zu installieren und die Arbeitslosigkeit ansteigen zu lassen, ist das notwendig!

Wir werden nach zwei Jahren beobachten, wie weit die einzelnen Staaten sind, und dann wird entschieden werden, ob das bei einem Staat noch weiterhin notwendig ist oder aber nicht mehr. Allerdings sehe ich das so: Wie die Entwicklung in diesen Staa­ten ist, werden wir diese sieben Jahre unbedingt brauchen. Diese sieben Jahre werden ausgenützt werden müssen, weil es nicht anders gehen wird.

Österreich hat immer die Haltung eingenommen, dass wir Übergangsbestimmungen für neue Beitrittsländer brauchen. Andere Länder haben das nicht getan, und sie sind schon aufgezählt worden: Die Benelux-Länder oder die Bundesrepublik Deutschland waren immer für eine vollkommene Freizügigkeit, und das gilt auch für Frankreich. Ich frage mich jetzt: Was gilt denn bei der SPÖ? Wer ist dort der Obmann, Herr Dr. Gusen­bauer oder Herr Dr. Häupl in Wien? Oder ist es Herr Moscovici aus Frankreich, von der Sozialistischen Internationale? – Denken Sie einmal darüber nach! (Beifall bei den Freiheitlichen. – Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Moscovici, wer ist denn das?)

12.27

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Riepl. – Bitte.

 


12.27

Abgeordneter Franz Riepl (SPÖ): Sehr verehrter Herr Präsident! Herr Bundesminis­ter! Hohes Haus! Ich glaube, Herr Abgeordneter Dolinschek, die 1 000 S hat seinerzeit, als wir der EU beigetreten sind, jeder irgendwo in seinem Taschl gespürt. (Widerspruch bei den Freiheitlichen.) Aber wissen Sie, was in den letzten vier Jahren noch mehr ge­spürt wurde? – Was Sie den Menschen weggenommen haben, das spüren die Leute! (Beifall bei Abgeordneten der SPÖ.) Das ist weit mehr als 1 000 S: Gebührenerhöhun­gen, die Pensionssicherungsreform ist eine -kürzungsreform, und, und, und. (Zwi­schenruf des Abg. Dolinschek.) Bleiben wir also bei den Fakten! (Abg. Wattaul: Das glaubst aber selber nicht!) Ich glaube, dieses Match gewinnen Sie von den Freiheit­lichen nicht, wenn Sie so argumentieren. (Abg. Wattaul: Haben wir schon gewonnen!)

Herr Abgeordneter Fasslabend ist leider nicht mehr hier, daher möchte ich Herrn Abge­ordneten Mitterlehner fragen, der ja, glaube ich, auf der Rednerliste steht: Wie sehen denn Sie das mit dem Kampf und den wichtigsten sozialpolitischen Aufgaben der ÖVP beim Kämpfen um die Arbeitsplätze? – Ich habe das Gefühl, diese politische Botschaft muss erst vor kurzem begonnen haben, weil man bisher nichts davon gemerkt hat. Die höchste Arbeitslosigkeit – das haben wir gemerkt, aber sonst nichts! (Beifall bei der SPÖ.) Hier in diesem Hohen Haus wird also so argumentiert, dass man eigentlich mehr richtig stellen muss, als man wirklich zur Materie reden kann. (Abg. Scheibner: Ist eh gescheiter!)

Sehr verehrte Damen und Herren! Wir Sozialdemokraten haben jedenfalls der EU-Er­weiterung im vergangenen Jahr zugestimmt. Das vorliegende EU-Erweiterungs-Anpas­sungsgesetz jedoch findet nicht unsere Zustimmung, und darauf ist schon hingewiesen worden. Die Begründung dafür ist, dass die vorliegenden Gesetzesformulierungen schon vor der Beschlussfassung nach Reparatur schreien und dass die Gefahr der Verfassungswidrigkeit bei dieser Bundesregierung einmal mehr gegeben ist. In der Begutachtung wurde darauf hingewiesen, und viele haben Kritik geäußert. Sie ist nicht berücksichtigt worden, also steht der nächste Flop der Bundesregierung sozusagen schon vor der Tür.

Deshalb bringe ich zur vorliegenden Materie folgenden Abänderungsantrag der Ab­geordneten Silhavy, Riepl ein, wonach insbesondere die ungelösten Probleme anders gelöst werden sollen. Durch die Bestimmungen unseres Abänderungsantrages soll


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