Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 62. Sitzung / Seite 103

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Ich bitte jene Damen und Herren, die diesem Antrag die Zustimmung erteilen, um ein diesbezügliches Zeichen. – Der Antrag findet nicht die Mehrheit und ist daher abge­lehnt.

Wir gelangen nunmehr zur Abstimmung über den Antrag des Verfassungsausschus­ses, seinen Bericht 509 der Beilagen betreffend den Antrag 184/A (E) zur Kenntnis zu nehmen.

Ich bitte jene Damen und Herren, die hiezu Ihre Zustimmung geben, um ein entspre­chendes Zeichen. – Das ist mit Mehrheit angenommen.

2. Punkt

Erste Lesung: Antrag der Abgeordneten Gerhard Steier, Kolleginnen und Kolle­gen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz über den Transport von Tieren auf der Straße (Tiertransportgesetz-Straße, TGSt) geändert wird (367/A)

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Wir gelangen nunmehr zum 2. Punkt der Tagesordnung.

Wir gehen in die Debatte ein.

Zu Wort gelangt zunächst Herr Abgeordneter Steier. 4 Minuten Wunschredezeit. – Sie sind am Wort, Herr Abgeordneter.

 


14.07

Abgeordneter Gerhard Steier (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Staatssekre­tär! Meine Damen und Herren! Wir haben uns in den letzten Stunden sehr intensiv mit dem Tierschutz befasst. Ich hoffe daher, wir können den Durchbruch zu einem bun­deseinheitlichen Tierschutzgesetz auch dazu nutzen, ein wenig mehr Aufmerksamkeit auf den Schutz der Tiere bei Tiertransporten zu lenken.

Millionen von Tieren werden jährlich quer durch Europa transportiert, zum Teil in tage­langen Fahrten und oft unter unvorstellbaren Bedingungen. Der Tierschutz bleibt bei einer Vielzahl dieser Transporte auf der Strecke. Was manchen Tieren beim Transport zugemutet wird, ist beziehungsweise grenzt oftmals an Tierquälerei. Wir alle haben die schrecklichen Bilder von überladenen Transportern, von misshandelten, halb verdurs­teten Tieren, die auf den Transporten quer durch Europa unerträgliche Strapazen er­leiden, leider schon oft genug gesehen.

Eine Verbesserung des Schutzes der Tiere beim Transport auf EU-Ebene scheint aber derzeit leider in weite Ferne gerückt zu sein. Beim Treffen der EU-Agrarminister Ende April 2004 konnte keine Einigung erzielt werden. Wie die deutsche Landwirtschaftsmi­nisterin Künast erst kürzlich im Deutschen Bundestag berichtet hat, besteht wenig Hoffnung, dass die irische Präsidentschaft dieses Thema bis Juni dieses Jahres wei­terverfolgen wird, und auch die Niederlande haben für das zweite Halbjahr 2004, in dem sie die Präsidentschaft innehaben, schon signalisiert, das Thema nicht aufgreifen zu wollen. Somit dürfte zumindest bis Ende 2004 ein Stillstand beim Thema Tiertrans­port auf EU-Ebene eintreten.

Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Wir erwarten daher, dass sich die öster­reichische Bundesregierung, so wie es der Herr Bundeskanzler auch vorhin bei der Diskussion über das Tierschutzgesetz zum Ausdruck gebracht hat, umso mehr im EU-Rat für ein vernünftiges EU-weites Gesetz zum Tiertransport einsetzt. (Beifall bei der SPÖ.)

Konkret geht es um eine Verkürzung der Fahrtdauer, eine Regelung der Pausen, tier­ärztliche Kontrollen, ausreichend Platz für jedes Tier, eine artgerechte Betreuung und


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