Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 7. Sitzung / Seite 138

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internationale Solidaritätsleistungen und die Katastrophenhilfe, vor allem aber auch die Assis­tenzleistungen Schwerpunkte sein werden.

Hohes Haus! Das war nur ein kurzer Überblick über die momentanen Herausforderungen des österreichischen Bundesheeres. Sie können aber daraus deutlich ablesen, dass unser Heer mit seinen Fähigkeiten und seiner Eigenständigkeit unverzichtbar ist.

Da heute bereits über die Luftraumüberwachungsfahrzeuge beziehungsweise -flugzeuge disku­tiert wurde (Abg. Öllinger: Fahrzeuge? – Zwischenruf des Abg. Großruck), möchte auch ich noch ein Wort dazu sagen. Uns obliegt die Verantwortung, den eigenen Luftraum zu schützen. Ich sage daher in aller Deutlichkeit: So wie wir Sicherheit und Schutz am Boden brauchen, brauchen wir auch den entsprechenden Schutz in der Luft. (Beifall bei der ÖVP und bei Abge­ordneten der Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren! Ich möchte es deutlich auf den Punkt bringen: Das ist keine Notwen­digkeit, das ist unsere Pflicht, die wir zu leisten haben! (Neuerlicher Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Letzter Punkt: Mir ist es ein Anliegen, den Präsenzdienst noch attraktiver zu gestalten, und ich freue mich, dass der Herr Bundeskanzler in seiner Regierungserklärung darauf eingegangen ist. Ich will, dass die jungen Leute gerne ein paar Monate Präsenzdienst leisten und beim Abrüsten sagen: Es war eine sinnvolle, es war eine wertvolle Zeit.

Zum Schluss: Das höchste Gut sind der Friede, die Freiheit und die Sicherheit. Ich ersuche Sie alle, im Rahmen eines parteiübergreifenden Konsenses die notwendigen Bestrebungen zu unterstützen, und ich verspreche Ihnen, das österreichische Bundesheer wird mit allen Soldatin­nen und Soldaten im Interesse des Friedens und der Sicherheit im Land stets bereit sein. – Danke. (Anhaltender Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

15.43


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort gelangt nunmehr Herr Abgeordneter Dr. Matznetter. Auch er hat seine Redezeit mit 5 Minuten festgelegt. – Bitte, Herr Abgeordneter. (Abg. Dr. Matz­netter begibt sich mit einem Stoffsackerl zum Rednerpult. – Ruf bei der ÖVP: Mir schwant schon etwas! – Abg. Mag. Mainoni: Was ist in dem Sackerl drin?)

15.44


Abgeordneter Dr. Christoph Matznetter (SPÖ): Herr Präsident! Meine Damen und Herren auf der Regierungsbank! Hohes Haus! Eine neue schwarz-blaue Regierung – die letzte stand ganz im Zeichen des Nulldefizits, eines Wortes, das sich nicht nur aus dem Sprachgebrauch dieser Regierung entfernt hat, nein, wir haben auch einen einsichtig lernenden Finanzminister! Er hat erst am vergangenen Wochenende in seiner Pressekonferenz zugegeben, dass er aus der Vergangenheit gelernt habe. Die Frage ist nur: Hat er genug gelernt?

Ein kurzer Blick zurück: In der gestrigen Sitzung des Budgetausschusses hat der Präsident des Rechnungshofes mit aller Klarheit gesagt, was in diesem Jahr des Nulldefizits, 2001, gesche­hen ist. Die Wahrheit ist nämlich: Es hat keine ausgabenseitige Sanierung des Budgets gege­ben! Es hat auch kein Vorgang stattgefunden, der den Begriff „sparen“ verdienen würde. (Ruf bei der ÖVP: Das stimmt nicht!) Es wurde ausschließlich einnahmenseitig saniert.

Völlig korrekt hat Herr Präsident Fiedler gesagt, dass von der letzten Regierung vorgegeben worden sei, dass 72 Prozent der Sanierung im Bereich der Ausgaben stattfinden werden. Die Regierung habe es dann auf 68 Prozent reduziert und faktisch ein Ergebnis geliefert, bei dem die Sanierung ausschließlich über die Einnahmenseite erfolgt sei. (Zwischenbemerkung von Bundeskanzler Dr. Schüssel.)

Nur: Was heißt „Einnahmenseite“? – Einnahmenseite heißt, dass der Griff des Finanzministers in der Tasche jedes Österreichers und jeder Österreicherin spürbar war. Und in diesem Zusam­menhang möchte ich darauf verweisen, dass Österreich bereits eine Staatseinnahmenquote von 52,4 Prozent hat – das von Minister Bartenstein viel gescholtene Deutschland hat bitte eine


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