Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 73. Sitzung / Seite 150

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

schule bis zur Sekundarstufe I und II, gleichsetzen zu wollen, dann brauchen Sie dafür nicht unterschiedliche Titel! Warum gibt es dort einen Magister und da einen Diplompädagogen? Warum gilt für den Magister ein anderes Gehaltsschema als für jenen, der „nur“ Diplompädagoge ist, obwohl beide die gleiche Arbeit für die 10- bis 14-Jährigen machen, ohne jetzt den Begriff „Diplom“ schmälern zu wollen? Es ist dies eindeutig ein klares Bekenntnis dazu, dass Sie diese beiden Lehrergruppen, die die gleiche Arbeit verrichten, nicht gleichgestellt haben wollen, und das müssen wir auch in diesem Zusammenhang festhalten, obwohl – grundsätzlich –: besser „Diplompäda­goge“ als überhaupt kein Titel.

Zur Erwachsenenbildung in wenigen Sätzen. Viel zu wenig wird hier getan. Wir alle, die wir uns im Schulbereich bewegen, wissen, dass viele Schülerinnen und Schüler im Alter von 14 bis 16 Jahren vieles erleben wollen, nur Lehrer wollen sie keinen mehr sehen. Daher wollen sie aus diesem traditionellen Bildungsbereich aussteigen – aber mit Begeisterung zu einem späteren Zeitpunkt wieder einsteigen. Es ist aber für sie dann mit sehr hohen Kosten verbunden, vieles, was in dieser Zeit vertan, versäumt, nicht gewollt wurde, wieder nachzuholen. Wir haben klare und deutliche Signale, dass die Wirtschaft ein lebenslanges begleitendes Lernen benötigt und verlangt – wir brauchen deshalb die Erwachsenenbildung. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

16.15

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Felzmann. 3 Minuten Wunschredezeit. – Bitte.

 


16.15

Abgeordnete Carina Felzmann (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Minister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Erfreulich ist, dass wir uns im Ausschuss bei vielen Punkten und Anträgen einigen konnten, dass wir hier doch eine Gemeinsamkeit gefun­den haben. Erfreulich ist auch, dass am 2. Juli in der APA unter dem Titel „Er­wachsenenbildung“ stand: „Österreich erreicht das von der EU für 2010 formulierte Ziel einer Weiterbildungsquote von 12,5 Prozent schon heuer.“ (Beifall bei der ÖVP.)

Diese Erhebung der Statistik Austria zum lebenslangen Lernen hat ergeben, dass wir schon heuer mit diesen genannten 12,5 Prozent die anderen überflügeln; der EU-Durchschnitt liegt nämlich bei 9,7 Prozent. Vielleicht nur kurz zur Erklärung dieser Prozentangaben: Der EU-Maßstab für diese Weiterbildungsquote ist die Anzahl der 25- bis 65-jährigen Menschen, die an einer Weiterbildung teilnehmen. Neben dem formalen Lernen wie dem Besuch einer Universität, einer Institution des tertiären Bildungssektors wird auch das nicht formale Lernen – wie Kurse am Wifi, an der Volkshochschule et cetera – erhoben. Diese Zahlen freuen uns sehr! Angesichts dessen können wir unserer Bundesministerin als Weichenstellerin dankbar sein und auch eine Gratulation an all jene aussprechen, die diese Kurse besucht haben und die damit einem ÖVP-Grundsatz, der ja auch im Programm verankert ist, nämlich dem Grundsatz des lebenslangen Lernens, gedanklich sehr nahe stehen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Auch wenn Kollege Brosz und andere diese Zahlen hinterfragen, Faktum ist, sie liegen nun einmal auf dem Tisch, und es ist auch eine Tatsache, dass 21,8 Prozent unserer Bevölkerung, das heißt der über 15-Jährigen, bereits an den Weiterbildungs­maßnahmen teilnehmen.

Es hat uns erstaunt, dass Kollege Niederwieser diesen Antrag im Ausschuss ein­gebracht hat, weil wir sehr wohl sehen, auch was die Ausgaben betrifft, dass hier eine Veränderung zum Besseren stattgefunden hat. Auch was die Personenanzahl betrifft: 1998 bereiteten sich 2 080 Personen auf die Berufsreifeprüfung vor, heute sind es rund


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite