Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 79. Sitzung / Seite 182

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Der Antrag hat folgenden Wortlaut:

Antrag

der Abgeordneten Zinggl, Kolleginnen und Kollegen auf Einsetzung eines Unter­suchungsausschusses gemäß § 33 GOG zur Untersuchung der Verantwortung von BM Gehrer für fehlende Konsequenzen aus den offenkundigen Missständen im Kunsthisto­rischen Museum

Der Nationalrat wolle beschließen:

Zu folgender Untersuchung wird ein Untersuchungsausschuss eingesetzt:

Untersuchungsgegenstand:

Die politische Verantwortung der Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kul­tur für die Missachtung der Aufsichtspflicht gegenüber dem Direktor des Kunsthistori­schen Museums trotz nachweislicher Information über dort herrschende Missstände.

Untersuchungsauftrag:

Der Untersuchungsausschuss soll durch Erhebung von mündlichen und schriftlichen Auskünften und durch Einsicht in die Akten des Kunsthistorischen Museums Klarheit über seine Gebarung und die damit verbundene Verantwortung der BM für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer als Aufsichtsorgan der Bundesmuseen er­halten.

Zusammensetzung:

5 ÖVP, 4 SPÖ, 1 FPÖ, 1 Grüne

Begründung:

1998 hat der Rechnungshof kritisch auf das Fehlen eines zweiten, kaufmännischen Geschäftsführers neben dem wissenschaftlichen Direktor Seipel und damit auf das Fehlen einer finanziellen Kontrolle des Generaldirektors hingewiesen. Die Grünen haben seit 1992 viele parlamentarische Anfragen eingebracht, deren Beantwortungen widersprüchlich waren und daher kein Licht ins Dunkel bringen konnten. Weder konnte der Verdacht auf Bilanzbeschönigung ausgeräumt werden, noch die Vorfälle rund um den mysteriösen Diebstahl der Saliera, der nicht zuletzt aufgrund gravierender Mängel im Sicherheitssystem begangen werden konnte.

Zumindest seither ist die zuständige Bundesministerin über Ungereimtheiten, aufklä­rungsbedürftige Vorfälle und offensichtliche Missstände im Kunsthistorischen Museum jedenfalls informiert. Auf Anregung der Grünen hat mittlerweile auch der Rechnungshof die vollrechtsfähige, wissenschaftliche Anstalt Kunsthistorisches Museum geprüft und stellt der Institution und ihrem Generaldirektor in seinem Rohbericht wahrlich kein gutes Zeugnis aus.

Im Mai 2004 wurden Teile des Berichts in der Öffentlichkeit bekannt und aufgrund der darin enthaltenen weiteren Vorwürfe haben die Grünen einen parlamentarischen Unter­suchungsausschuss beantragt. Die Vorwürfe betrafen Ungereimtheiten rund um den Ankauf von Uschebtis, um den Verkauf eines Dienstwagens vom Privatmann Seipel an


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