Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 84. Sitzung / Seite 43

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Die Wahrheit ist nämlich, dass Österreich in Bezug auf die Lebensqualität seit drei Jah­ren auf Platz 1 liegt, auf Platz 7 des weltweiten Nachhaltigkeitsindex (Abg. Dr. Pirkl­huber: Fangen Sie doch zu singen an! Stimmen Sie einen Choral an!), und dass wir es in Österreich geschafft haben, Herr Kollege, viele Freunde für den Umweltschutz zu finden.

Herr Krainer mokierte sich darüber, dass alle dafür verantwortlich sein müssen. – Ja! Genau das ist aber das Erfolgsrezept in Österreich, geschätzte Damen und Herren! Die Bevölkerung tut mit, die Wirtschaft tut mit, die Gemeinden tun mit, die Politik tut mit. (Abg. Mandak: Und die Luft geht drauf!) Das ist das Erfolgsrezept dafür, dass wir innerhalb Europas ein Musterland im Bereich Umweltschutz sind. (Abg. Rest-Hinter­seer: Nicht mehr! – Abg. Krainer: Das ist Realitätsverweigerung!)

Geschätzte Damen und Herren! Wir sollten meines Erachtens aber auch den Blick auf die Realität nicht vergessen: Österreich ist eine kleine Volkswirtschaft in Europa. Durch die Erweiterung besteht ein hoher Bedarf an Umweltschutzinvestitionen in den neuen Mitgliedsländern. Wenn wir diesen Ländern helfen, im Bereich Umweltschutz auf die Beine zu kommen, dann ist das gut für Europa und damit auch gut für Österreich. (Abg. Dr. Pirklhuber: Das stimmt!)

Ich möchte eine Branche besonders hervorheben, die aus meiner Sicht sehr interes­sant ist, deren Entwicklung jedoch in der Öffentlichkeit nicht so gewürdigt beziehungs­weise gesehen wird, und zwar die Branche der Umwelttechnologie-Unternehmungen.

Es gibt mittlerweile Hunderte von Unternehmen, die in den letzten 25 Jahren Know-how-Träger geworden sind, die eine Exportquote von 60 Prozent, die enorme Umsatz­zuwächse haben, Branchen wie Biomassetechnologie, Energieeffizienz, Solartechnik mit derzeit ungefähr 16 000 Mitarbeitern. Gemeinsam mit dem Sektor der Umwelt­dienstleistungen finden in diesen Bereichen mittlerweile 85 000 Mitarbeiter einen Ar­beitsplatz.

Ich meine, wir sollten nicht außer Acht lassen, dass in den Beitrittskandidatenländern enorme Chancen für diese Branche bestehen, weil diese Branche einen Technologie­vorsprung hat und weil wir uns in Österreich eben schon sehr lange mit dem Thema Umweltschutz beschäftigen. Wir haben einen Konkurrenzvorsprung durch das Know-how, aber auch durch die geographische Nähe. Die enormen Anstrengungen zur Anpassung an die EU-Umweltstandards in Ländern wie beispielsweise Bulgarien und Rumänien führen zu hohen Umweltinvestitionen in den nächsten Jahren. Es gibt hier Marktpotentiale bis zu 200 Milliarden €!

Ich habe diese Branche sehr bewusst erwähnt, weil ich glaube, dass es ein Indikator ist, dass Österreich hier in den letzten Jahren eine Vorreiterrolle eingenommen hat, und ich denke nicht – das war ja auch ein Vorwurf von Ihnen –, dass wir die Ver­gangenheit nur bis 1999 kennen. Gerade der Umweltbereich zeigt, dass wir hier seit 25 Jahren sehr, sehr erfolgreich tätig sind.

In diesem Sinne werden wir dem Budget zustimmen (Zwischenrufe bei der SPÖ), da­mit diese erfolgreiche Umweltpolitik unter der Führung von Umweltminister Josef Pröll weitergeführt werden kann. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

11.10

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner ist Abgeordneter Mag. Gaß­ner. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 3 Minuten. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


11.11

Abgeordneter Mag. Kurt Gaßner (SPÖ): Sehr geschätzte Frau Präsidentin! Herr Bun­desminister! Mein Herr Vorredner hat gemeint, er möchte weg von diesem Raunzer­eck, von diesem grün-roten Raunzereck, und etwas Positives sagen. (Zwischenruf des


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