erarbeitet, und hier gibt es auch konkrete Pilotprojekte in allen Bereichen. Diesbezüglich gibt es auch in anderen Ländern erst erste Erfahrungen. Tragen Sie dazu bei, machen Sie konkrete Vorschläge! Wir sind hier auf dem richtigen Weg, und wir setzen hier auch ganz gezielte Maßnahmen, um auch bei der Budgeterstellung die Gleichstellung und die Verbesserungen für Frauen zu beachten.
Auch in Bezug auf die Frauenerwerbsquote – das wird sicherlich auch wieder kommen – liegen wir im EU-Schnitt sehr gut. Wir liegen hier weit über dem EU-Schnitt. (Zwischenruf der Abg. Mag. Weinzinger.) – Das ist einfach die Wahrheit, Frau Kollegin! Sie wollen es nicht wahrhaben. 59,6 Prozent im Jahr 2000, jetzt 62,8. (Zwischenruf der Abg. Sburny.) Der EU-Schnitt liegt bei 55,3 Prozent. Wir liegen hier weit darüber, und es werden sich auch die Lebensverläufe der Frauen in den nächsten Jahren verändern.
Frauen haben Gott sei Dank eine immer bessere Ausbildung, eine immer bessere Qualifikation. Wir haben mehr Akademikerinnen, mehr Maturantinnen, und Frauen werden auch andere Karrieren machen. Ich sage Ihnen auch an dieser Stelle ganz deutlich, weil Sie immer die Einkommensschere ansprechen, man muss es immer wieder sagen: Man kann nicht über eine Pensionsreform oder über ein Budget all das, was in den letzten Jahrzehnten verabsäumt wurde und nicht passiert ist, aufholen. Das ist nicht möglich.
Arbeiten wir gemeinsam daran, dass es zu wirklichen Verbesserungen kommt! Hier sind alle gefordert, die Sozialpartner, alle Parteien, die Gesellschaft insgesamt, wo man ganz einfach auch zu einem Umdenken kommen muss. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.) Aber arbeiten wir konstruktiv daran! Sie sind dazu ja nicht bereit.
Abschließend – wir sind leider heute schon in der Debatte zum vorigen Budgetkapitel etwas in Verzug geraten – darf ich mich sehr herzlich bedanken bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Ministerium, bei der Bundesministerin, aber auch bei allen Frauen, die in den vielen Frauenprojekten und in den verschiedensten Fraueninitiativen positiv und konstruktiv arbeiten. Ich glaube, das ist ganz wichtig. Ein herzliches Dankeschön auch an sie. Sie alle tragen mit dazu bei, dass es zu einer Trendumkehr kommt.
Arbeiten auch Sie mit uns daran, seien Sie
mutig, arbeiten Sie daran, richtige Schritte in der Frauenpolitik hier in
Österreich zu setzen! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
14.28
Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Mag. Weinzinger zu Wort gemeldet. Ich erteile es ihr.
14.28
Abgeordnete Mag. Brigid Weinzinger (Grüne): Herr Präsident! Frau Ministerin! Herr Staatssekretär!
Hohes Haus! Das war fast schon ein herzbewegender Appell an Konstruktivität.
Ihre Definition von Konstruktivität und Frauensolidarität besteht allerdings
darin, dass Sie sagen: Ganz am Schluss, wenn wir Ihnen ein fertiges Ding auf
den Tisch knallen, das unserer Ideologie alleine entspricht, stimmen Sie bitte
zu! – Das ist aus Ihrer Sicht konstruktiv und solidarisch. (Beifall bei
den Grünen und der SPÖ.)
„Solidarisch“ würde für mich bedeuten, sich die Lebensrealität von Frauen anzuschauen statt schönzureden, nicht zu sagen, da wird es neue Karriereverläufe für die jungen Frauen geben, sondern hinzuschauen, welche Karriereverläufe das sind, nämlich immer mehr atypische Beschäftigungen, Teilzeitjobs, nicht existenzsichernde Jobs. Das sind diese neuen Karriereverläufe, die sich heute abzeichnen. Sie sollten sagen: Da ist dringendster Handlungsbedarf für die Politik, für eine Frauenministerin. Was tun wir denn? – Das machen Sie aber nicht!