Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 84. Sitzung / Seite 119

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Da wird, bitte, am falschen Ort gespart. Reden Sie noch einmal mit dem Finanzminister darüber! Es ist notwendig – ich habe es heute Vormittag schon gegenüber Minister Pröll geäußert –, dass pro Österreicher und Österreicherin 10 € pro Jahr für die Le­bensmittelkontrolle und Lebensmittelsicherheit eingesetzt werden.

Frau Ministerin, da müssen Sie im ureigensten Vorsorgebereich endlich aktiver wer­den. Vor allem: Sie können doch nicht zusehen, dass vor Ort, in den einzelnen Landes­hauptstädten, die ehemaligen Untersuchungsanstalten einfach zugesperrt werden und alles in Wien und in Innsbruck konzentriert wird. Darunter leidet die Qualität der Pro­benuntersuchung, darunter leidet auch das Know-how, und die Kompetenzen, die wir uns in den einzelnen Untersuchungsanstalten, in Graz, in Klagenfurt, in Salzburg oder in Linz, erworben haben, die verschwinden!

Frau Ministerin, Sie haben dann wirklich die volle Verantwortung, wenn womöglich in nächster Zeit wieder Lebensmittelskandale auftreten, weil einfach der Kontrollmecha­nismus ausgehöhlt wird.

Diese Bedeutung der Lebensmittelkontrolle und Lebensmittelsicherheit ist meines Er­achtens auch in diesem Budget unterdotiert. Das haben Sie dem Finanzminister nicht klarmachen können. Da müssen Sie wirklich etwas wettmachen, das Sie in der Ver­gangenheit versäumt haben.

Frau Ministerin, nehmen Sie diese zwei Anregungen mit, vor allem auch, was die Finanzierung mit eventuellen Beiträgen aus der Kfz-Versicherung anlangt! (Beifall bei den Grünen. – Bundesministerin Rauch-Kallat: Das geschieht schon!)

15.57

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Turkovic-Wendl. 3 Minuten Wunschredezeit. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


15.57

Abgeordnete Ingrid Turkovic-Wendl (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen im Hohen Haus! Österreich hat ein ausgezeich­netes Gesundheitssystem, wir nützen darin die medizinischen Fortschritte. Unser gro­ßes Ziel ist es daher, es zu erhalten und für alle – vom Baby bis zum alten Menschen – den uneingeschränkten Zugang zu diesem zu sichern.

Die Ideen und Initiativen, die in der Gesundheitsreform verankert sind, sind zukunfts­weisend: Einsparungen durch Strukturreformen auf der einen Seite, damit wir auf der anderen Seite das große medizinische Angebot für alle – erwähnen möchte ich dabei die immer größer werdende Gruppe von älteren Menschen – bezahlen können. Es muss uns allen aber auch klar sein, dass eine Reform, ein Umdenken auch in unseren eigenen Köpfen stattfinden muss, und zwar auf verschiedenen Ebenen.

Wir leben in einer Knopfdruckgesellschaft. Knopfdruck – der Lift fährt in die Höhe oder hinunter. Knopfdruck – der Computer lässt eine virtuelle Welt entstehen. Knopfdruck –eine Fernsehwelt entsteht vor uns. Wir degradieren unseren Körper zu einem stati­schen Element – wir sind aber Bewegungsmenschen! Eigenverantwortung und ein neues Körperbewusstsein, das entwickelt werden muss, damit wir gegenüber dem Wunderwerk Körper das auch wirklich richtig ausnützen, sind ein Gebot der Stunde. Dann können wir auch unterscheiden, was wir wirklich an ärztlicher Hilfe brauchen, wo wir aber auch selbst aktiv werden können.

Bewegung, richtige Ernährung, am besten nicht rauchen, kein gesteigerter Alkoholkon­sum und rechtzeitige Vorsorgeuntersuchungen bewirken, dass wir möglichst lange ge­sund bleiben können. Jeder von uns weiß das. Es ist logisch, es leuchtet ein, aber die Umsetzung, das Tun fällt uns allen schwer.

 


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